Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
erste englische Kolonie in Amerika beschließt das 1652 auch Rhode Island. Doch auf amerikanischem Boden finden inzwischen zunehmend Kämpfe gegen die Indianer statt. Die ersten europäischen Siedler lebten noch friedlich mit ihnen zusammen und ließen sich zeigen, wie man Mais anbaut. Seit aber immer mehr Einwanderer kommen und Land für sich beanspruchen, nehmen die Konflikte zu. Erste Indianerstämme sind bereits ausgerottet.
1655 verliert Schweden nach Kämpfen in Amerika eine Kolonie an die Niederländer, die ihrerseits 1664 Kolonien an England abtreten müssen. Die Engländer geben der Siedlung Neu-Amsterdam einen neuen Namen, nach der britischen Stadt York: New York. In ihrer Heimat kommt es kurz darauf zu einer Katastrophe: Am 7. September 1666 bricht in London ein
verheerendes Feuer aus ( »The Great Fire« ), das mehr als 13 000 Häuser und 89 Kirchen zerstört.
Frankreich – Glanz und Prunk am Hof des Sonnenkönigs
»Der Staat bin ich!«, soll er gesagt haben. Mit nur 23 Jahren wird Ludwig XIV. (1638 – 1715) im Jahr 1661 zum Alleinherrscher Frankreichs. Er sieht sich als Stellvertreter Gottes, beschneidet den Einfluss von Kirche und Adel, steht über den Gesetzen, beeinflusst die Justiz in seinem Sinn und macht sich selbst zum Mittelpunkt des Lebens einer ganzen Nation. Als er sich in Versailles bei Paris ein prunkvolles Schloss bauen lässt, weckt er damit die Sehnsüchte der Fürsten in anderen Ländern; eine der vielen Versailles-Nachahmungen ist zum Beispiel das Schloss Schönbrunn bei Wien (1717).
54 Jahre lang regiert Ludwig (in Frankreich: Louis) in dieser »absoluten« Herrschaftsform, dem Absolutismus. Wie die Sonne sieht er sich über allen anderen stehen, doch der »Sonnenkönig« ist kein Friedenskönig: Er hat ein Heer von Berufssoldaten ausbilden lassen, das die Niederlande angreift. Die Besetzung misslingt allerdings. Vorstöße gegen Deutschland und Spanien sind zunächst erfolgreicher, bis England den angegriffenen Ländern hilft. Diese Kriege und Ludwigs verschwenderische Ausgaben machen Frankreich arm und erregen immer mehr den Unmut der Bevölkerung.
Ganz anders die Entwicklung in England: Hier sichert der König 1698 in einem Grundgesetz ( Bill of Rights ) dem Parlament die Redefreiheit und Mitsprache zu, zum Beispiel bei der Erhebung von Steuern. Noch im selben Jahr beschließen die Parlamentarier, dass Privatleute afrikanische Sklaven kaufen und verkaufen dürfen. 1707 schließen sich England und Schottland zu einem gemeinsamen Großbritannien zusammen.
1750 – 1900: Revolutionen und Sehnsucht nach Freiheit
Immer mehr Menschen ziehen in Großstädte: Paris hat um 1750 schon 400 000 Einwohner, Amsterdam die Hälfte, Wien etwa 180 000, und in Berlin leben rund 100 000. Die größte und zugleich modernste Stadt aber ist London (750 000): Hier gibt es nicht nur komfortable Wohnungen, sondern sogar Bürgersteige und eine nächtliche Straßenbeleuchtung.
Auch sonst ist England technisch allen voraus: Fabriken, Bergwerke, Dampfmaschinen und Eisenbahnen bringen den Inselstaat wirtschaftlich in Fahrt. Bald erreicht die Industrielle Revolution auch das übrige Europa.
Nur mit seinen Besitztümern in Amerika läuft es für England nicht so gut: Die an der amerikanischen Ostküste lebenden Auswanderer sehen nicht ein, dass sie an ihre Heimat zwar
Steuern zahlen, im Londoner Parlament aber kein Stimmrecht haben sollen. Nach diversen Kämpfen gegen britische Soldaten erklären deshalb 13 amerikanische Kolonien am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit und gründen die Vereinigten Staaten von Amerika. Bis heute wird der 4. Juli in den USA als Unabhängigkeitstag (Independence Day) gefeiert.
In der Schweiz werden zu dieser Zeit noch Hexen verbrannt (die letzte 1784), und in Frankreich kümmert sich der König vor allem um sein Luxusleben, während das Volk unter der Last der Steuern leidet – von deren Zahlung Adelige und Priester aber verschont bleiben. So wächst der Unmut, bis am 14. Juli 1789 mehr als 900 wütende Handwerker, Kaufleute und andere Bürger die Bastille stürmen (gesprochen: »Bastieh«); in dieses berüchtigte Staatsgefängnis werden unter anderem Gelehrte und Schriftsteller eingesperrt, die es gewagt haben, das Regime des Königs zu kritisieren. Mit dem Sturm auf die Bastille beginnt die Französische Revolution. Bis heute feiern die Franzosen den 14. Juli als Nationalfeiertag.
Frankreichs Monarchie ist zusammengebrochen, Beschlüsse
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