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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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werden nun demokratisch vom Parlament in Paris gefasst. Es erklärt unter anderem, dass die Menschen- und Bürgerrechte für alle gelten, so wie es die Parole der Revolutionäre gefordert hat: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Liberté, Egalité, Fraternité).
    Ludwig XVI. (1754 – 1793) hat als König seine Macht verloren, wird gezwungen, von Versailles nach Paris zu ziehen, versucht
zu fliehen und wird später unter dem Jubel des Volkes von der Guillotine (Fallbeil) geköpft. Auch seine Frau Marie Antoinette kann diesem Ende nicht entgehen.
    Wenige Wochen zuvor, im September 1792, hat das Parlament die Abschaffung der Monarchie beschlossen und Frankreich zur Republik erklärt (= Staatsform, bei der das Parlament bestimmt). In den anderen Ländern Europas regieren weiterhin Könige, deren Familien oft miteinander verwandt sind.
    Napoleon – ein genialer Stratege ergreift die Macht

    Im Jahr 1796 gelingt es einem ungewöhnlich begabten Armeeführer Frankreichs, mit seinen Soldaten den Norden Italiens zu besetzen und Mailand einzunehmen. Der Name des 27-Jährigen: Napoleon Bonaparte (1769 – 1821). Drei Jahre später dringt er, inzwischen General, mit Soldaten in eine Abgeordnetenversammlung ein und ernennt sich zum »Ersten Konsul«, der Offiziere, Beamte und Richter ernennen darf. Doch das reicht dem machthungrigen Feldherrn nicht aus: 1802 lässt er sich zum Konsul auf Lebenszeit wählen, nur er darf jetzt neue Gesetze vorschlagen.
     

    Wollten die Franzosen mit ihrer Revolution nicht die Machtfülle eines Einzelnen abschaffen? Geschickt nimmt Napoleon seinen Kritikern den Wind aus den Segeln, indem er 1804 den Code Civil einführt, in dem die Ideale der Französischen Revolution festgeschrieben sind, zum Beispiel die Gleichheit
aller Bürger. Die sind nun überwiegend zufrieden, und so gelingt es dem Ehrgeizigen, sich noch im selben Jahr ( 1804 ) in der Kathedrale von Nôtre Dame zum Kaiser zu machen. Die Krone in Form eines Lorbeerkranzes setzt er sich selbst auf – und zeigt damit dem anwesenden Papst, dessen Aufgabe das eigentlich gewesen wäre, wer die wahre Macht besitzt.
     

    Nach verschiedenen Eroberungszügen beherrscht Napoleon fast ganz Europa. Deutschland steht komplett unter seinem Einfluss, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation wird 1806 aufgelöst. Auch das einst mächtige Preußen (es gehört nicht zum Reich) wurde von Napoleon erobert. Nur England widersteht: Admiral Lord Nelson (1758 – 1805) gelingt es 1805 in der Seeschlacht bei Trafalgar (Südspanien), die französischspanische Flotte zu schlagen.
    Die einen sehen den gebildeten und kulturell interessierten Heerführer Napoleon nur als Besatzer, die anderen bewundern ihn; auch Goethe, der ihn kennenlernt, zeigt sich beeindruckt: Für ihn ist Napoleon der Mann, der endlich Ordnung in das Chaos der deutschen Fürstentümer bringt.
     

    Als Napoleon 1812 mit seinem Vormarsch nach Russland scheitert, ist seine Sieges-Serie beendet. Ein Jahr später gelingt es auch deutschen, russischen, englischen und österreichischen Truppen, die Franzosen gemeinsam zu schlagen; in der Völkerschlacht bei Leipzig stehen sich rund 500 000 Soldaten gegenüber, so viele wie in keinem Krieg zuvor.

     

    1814 marschieren die verbündeten Truppen in Paris ein – Napoleon muss abdanken und sich in die Verbannung zurückziehen – auf die Insel Elba, von wo aus er aber noch ein letztes Mal für 100 Tage nach Frankreich zurückkehrt. Ohne Erfolg, denn in der Schlacht von Waterloo (südlich von Brüssel) unterliegt er seinen Gegnern erneut. Sie schicken ihn daraufhin noch weiter weg: Die britische Insel St. Helena liegt vor der Südwestküste Afrikas. Hier lebt Napoleon, bis er im Alter von 51 Jahren stirbt – nicht im Kampf, sondern an Magenkrebs.
     

    Wie soll es nach Napoleon in Europa weitergehen? Lange verhandeln die Vertreter der verschiedenen Länder miteinander auf dem Wiener Kongress, bis sie sich 1815 einigen. Einer der Beschlüsse sieht vor, dass sich 35 Fürstentümer und vier freie Städte zum Deutschen Bund zusammenschließen. Er trifft sich in Frankfurt am Main zur Bundesversammlung.
    Deutscher Widerstand gegen Unterdrückung und Not

    Die erste große Massenkundgebung in Deutschland: Rund 30 000 Menschen versammeln sich im Mai 1832 rund um die Burg Hambach bei Neustadt an der Weinstraße. Auf diesem Hambacher Fest werden Forderungen nach Freiheit und nach Einheit in Form einer Republik laut. Als deren Symbol tragen einige der

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