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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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genau bestimmen. Aber eines spürte er deutlich. Sie klang nach guten Voraussetzungen.
    »Und, gefällt dir der Inhalt meines Kleides?«
    Silas’ Lächeln ließ sich nur erahnen. »Was glaubst du wohl?«
    Sie kam näher. »Ich glaube, dass du scharf auf mich bist.«
    Welch ein Irrtum. Silas schüttelte es innerlich. Trotzdem beugte er sich dicht genug über sie, um die Hitze ihrer Haut spüren zu können. »Willst du herausfinden, wie sehr?«
    Sie blinzelte kokett. »Vielleicht.«
    Seine Hand streichelte butterzart ihren Rücken hinauf. »Erst mal einen Drink?« Wie er gehofft hatte, wich die Frau seiner Liebkosung nicht aus, im Gegenteil.
    Ihre Augen glitzerten lüstern. »Klar doch.«
    Dicht aneinandergedrängt steuerten sie in Richtung Bar. Sie blieben neben dem Hocker stehen, auf dem Latour und die Freundin von Silas’ Eroberung gerade ausgiebig knutschten. Fast hatte es den Anschein, die beiden wollten sich gegenseitig auffressen. Silas betete im Stillen, dass ihm diese Prozedur erspart blieb. Er hatte absolut keinen Bock auf derartige Aktionen. Als sie neben das Paar traten, löste es sich zögerlich.
    Die Brünette blickte erstaunt von ihrer Freundin zu Silas, der so knapp dahinter stand, dass er förmlich an deren Rückseite klebte. Er tippte sich frech grinsend an die Schläfe. »Rafael, hi.«
    »Mareike«, gab die Brünette zurück und zeigte auf Latour, dann runzelte sie die Stirn. »Wie heißt du noch mal?«
    Latour fuhr sich durch die aschblonden Haare. »Jacques.«
    Silas beugte sich über seine Rothaarige. »Und du bist?«, hauchte er ihr ins Ohr und knabberte spielerisch daran.
    Zufrieden spürte er, wie sie erschauderte. Beinahe stöhnend drehte sie den Kopf. »Kerstin.«
    »Das passt zu dir«, flüsterte er leise genug, um sie noch näher an sich heranzuholen. »Was magst du trinken?«
    Den Kopf dicht an seiner Schulter überlegte sie kurz. »Einen Mai Thai.«
    »So einen will ich auch«, meldete Mareike sich zu Wort, blickte aber unmissverständlich Silas an.
    Die Rothaarige begann in einer Weise zu kichern, die seine Nackenhaare aufstellte. In was war er da bloß hineingeraten? Einen flotten Vierer?
    Ehe die beiden Frauen noch auf dumme Ideen kamen, machte er den Barkeeper auf sich aufmerksam. Er bestellte die beiden Mai Thais, für sich und Latour einen Schnaps sowie ein Flaschenbier.
    »Du legst ja ganz schön los.« Kerstin lachte beeindruckt, als Silas den Schnaps und das Bier vor sich abstellte. »Mir wird von der Mischerei immer fürchterlich übel.«
    Silas lächelte sie an. »Keine Sorge, Rotschopf. So schnell mache ich nicht schlapp. Ich bin ziemlich hart im Nehmen.«
    »Sehr vielversprechend«, raunte sie, während ein pink lackierter Fingernagel seinen Bizeps nachzeichnete. »Ich auch.«
    »Gut.« Silas hob scheinbar amüsiert die Flasche an die Lippen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal eine derart doppeldeutige Unterhaltung geführt hatte. Er nahm einen tiefen Schluck und lehnte sich neben Kerstin gegen die Theke, dicht genug, um mit seiner Hüfte ihre zu streifen.
    Sie nutzte die Gelegenheit und fingerte unter sein Shirt. »Bist du eigentlich öfter hier? Ich habe dich noch nie gesehen.« Den Kopf in den Nacken gelegt sah sie ihn an.
    Silas grinste unbekümmert, obwohl ihre Finger gefährlich abwärts zu wandern begannen. Ohne mit der Wimper zu zucken, log er ihr das Blaue vom Himmel runter, wer er war, und weshalb er sich in Frankfurt aufhielt. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie leicht sich Menschen hinters Licht führen ließen.
    Nachdem der Barkeeper auch die Cocktails gebracht hatte, prostete Silas Latour zu, dann kippte er den Schnaps auf Ex. Er rieb sich über den Mund und griff gelassen nach seinem Bier. Was für Außenstehende aussah, als würde er mit dem Bier nachspülen, war in Wahrheit etwas ganz anderes. Es war ein Trick, den Schnaps elegant wieder loszuwerden. Keiner bemerkte, dass Silas, statt zu trinken, unauffällig den Alkohol in die halb leere Flasche spuckte. Die Sache machte sich bezahlt. Je später der Abend, desto mehr leere Gläser türmten sich vor ihnen auf. Mit einschlagendem Ergebnis. Alle waren sturzbetrunken bis auf Silas. Nur, dass ihm das keiner anmerkte.
    »Na, was is«, lallte er, als könnte er keinen richtigen Satz mehr formulieren. »Solln wir nich langsam mal auf unsre Privatparty gehn?« In Anbetracht der Tatsache, wo sich Kerstins Hand inzwischen befand, war es ohnehin nur noch eine Frage der Zeit, bis das

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