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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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Fahrzeuginsasse konnte nur noch tot geborgen werden. Den bisherigen Ermittlungen zufolge wird Brandstiftung ausgeschlossen. Die Polizei nimmt jedoch Hinweise entgegen, die zur weiteren …« Das Foto eines ausgebrannten Wracks wurde eingeblendet.
    Constanze blieb stehen. Die Größe … die flache Form der Karosserie … Der Wagen sah exakt aus wie … Unbehaglich sah sie genauer hin. Ihr erster Eindruck wurde zur Gewissheit. Die Aufnahme zeigte eindeutig ein zerstörtes BMW-Coupé.
    Zweiundreißigjähriger Insasse …
    Explosion …
    O Gott. Die Tasse rutschte aus ihren Fingern und zerschellte klirrend auf den Holzdielen. Scherben spritzten umher, heiße Tropfen sprenkelten ihre Beine. Wie gelähmt starrte Constanze auf das Polizeifoto. Das war Silas’ Wagen. Diese Meldung betraf ihn. Der Raum begann sich zu drehen und ihr Herz setzte aus, als wollte es nie wieder schlagen.
    Tot geborgen …
    Ihre Knie verloren den Halt, dann sackte sie zu Boden. Noch vor sechs Tagen hatte sie mit Silas gesprochen, ihn berührt. Und jetzt sollte er tot sein? Einfach gestorben, verbrannt in seinem Wagen? Der Schock peitschte durch ihren Körper und presste sämtliche Luft aus ihren Lungen. Sie stürzte in ein allumfassendes Vakuum. Grelle Lichtblitze zuckten hinter ihren geschlossenen Lidern, dann empfing sie gnädige Dunkelheit.
     
    »Mama?« Eliah rüttelte an Constanzes Arm. »Mama, wach auf!«
    Wie in Zeitlupe öffnete sie die Augen. Zuerst erkannte sie nur ein helles Oval, dann Eliahs besorgtes Gesicht, das direkt über ihr schwebte. Warum lag sie auf dem Boden?
    Verwirrt setzte sie sich auf. Sie blinzelte und entdeckte Scherben einer Tasse, kreisförmig um sie verstreut. Schlagartig kehrte ihre Erinnerung zurück – und mit ihr die grausige Realität. Das Wrack. Silas.
    Mit einem wimmernden Laut presste sie eine Hand vor den Mund. Neue Tränen sprangen in ihre Augen. Langsam drehte sie den Kopf. Ihr Sohn hatte noch keine Ahnung, was passiert war.
    »Ist dir schlecht, Mama?« Eliah setzte sich neben sie.
    »Sei vorsichtig, Spätzchen.« Sie schob einige Scherben zur Seite und schlang beide Arme um Eliah. Wortlos drückte sie ihn an sich. Ihr Kummer drohte, sie zu überwältigen, dennoch riss sie sich zusammen. Bemüht, ihre verkrampfte Umarmung zu lockern, atmete sie einige Male flach durch den Mund. Sie schluckte die Tränen hinunter und räusperte sich.
    »Ja, mir ist schlecht.« Sie versuchte etwas, das ihr Sohn hoffentlich als Lächeln wahrnahm. »Ich glaube, ich habe heute Mittag etwas Falsches gegessen.« Mit erzwungener Ruhe rappelte sie sich auf. »Es geht schon wieder. Alles in Ordnung.«
    Silas, mein Gott! Sie blinzelte heftig, um der Tränen Herr zu werden. Unter keinen Umständen wollte sie sich vor Eliah etwas anmerken lassen. Nicht, solange sie nicht sicher wusste, was in Frankfurt passiert war.
    Eliah beäugte sie skeptisch, folgte ihr aber zu der Holztruhe, wo sie einige seiner Spielsachen herausnahm und vor ihm abstellte. »Worauf hast du Lust?, fragte sie erzwungen fröhlich. »Puzzle oder Rennbahn?«
     
    Den restlichen Tag verbrachte sie wie in Trance. Als Eliah beim Zubettgehen nach Silas fragte, brach sie endgültig zusammen. Hastig löschte sie das Licht, um zu verhindern, dass er ihre Tränen sah. »Es wird bestimmt noch einige Tage dauern, bis er wiederkommt«, flüsterte sie erstickt. »Du musst jetzt schlafen, mein Schatz.« Sie strich ihm über die Haare, während sie still weinend neben ihm am Bett saß. Schmerz und die verzweifelte Hoffnung, Silas’ Tod würde sich als tragischer Irrtum erweisen, schickten sie durch ein Wechselbad der Gefühle. Sie konnte einfach nicht glauben, was heute Morgen geschehen war. Ihr Verstand, ihr ganzer Körper wehrte sich dagegen. Es konnte einfach nicht sein.
    Erst als sie sich sicher war, dass Eliah wirklich eingeschlafen war, verließ sie das Zimmer. Auf kraftlosen Beinen schleppte sie sich die Treppe hinunter, um endlich Susanne anzurufen.
    Als sie ihrer Freundin berichtet hatte, was sie in den Nachrichten gehört hatte, machte Susanne sich trotz aller Sicherheitsvorkehrungen sofort auf den Weg. Nur wenig später lagen sie sich vor Silas’ Haustür in den Armen.
    »Ich kann nicht glauben, dass er tot sein soll«, sprach Susanne das aus, was Constanzes Herz ebenfalls nicht begreifen wollte. »Ich meine, es kann ja auch ein Zufall gewesen sein, dass es sich bei dem Wrack um einen BMW handelt.«
    Sie schlossen die Eingangstür und setzten sich aufs

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