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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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Sittendezernat anrückte.
    Wie erwartet traf sein Vorschlag auf allgemeine Zustimmung. Als sie wenig später die Disco verließen, hielt sich Kerstin so wackelig auf den Beinen, dass Silas sie fast tragen musste. Bei Latour und Mareike sah es nicht besser aus. Sich gegenseitig stützend torkelten sie mit schwerer Schlagseite die Treppe zur Straße hinauf.
    Die frische Nachtluft tat ein Übriges.
    »Oh«, Kerstin fasste sich stöhnend an den Kopf. »Bei mir dreht sisch alles.«
    Silas schaffte es gerade noch, sie zu halten, bevor sie mitten auf dem Gehweg umfiel. Kichernd fasste sie nach seinem Arm, verfehlte ihn und sank gegen eine Hauswand.
    Ihre Freundin lehnte sich genauso erheitert daneben. »Mann Kessi. Isch bin total fertisch.«
    Silas sah zu Latour. »Solln wir die«, er zeigte auf die beiden wankenden Frauen, »nich lieber nach Hause bringen? Nich dass noch eine kotzt oder so.«
    Latour nickte übertrieben. »Hat sowiescho keinen Sinn mehr.« Die eindeutige Geste, mit der er sich an die Hose fasste, machte klar, was er damit meinte.
    »Nee«, pflichtete Silas hicksend bei, auch wenn er nichts lieber getan hätte, als Latour das schmierige Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Traurig, dass es Frauen gab, die sich tatsächlich mit solchen Typen abgaben.
    Obwohl die Freundinnen nur wenige Gehminuten entfernt wohnten, brauchten sie eine geschlagene Stunde, um dorthin zu gelangen. Wahrscheinlich wären sie schneller gewesen, hätten sie den ganzen Weg kriechend zurückgelegt.
    »Mann, scheiße«, beschwerte sich Latour, als sie ohne die beiden Frauen wieder vor der Diskothek eintrafen. »Also ich hab keine Luscht, jetzt noch zu Fuß nach Hau …«, er rülpste laut, »Hause zu latschen.«
    Silas legte den Arm um seine Schulter. »Ich fahr diesch.«
    »Häh?« Der Franzose musterte ihn aus trüben Augen.
    »Meine Karre steht irgendwo da.« Silas machte eine ausgreifende Handbewegung, die nahezu alle Himmelsrichtungen einschloss.
    »Schpitze.«
    Torkelnd machten sie sich auf den Weg. Silas hatte das Coupé in einer wenig befahrenen Seitengasse geparkt, damit sich keine Verbindung zu der Diskothek herstellen ließ. Während Latour ihm nuschelnd erzählte, was er gern mit den Frauen gemacht hätte, sah sich Silas wachsam um. Erwartungsgemäß nahm niemand Notiz von zwei betrunkenen Männern.
    »Fascht schon gruselig hier«, kicherte Latour, als sie die Seitenstraße mit Silas’ BMW erreichten. »Isch habe mal in so einer Gasse …« Verblüfft brach er ab. Mehrmals blinzelnd musterte er das schwarze Coupé.
    »Das isch dein Wagen?« Misstrauisch geworden blickte Latour auf.
    Silas nahm die Hand von Latours Schulter. »Ja, warum? Kommt er dir etwa bekannt vor?«
     
    *
     
    Constanze legte die Zeitung auf Silas’ Küchentisch und griff nach dem Wasserkocher. Er war bereits eine Woche fort. Eine Woche, die ihr endlos lang erschien.
    Silas hatte immer noch nicht angerufen, aber das wunderte sie nicht. Bei dem, was er tat, konnte er wahrlich nicht ständig am Telefon hängen. Außerdem hatte er gesagt, dass es zu seinen Schutzmaßnahmen für sie beide zählte, nur im äußersten Notfall Kontakt aufzunehmen. Obwohl sich Constanze seit er die Tür hinter sich geschlossen hatte fühlte, als wäre die schlimmste Katastrophe bereits eingetreten, wusste sie doch, dass sie sich nicht lächerlich machen durfte und es um weit mehr ging als ihre Angst um Silas, die neben den wahren Problemen nahezu banal wirkte.
    Während das Teewasser heiß wurde, schaltete sie die Nachrichten ein. Es würde mindestens noch eine Stunde dauern, bis Eliah von seinem Mittagsschlaf erwachte.
    Der Bildschirm flackerte auf.
    »… nach dem gestrigen Vorfall in der spanischen Botschaft hat sich die baskische Untergrundorganisation ETA zu dem Anschlag bekannt. Die Behörden gehen zwischenzeitlich …«
    Constanze öffnete den Schrank und nahm verschiedene Packungen Tee heraus, die Susanne ihr besorgt hatte. Nach kurzem Zögern wählte sie Eliahs Lieblingssorte und hängte einen Beutel in die Tasse. Sie goss das kochende Wasser auf und ging mit der Tasse in das geräumige Wohnzimmer. Seufzend sah sie sich um. In Silas’ Haus konnte man es wirklich aushalten.
    »Frankfurt. Auf dem Parkplatz des Grand Hotels Schmiederhoff kam es in den frühen Morgenstunden zu einer Explosion, nachdem ein Wagen aus bisher noch ungeklärter Ursache Feuer gefangen hatte …«
    Constanze blickte auf.
    »… Feuerwehr zum Einsatz. Der zweiunddreißigjährige

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