Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
Vom Netzwerk:
Mal …
    In ihre Erleichterung mischte sich Selbstkritik. Wie lange brauchte sie eigentlich noch? Was musste Daniel noch alles tun, bis sie ihm zugestand, dass er in keinster Weise mit ihrem Exmann zu vergleichen war?
    Körperlich hatten die beiden ungefähr so viel gemeinsam wie ein Panther und ein Walross. Bis auf die Größe unterschieden sie sich grundlegend. Und was ihren Charakter anging … davon brauchte sie gar nicht erst anzufangen. Constanze wusste schon seit geraumer Zeit, dass es sich da ähnlich verhielt. Jetzt musste es nur noch ihr Herz begreifen. »Gern. Das ist ein tolles Angebot.« Voller Vorfreude ließ sie ihren Blick über den Bücherschatz gleiten, dann griff sie zurückhaltend nach seiner Hand. »Das würde ich wirklich gern machen.« Das und eventuell noch mehr, falls sie je den Mut dazu fand, merkte sie in Gedanken an.
     
     
     
    Silas hob Constanzes Finger an seine Lippen. »Schön.« Ohne sie loszulassen, begleitete er sie in die Garage. Dort öffnete er die Beifahrertür des BMW und klappte das Handschuhfach auf.
    »Hier drin sind die Wagenpapiere und Versicherungsnummer.« Er zeigte ihr das dünne Büchlein. Unauffällig schaltete er den Sicherheitscode des Fahrzeugs aus, bevor er die Klappe wieder schloss. Constanze den Chip zu geben, hätte Erklärungen nach sich gezogen, die zu geben er im Augenblick noch nicht bereit war. Alles zu seiner Zeit. Vielleicht fand sich eine Gelegenheit, wenn sie das nächste Mal bei ihm war. Schließlich konnte sie ihn nicht in seinem eigenen Haus vor die Tür setzen, und er würde schon zu verhindern wissen, dass sie ihm davonlief. Er ließ die Scheibe der Fahrertür herunter und machte ihr Platz.
    Nachdem Constanze im Wagen saß, ging er neben ihr in die Hocke, einen Ellbogen auf die offene Tür gestützt. »Kommst du klar oder soll ich dir noch was zeigen?«
    Constanzes Finger rutschten über das glatte Leder des Lenkrads, sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich denke, das Gröbste kenne ich schon.«
     
    *
     
    Er befand sich direkt auf Augenhöhe. Constanze schluckte. So eine Gelegenheit hatte es schon einmal gegeben, nur dass sie jetzt nicht auf einer Treppe standen … Sie beugte sich vor und legte die Finger auf seinen Unterarm. »Vielen Dank, Daniel.«
    Dieses Mal küsste sie ihn. Nicht auf die Wange, sondern gleich auf den Mund. Constanze tat es bewusst. Die Tatsache, dass er sie nicht gegen ihren Willen bedrängte, gab ihr eine herrliche Freiheit, ließ sie einen mutigen Schritt nach vorn wagen.
    Daniel brummte überrascht, als sie ihre Lippen auf seine drückten, griff mit einer Hand an ihren Hals und erwiderte ihren Kuss.
    Sie lösten sich voneinander und Constanze sah ihn ein wenig verlegen an, ehe sie den Wagen startete.
    »Sag mir einfach Bescheid, wenn dein Wagen wieder einsatzbereit ist, dann hole ich meinen wieder ab.«
    Constanze ritt der Teufel. Ungewohnt frech zwinkerte sie ihm zu. »Denkst du wirklich, ich rücke dein schickes Coupé noch einmal raus, nachdem du es mir so bereitwillig überlassen hast?«
    Daniel wirkte verblüfft, doch nur einen Moment, dann ließ er seine weißen Zähne in einem derart verführerischen Lächeln aufblitzen, dass Constanze das Atmen vergaß.
    Geschmeidig beugte er sich zu ihr herab. Beide Unterarme auf den Türrahmen gestützt, fixierte er sie aus blitzenden Augen. »Kein Problem, das Auto kannst du behalten – wenn ich dich dafür als Ersatz bekomme.«
    Constanzes Herz stockte. Sprachlos blickte sie ihn an. So unverblümt hatte er ihr noch nie gesagt, dass er sie haben wollte. Ihr Puls setzte wieder ein, mit einer Geschwindigkeit, als stünde sie kurz vor einem Bungeesprung. Reize nie einen Tiger. Schon gar keinen, der sich seine Beute bereits ausgesucht hat, schoss ihr unvermittelt durch den Kopf.
    »So viel ist meine Gesellschaft nun auch wieder nicht wert«, stammelte sie heiser. »Das würdest du garantiert bereuen.«
    Ein unergründliches Licht funkelte in seinen Augen. »So, glaubst du? Darauf würde ich nicht wetten.«
    Der gedehnte Klang seiner Stimme jagte elektrische Schauder über ihren Rücken. Sie blieb ihm eine Antwort schuldig, viel zu perplex, um etwas annähernd Vernünftiges sagen zu können.
    Daniel lächelte feinsinnig, streckte eine Hand aus und berührte spielerisch ihr Kinn. »Fahr vorsichtig, Kleines. Bis bald.«
    Constanze nickte und legte gefasster als sie war den Rückwärtsgang ein. »Ja, bis bald«, antwortete sie, dann rollte sie langsam aus der Garage.
    Sie fuhr

Weitere Kostenlose Bücher