Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
Vom Netzwerk:
verblüfft, in Gedanken an den einzigen BMW, der er ihr im Moment einfiel. Daniels. Sie wollte noch etwas sagen, doch er wandte sich bereits an ihren Helfer.
    »Wir kommen schon klar, danke.«
    Kaum war der Abschleppwagen abgefahren, nahm Constanze sein Angebot noch mal auf. »Macht es dir nichts aus, mir den Wagen zu überlassen?« Sie warf einen skeptischen Blick auf das edle Coupé.
    »Nein, wieso? Ich hab noch ein Motorrad, das reicht bei diesem Wetter völlig.« Er grinste jungenhaft. »Oder denkst du, es schadet meinem männlichen Ego, wenn eine Frau meinen Wagen fährt?«
    Constanze lief rot an, denn genau das war ihr durch den Kopf gegangen. So zumindest hätten es die Männer in ihrem bisherigen Umfeld gesehen.
    Daniel schmunzelte, als sie nicht antwortete. »Keine Sorge, damit komm ich schon klar. Sollen wir starten?«
    Er verstaute ihren Einkaufskorb im Kofferraum und Constanze registrierte verdattert, dass er zum Beifahrersitz marschierte und sich ungerührt draufgleiten ließ.
    Etwas verunsichert stieg sie neben ihm ein. »Ich soll jetzt schon fahren? Ich dachte …« Constanze verstummte, als sie sah, dass sich Daniel bereits anschnallte. Den Arm auf die Tür gestützt, drehte er sich zu ihr.
    »Du weigerst dich doch nicht, oder? Ehrlich, das Motorrad kann ich dir nicht überlassen«, neckte er sie und grinste.
    Constanze erwiderte seinen Blick in gespieltem Ernst und wollte den Zündschlüssel drehen. Es funktionierte nicht. Sie runzelte die Stirn.
     
     
    Silas rechnete ihr hoch an, dass sie es nicht noch zweites Mal versuchte. Das hätten vermutlich die meisten Menschen getan. Constanze hingegen zog ihre Hand zurück. Ehe Silas ihr einen Tipp geben konnte, betätigten ihre schlanken Finger den Knopf auf der Mittelkonsole. Sie lächelte, als der Wagen sofort ansprang. Ganz ungeschickt war sie eben doch nicht.
    Silas lehnte sich zurück, während sich Constanze umsichtig in den dichten Feierabendverkehr einfädelte. Das elektronische Sicherheitssystem erkannte an dem Chip in seiner Hemdtasche, dass er sich im Fahrzeug befand. Dem Wagen war es egal, wer ihn tatsächlich lenkte. Silas nicht.
    Constanze war nicht nur die erste Frau, die seinen BMW fuhr, sie war die erste Person überhaupt, die außer ihm am Steuer saß. Was das zu bedeuten hatte, lag auf der Hand.
    Er wollte sie in seinem Leben haben. Unbestreitbar. Jaras Prophezeiung während jenes Telefonats hatte sich vollauf bestätigt. Je öfter er Constanze sah, desto tiefer wuchsen seine Gefühle für sie. Und genau, wie Jara vorhergesagt hatte, wurde es nach jedem Treffen schwieriger, sein Geheimnis zu offenbaren. War es ihm schon auf dem Ball kompliziert erschienen, artete dieses Problem langsam zu einem regelrechten Desaster aus. Er hatte immer noch keinen blassen Schimmer, wie er Constanze sagen sollte, wer er war, ohne ihr aufkeimendes Vertrauen zu zerstören.
    Was sich gestern in ihrer Küche zugetragen hatte, machte die Situation noch brisanter, weil mit jedem Kuss, mit jeder Berührung sein Versteckspiel fataler wurde. Vielleicht sollte er einfach versuchen, Constanze so fest an sich zu binden, dass sie ihn im Ernstfall nicht mehr verlassen konnte …
    Silas brach den Gedanken ab, bevor er ihn zu Ende geführt hatte. Was für ein beschissener Plan. Und ein blauäugiger obendrein. Constanze hatte einen berüchtigten Waffenhändler angezeigt und sich aus ihrer höllischen Ehe befreit. Das war eine wirklich beachtliche Leistung – und mit Sicherheit keine einfache. Wie konnte er ernstlich annehmen, sie würde nicht augenblicklich das Weite suchen, sobald sie erfuhr, dass er der Magier war?
    Er drehte den Kopf und betrachtete ihr schönes Gesicht. Sie bemerkte seinen Blick nicht. Silas fluchte innerlich. Wie sollte er es anstellen, dass sie bei ihm blieb? Das war die Gretchenfrage, das war das Kunststück, um das sich alles drehte.
    Bis er eine vernünftige Antwort auf diese Frage gefunden hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Identität geheim zu halten. Ein Teufelskreis, aber leider die einzige Möglichkeit, die er im Moment sah.
    »Wohin jetzt?«, fragte Constanze leise, sobald sie den Zubringer erreichten.
    »Rechts abbiegen und der B 506 folgen, dann sind es noch circa fünfzehn Kilometer.«
     
    *
     
    Als sie die Kiesauffahrt zu Daniels Haus entlangrollten, fing es zu regnen an, und Constanze war froh, dass sie nicht mehr an der Straße stand. Neugierig blickte sie sich um. Das historische Gebäude war ihrem nicht

Weitere Kostenlose Bücher