Wie Yoga heilt
deine Stimmung
Yoga hat tiefe Auswirkungen auf die Stimmung. Ich spreche da aus Erfahrung. Wenn du einen schlechten Tag hast oder deine Laune im Keller ist, besuch einfach einen Yoga-Kurs, und in einer Stunde wirst du in einer ganz anderen – und besseren – Gemütsverfassung sein. Regelmäßiges Yoga-Training hat meine Stimmungslage stabilisiert und in eine positive Richtung gelenkt.
Es ist nicht so, dass dich Yoga in eine Art emotionales Koma versetzt, wo du gar nichts mehr empfindest. Ganz im Gegenteil: Yoga erlaubt uns, alles klarer zu sehen, und gibt uns Raum, uns in der ganzen Skala unseres Gefühlslebens zu bewegen. So können wir in Ruhe beobachten, was wir gerne tun würden, ohne uns vom Augenblick überwältigen zu lassen. Die Resultate dieser ausgewogenen Perspektive können in jedem Bereich unseres Lebens enorm sein. Wir sind produktiver bei der Arbeit, wenn wir nicht sosehr in unsere Gefühle verstrickt, weniger angespannt und sorgenvoll sind. Wir können dauerhafte und ernsthafte Beziehungen pflegen, wenn wir etwas Abstand zu unseren Gefühlen gewinnen und mit Mitgefühl, Konzentration und Leichtigkeit kommunizieren können.
Australische Forscher an der Deakin-Universität in Melbourne haben eine Studie durchgeführt, in der Yoga ebenso als vorbeugende Therapie wie auch zur Behandlung von Symptomen psychischer Erkrankungen eingesetzt wurde. Die Teilnehmer absolvierten ein sechswöchiges Yoga-Programm. Es beinhaltete Atemtechniken, Yoga-Stellungen zur Steigerung der Kraft, Vitalität und Flexibilität sowie angeleitete Entspannung und Meditation. Es ging darum, herauszufinden, ob die Widerstandsfähigkeit der Teilnehmer gegen emotionale Belastungen gestärkt würde, indem sie mehr Gelassenheit, Selbstakzeptanz, eine ausgewogenere Sicht auf das Leben und eine bessere Konzentrationsfähigkeit entwickelten – alles Dinge, von denen die Wissenschaftler glaubten, dass sie möglicherweise durch Yoga gewonnen werden könnten. Sie verglichen die Symptome von Stress, Angst und Depression bei drei Gruppen: regelmäßig Yoga Praktizierenden, Anfängern, die Yoga zum ersten Mal als Therapie gegen Depressionen und Stress ausprobierten, und einer Kontrollgruppe, die überhaupt kein Yoga machte. Die Studie untersuchte auch die Spiritualität der Teilnehmer (das ihnen innewohnende Gefühl der spirituellen Verbundenheit oder Ganzheit) vor und nach dem sechswöchigen Yoga-Programm.
Als man die drei Gruppen nach sechs Wochen miteinander verglich, zeigten die Yoga-Anfänger durchschnittlich weniger Symptome von Depression, Angst und Stress als zu Beginn der Studie. Bei den Leuten, die schon seit längerer Zeit Yoga praktizierten, und der Kontrollgruppe gab es – wenig überraschend – keine Veränderung. Zusätzlich berichteten die Teilnehmer des Anfängerkurses über ein stärkeres Gefühl der spirituellen Verbundenheit.
Fälle aus dem wahren Leben: Daves Zwangsstörung
Dave gehört zu den Stammgästen von Strala Yoga. Er war einer meiner ersten Schüler (noch aus der Zeit, als ich Yoga in meiner Wohnung unterrichtete). Einige Zeit lang litt er unter einer Zwangsstörung: einer Angsterkrankung, bei der der hyperaktive Geist willkürliche Zwangshandlungen und Rituale sucht, um sich zu beschäftigen. Menschen, die unter einer Zwangsstörung leiden, berichten oft, dass sich ihr Gehirn manchmal wie ein Flipper anfühlt und unkontrolliert von einem Thema zum nächsten schwirrt.
Dave sagt, seine Zwangssymptome hätten sich in den letzten zwei Jahren, in denen er sporadisch Yoga gemacht hat, um 60 bis 70 Prozent verbessert. Er hat das Gefühl, dass Atemübungen und Meditation sein überaktives Gehirn am unmittelbarsten beruhigen.
Wenn du wie Dave im Internet nach Zusammenhängen von Zwangsstörungen und Yoga suchst, findest du Informationen zum Nutzen von Meditation und wechselnder Nasenlochatmung (einer Atemtechnik, die enorm wirksam bei Angsterkrankungen ist), aber wahrscheinlich nicht allzu viel über den Nutzen von Yoga bei dieser Krankheit. Es gibt eine Fülle von Medizinseiten und ebenso viele Medikamente als Therapie der ersten Wahl bei dieser Störung. Was kann es schaden, es wie Dave einmal mit Yoga zu versuchen und zu sehen, ob diese althergebrachte Behandlungsmethode helfen kann?
Yoga heilt Schmerzen
Von gelegentlichen Wehwehchen, die vom zu langen Sitzen im Büro oder am Schreibtisch herrühren (verspannte Nackenmuskeln, Schultern, Hüften und Handgelenke) bis hin zu chronischen
Weitere Kostenlose Bücher