Wie zaehmt man einen Herzensbrecher
seinem ungebundenen Playboy-Dasein loszueisen, begraben wollen. War es die richtige Entscheidung gewesen, Byrons Spiel mitzumachen?
In gewisser Weise hatten sie dadurch Jake veranlasst, einen Weg zu gehen, den er normalerweise vielleicht nicht gewählt hätte, und mit Byrons Verlobungsring trug sie immer noch einen Teil der Täuschung zur Schau. Aber hätte sie sonst je die Gelegenheit erhalten, Jake Devila so nahezukommen? Ja, die Chance zu erhalten, ihn zu heiraten? Andererseits, wäre er überhaupt ein guter Ehemann? Ein guter Vater? Wie konnte sie das glauben?
Sie ließ sich von ihm in den roten Ferrari helfen, ein schnittiger Sportwagen, der nicht gerade für einen Familienmenschen typisch war. Ganz im Gegenteil. Wahrscheinlich war es verrückt, bei Jake auch nur an Heirat zu denken. Hier ging es um eine Affäre, und Merlina konnte nicht leugnen, dass es eine erregende Aussicht war, Jake als Liebhaber zu haben. Dennoch machte der Gedanke sie auch nervös. Jake hatte schon viele Frauen gehabt. Würde sie dem Vergleich standhalten?
Er schlug jetzt die Wagentür hinter ihr zu und kam um das Auto herum, um sich ans Steuer zu setzen. Die Nähe seines männlich schönen, athletischen Körpers in der Enge des Sportwagens beschwor vor Merlinas geistigem Auge höchst erotische Bilder. Schon bald würde sie Gelegenheit haben, Jake nackt zu sehen, ihn zu berühren. Wie oft hatte sie sich das in ihren Träumen ausgemalt! Jetzt, da es aufregende Realität zu werden schien, hatte sie Angst davor.
Jake startete den PS-starken Motor des Ferraris, und im Nu waren sie auf dem Weg. Am Ende der Auffahrt hielt Jake an, um abzuwarten, bis die Sicherheitstore geöffnet waren. Er nutzte den Moment, um Merlinas Hand zu nehmen.
„Alles in Ordnung, Merlina?“, fragte er überraschend sanft. Der forschende Blick seiner dunklen Augen schien ergründen zu wollen, ob sie nicht nur körperlich anwesend, sondern auch von ihrer inneren Einstellung bei ihm war.
„Ich … weiß es nicht“, antwortete sie ehrlich. „Dieser Aufbruch mit dir kommt mir wie ein Sprung ins Dunkle vor.“
Er drückte ihr beruhigend die Hand. „Keine Sorge. Lass es einfach geschehen.“
„Denkst du denn nie über das nach, was du tust, Jake?“
„Über dies hier muss ich nicht nachdenken. Es passt zwischen uns. Das weißt du genau.“ Er warf ihr noch einen siegesgewissen Blick zu, bevor er ihre Hand losließ, um den Wagen auf die Straße hinauszulenken.
„Es hat nicht gepasst, bis ich mich für diesen Tortenauftritt in eine Blondine verwandelt habe“, wandte Merlina ein. Wobei ihr einfiel … „Was ist eigentlich mit Vanessa Hall? Du warst doch mit ihr zusammen.“
„Wir haben uns am Samstag getrennt.“
„Meinetwegen?“
„Ja, deinetwegen. Und ehrlich gesagt war meine Beziehung zu Vanessa von Anfang an vor allem gesellschaftlich zweckmäßig.“
„So wie die Beziehung zu mir beruflich zweckmäßig war“, meinte Merlina spitz.
„Nein. Du warst nie bloß zweckmäßig“, widersprach er energisch.
„Und was war ich dann?“, hakte sie nach. Sie musste einfach ergründen, wie tief seine Gefühle für sie waren.
„Das Licht meines Lebens … wie klingt das?“ Er schenkte ihr ein gewinnendes Lächeln. „Und ich werde nicht zulassen, dass es erlischt.“
War das nur eine Probe seines unwiderstehlichen Playboy-Charmes, oder meinte er es ernst? „Und wann bin ich zum Licht deines Lebens geworden?“, erkundigte sich Merlina spöttisch. „Ganz plötzlich? Samstagnachmittag?“
Jake seufzte gereizt. „Dies ist kein Strohfeuer, Merlina. Von dem Moment an, als du dich bei mir vorgestellt hast, hat es doch zwischen uns geknistert, und seitdem ist dieses Gefühl mit jedem Tag stärker geworden, an dem du mit mir gearbeitet hast. Dass du dann plötzlich die Notbremse gezogen hast …“ Er warf ihr einen fragenden Blick zu. „Warum hast du das getan?“
Sie zuckte die Schultern. „Ich war es eben leid, deine Aufziehpuppe zu sein“, antwortete sie ehrlich.
„Hm, im Grunde war mir klar, dass du der Sache früher oder später ein Ende setzen würdest.“
„Ach ja?“, meinte sie schroff. „Und ich dachte, du würdest erwarten, dass ich so lange für dich brillieren würde, wie es dir gefällt.“
„Nein, ich wollte einfach nur ausprobieren, wie weit ich gehen konnte. Dabei dachte ich schon, du würdest bei der Idee mit der Torte explodieren, und hatte mich auf das Feuerwerk gefreut. Aber du hast dich zurückgehalten und dann auf deine
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