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Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Titel: Wie zaehmt man einen Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Harold. Miss Rossi ist jetzt in der Bibliothek und bringt meinem Großvater die Auflösung der Verlobung bei. Sobald das erledigt ist, sollte sie aufbrechen.“
    „Ich verstehe, Mr. Jake, aber …“, der Butler schüttelte den Kopf, „… ich bin nicht sicher, dass Mr. Byron mit dieser überhasteten Entscheidung einverstanden sein wird.“ Jake entgegnete nichts.
    „Also schön“, meinte Harold schließlich. „Wenn Sie schon einmal Ihren Wagen aufschließen, werde ich mich darum kümmern, dass Miss Rossis Sachen gepackt und eingeladen werden. Ich bedauere es sehr, sie abreisen zu sehen. Eine so hübsche, lebenslustige junge Frau …“
    „Die einen Fehler gemacht hat, ohne es zu wollen“, fiel Jake ihm ungeduldig ins Wort.
    Der Butler zog missbilligend die Brauen hoch. „Ich denke, Sie können eine junge Frau leicht zu einem Fehler verleiten, Mr. Jake.“
    „Der Fehler war die Sache mit meinem Großvater, nicht die mit mir“, entgegnete Jake ärgerlich.
    Harold ließ es sich nicht nehmen, das letzte Wort zu behalten. „Nun, Sir, das ist Ansichtssache. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, werde ich mich um das Packen kümmern.“
    Der Kuss ihm Salon war kein Fehler gewesen! Wütend über Harolds Sichtweise, ging Jake hinaus, um seinen Ferrari aufzuschließen. Er mochte seinen Großvater sehr und hoffte aufrichtig, dass der alte Mann durch die Vorgänge an diesem Abend nicht allzu gekränkt sein würde. Aber in der Liebe und im Krieg war alles erlaubt, wie es so schön hieß, und immerhin hatte er seinen Großvater schon gleich zu Beginn auf der Geburtstagsparty gewarnt, dass er Merlina Rossi als sein Territorium betrachtete. Wenn Merlina ihm damals nicht aus einer Laune heraus ihre Unabhängigkeit hätte beweisen wollen und sein Großvater ihr – aus einer ebensolchen Laune heraus – den Rücken gestärkt hätte, wäre die ganze Geschichte erst gar nicht so ausgeufert. Denn Merlina gehörte nicht zu Byron, sondern zu ihm. Das stand fest!
    Natürlich musste er die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der alte Herr ernsthaft vernarrt in sie war. Immerhin hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht. Andererseits, wie sollte man überhaupt eine der Ehen von Byron Devila ernst nehmen, wenn keine davon mehr als ein paar Jahre gehalten hatte? Jake kam jedoch der unbehagliche Gedanke, dass es Merlina hätte schaffen können, aus der ungewöhnlichen Beziehung zwischen Jung und Alt eine glückliche zu machen. Sie war sehr willensstark. Und sein Großvater war achtzig Jahre alt. Vielleicht hatte er diese Ehe als Vergoldung seines Lebensabends betrachtet und würde es seinem Enkel sehr übel nehmen, für den Bruch verantwortlich zu sein.
    „Verdammt!“, stieß Jake aus, denn er begriff plötzlich, dass ihn sein impulsives Handeln an diesem Abend vielleicht in eine echte Bredouille gebracht hatte. Am besten er packte den Stier bei den Hörnern und redete mit seinem Großvater, bevor er Merlina aus dessen Haus entführte. Er musste herausfinden, wie hoch die Wogen bereits schlugen, und sein Möglichstes tun, sie zu glätten.
    Jake atmete tief die angenehm kühlere Abendluft ein, während er neben dem Ferrari darauf wartete, dass Merlinas Gepäck gebracht werden würde.
    In seiner Ungeduld kam es Jake wie eine Ewigkeit vor, bis endlich der Kammerdiener seines Großvaters, der unbezahlbare Vincent, erschien, beladen mit einem Koffer und einer ganzen Reihe Einkaufstaschen aus exklusiven Boutiquen. „Ist das alles?“, erkundigte sich Jake, wobei er den Kofferraum öffnete.
    „Selbstverständlich, Sir. Bei mir fehlt nie etwas“, erwiderte Vincent hochnäsig.
    „Nun, Miss Rossi wird Ihnen jetzt sehr bald fehlen“, bemerkte Jake ungehalten, denn allmählich ging ihm die ganze Sache auf die Nerven.
    „Das ist allerdings sehr schade“, meinte Vincent, lud das Gepäck ein und wandte sich dann mit einem missbilligenden Blick an Jake. „Mr. Byron war sehr glücklich, seit Miss Rossi hier gewohnt hat.“
    „Aber das sind doch noch nicht einmal drei Tage!“, protestierte Jake, von ungewohnten Gewissensbissen bedrängt.
    „In Mr. Byrons Alter ist jeder Tag kostbar. Vielleicht sind Sie noch zu jung, um das schätzen zu können, Sir.“ Sich der Wirkung seiner Worte durchaus bewusst, machte Vincent auf dem Absatz kehrt und marschierte in die Villa zurück.
    Jake schlug den Kofferraumdeckel zu, schloss den Ferrari wieder ab und folgte dem Diener. Inzwischen hatte Merlina Zeit genug gehabt, seinem Großvater die Neuigkeit

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