Wieder nur ein Spiel
weitergegeben hatte, würde ihre Karriere beendet sein.
“So wie du mich damals behandelt hast …“, antwortete Emily schließlich ausweichend. “Ich hatte eben Angst, du würdest versuchen, mir Jamie wegzunehmen.”
“Ach so, und deshalb hast du es vorgezogen, ihn mir wegzunehmen”, schlussfolgerte er zynisch. “Wenn man die Sache unter diesem Blickwinkel betrachtet, bin ich der Bösewicht, und du bist das unschuldige Opfer. Aber ich sage dir eines, querida, das beeindruckt mich nicht im Geringsten!“
“Ich hatte auch nicht vor, das zu tun.”
“Nein?”
Emily wurde immer unbehaglicher zu Mute. Duarte trieb sie mit seinen Vorwürfen so in die Enge, dass sie schon gar nicht mehr wusste, was sie sagen sollte. “Ich … ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, aber ich wollte nur ehrlich sein…”
Duarte lachte hart auf. “Ehrlich nennst du das? Que absurdo! Ein ehrliches Flittchen bist du weiß Gott nicht gewesen!”
Duartes Worte trafen Emily wie ein Messerstich ins Herz. So etwas hatte er noch nie zu ihr gesagt, selbst als er gesehen hatte, wie Toby sie geküsst hatte.
„Du hast mein Kind unter dem Herzen getragen, als du fremdgegangen bist!”
fuhr er zornig fort. “Ich glaube kaum, dass es viele Frauen gibt, die so unverfroren sind, mit anderen Männern zu schlafen, während sie vom eigenen Mann schwanger sind. Du warst sogar noch so dreist, mir deinen Lover vorzustellen. Nur ein billiges Flittchen ist zu derart schäbigem Verhalten fähig!”
Emily konnte kaum noch die Tränen zurückhalten, so weh taten ihr Duartes Worte. “Das ist nicht wahr! ” widersprach sie verzweifelt “Ich habe nie mit Toby…”
„Verschone mich mit deinen Lügen”, schnitt Duarte ihr kalt das Wort ab. “Du bedeutest mir nichts!”
Emily atmete tief durch und schluckte krampfhaft die Tränen hinunter. Sie hatte es immer gewusst, und jetzt hatte er es ihr ins Gesicht gesagt. Sie bedeutete ihm nichts. Nur als Mutter seines Sohnes war sie für Duarte interessant. Für sie selbst empfand er nichts.
“Aber du gehörst zu mir”, fügte er eisig hinzu. “Du bist meine Frau, und deshalb muss ich dich ertragen.”
“Nein”, widersprach Emily mit zittriger Stimme, “ich gehöre dir nicht wie deine Autos, deine Häuser oder deine verdammte Kunstsammlung. Ich bin vielleicht deine Frau, aber ich bin kein Objekt, das keine Gefühle, Bedürfnisse oder Rechte hat.”
Duarte trat einen Schritt vor und war Emily nun so nahe, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte. “Du hast keine Rechte mehr in dieser Ehe”, sagte er nun so drohend, dass Emily ein kalter Schauder überlief. “Die hast du mit deiner Flucht aus Portugal verloren.”
Emily schüttelte ungläubig den Kopf. “Das … ist nicht dein Ernst. Du bist nur wütend auf mich, und deshalb…”
“Ich bin nicht wütend, minha esposa. Ich bin nur nicht länger bereit, dir weiterhin die Freiheiten zu gewähren, die du bisher hattest.”
„Freiheit nennst du das? Dass ich nicht lache!” Frei hatte Emily sich nie gefühlt, im Gegenteil. Die Ehe mit Duarte war eine einzige Pflicht gewesen.
Jeder Tag war von morgens bis abends durchgeplant gewesen, ohne Rücksicht auf ihre Wünsche und Bedürfnisse.
Duartes Wangen wurden rot. „Findest du meine frühere Großzügigkeit etwa lächerlich?”
“Du meinst dein Geld? Einkaufen zu gehen war ein schwacher Trost dafür, dass du nie bei mir warst! Ich bin einfach nicht die Frau, die zu dir passt, und ich verstehe bis heute nicht, warum du ausgerechnet mich geheiratet hast! “
“Wirklich nicht?” fragte Duarte rau und sah Emily nun so verführerisch an, dass ihr ganz heiß wurde. Sie spürte, wie sich ihre Brustspitzen unter dem BH
aufrichteten und sich Hitze zwischen ihren Schenkeln ausbreitete. Es war zum Verrücktwerden! Wenn Duarte sie nur ansah, spielte ihr Körper verrückt, und dann konnte sie nicht mehr klar denken. Hörte das denn niemals auf?
“Du hast Recht, mein Geld hat dir offensichtlich nichts bedeutet”, fuhr Duarte fort und ließ den Blick aufreizend über ihren Körper gleiten. “Du wolltest nur mich. Du hast mich gebraucht wie die Luft zum Atmen, querida … “
Emily schluckte schwer. Alles, was Duarte sagte, stimmte. Sie hatte ihn gebraucht wie die Luft zum Atmen. Regelrecht süchtig war sie nach ihm gewesen. Damals hätte sie alles getan, nur um ihm nahe zu sein. Und er hatte es die ganze Zeit gewusst. Von Anfang an hatte Duarte gespürt, welche Macht er über sie
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