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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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gegen die kalte Fensterscheibe presste und in das sturmähnliche Schneetreiben hinausstarrte. Der Wind blies dichte Schneefontänen von den Bäumen.
    Shane. Alex hörte Cams melancholische Gedanken. »Lass das«, sagte Cam warnend, ohne sich umzudrehen. »Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich hoffe, dass wir ihn wiedersehen«, erklärte Alex.
    »Wenn er noch am Leben ist«, murmelte Cam. »Er hat sich mit diesem rachsüchtigen Thantos angelegt, weißt du es nicht mehr? Hm - was hast du gerade gesagt?«
    »Eigentlich wollte ich nur erzählen, was Andy weiter gesagt hat.« Alex ging zum Fenster und strich ihrer Schwester über das Haar - was sie selbst nicht ausstehen konnte. »Er hat gehört, dass Evan sich ziemlich verändert hat und mit niemanden mehr zurechtkommt. Wenn Ev nicht zu Hause ist, fährt uns Andy wieder zurück.« Trotz ihrer Kopfschmerzen war Cam sehr zufrieden damit, dass ihre Vorahnungen und seltsamen Visionen so weit von zu Hause entfernt noch funktionierten - schließlich hatten auch Alex' besondere Kräfte in Marble Bay funktioniert. Cams Freunde nannten ihre Visionen nur »Psychopower«. Sie hatte noch nie von Andy Yatz gehört, und nun sah sie plötzlich in ihrer Vision diesen Superboy, der in einem karierten Westernhemd, einer roten Jacke und einer schwarzen Strickmütze vor dem Telefon saß und eine Nummer wählte und dabei voll freakig grinste. Er war natürlich nicht wie Shane, aber soweit sie die Jungs vergleichen konnte, die ihr heute in ihren Visionen erschienen waren, wirkte Andy sehr viel cooler als das, was sie von Evan und seinen tätowierten Kumpels gesehen hatte.
     
    Andy fuhr in seinem alten Chevy Station Wagon vor. Alex sah ihn vom Fenster des Gästezimmers. Sie suchte gerade in ihrem Koffer nach ihrem schwarzen Rollkragenpullover und bat Cam, die Tür zu öffnen. Cam öffnete eine Sekunde, bevor Andy klingelte.
    »Hey«, rief er erstaunt und betrachtete das Mädchen mit den rötlich braunen Haaren und den seltsamen grauen Augen, das in einem roten Sweater und superengen Legging vor ihm stand. »Du siehst fantastisch aus. Das Leben an der Ostküste scheint dir gut zu tun.«
    Cam lachte. »Muss es wohl. Ich hab dort mein ganzes Leben lang gewohnt.«
    Andy sah mit seiner schwarzen Mütze und dem karierten Westernhemd genau so aus, wie sie ihn in ihrer Vision gesehen hatte. Er starrte sie verblüfft an und schien angestrengt zu überlegen, was sie gemeint haben könnte. »Ich bin nicht Alexandra«, erklärte Cam schließlich. »Sie kommt gleich. Ich bin Camryn, ihre Schwester.« Andy riss die Mütze vom Kopf. Darunter kam eine Art Wildnis zum Vorschein - ein wahrer Urwald von Locken, die an einigen Stellen von der Mütze platt gedrückt worden waren. Seine dunklen Augen funkelten, und als er grinste, sah Cam, dass der Spalt zwischen den Vorderzähnen wirklich »klassisch« war, wie Alex gesagt hatte. »Ich hab gehört, dass Alex eine Schwester hat, aber niemand hat gesagt...«
    »Dass wir Zwillinge sind?«, fragte Alex, die plötzlich neben Cam auftauchte. Sie sah prächtig aus in ihrem schwarzen Pullover und den schwarzen Jeans. Andys Grinsen wurde noch breiter, und Cam spürte ein wenig Eifersucht in sich aufsteigen, als sie sah, dass er Alex geradezu begeistert betrachtete. »Ich konnte es gar nicht glauben, dass du wieder da bist«, sagte er. »Bleibst du Jetzt hier?«
    »Nur ein paar Tage«, antwortete Alex. Sie legte den Kopf ein wenig schief und runzelte plötzlich die Stirn. »Jedenfalls - danke, dass du uns zu Ev bringst.« Cam warf ihrer Schwester einen überraschten Blick zu. Alex' Stimme hatte plötzlich recht kühl geklungen. »Was ist denn los?«, fragte sie, als sie Andy zum Auto folgten.
    »Ich spüre, er ist auf irgendein Girl total abgefahren«, berichtete Alex. »Er wollte uns nur mal anschauen, aber eigentlich denkt er immer nur an sie ...«
    »Das ist hart!«, stöhnte Cam. »Denn er ist ja wirklich ein prächtiges Landei. Wer ist denn die Glückliche?« Alex zuckte die Schultern. Sie stiegen ein, alle drei auf dem Vordersitz, der breit genug war. Cam saß in der Mitte. Die Schwestern brauchten sich gar nicht in Andys Gedanken einzuloggen, denn sie bombardierten ihn mit Fragen. Alex platzte gleich mit der dringendsten heraus: »Also dann bist du, ich meine, auf wen stehst du jetzt so?«
    »Was?«, fragte Andy erschrocken.
    »Hm, ich glaube, Lucinda hat so was erwähnt«, half Cam ihrer Schwester aus der Verlegenheit. »Lucinda? Lucinda Carmelson?«, stotterte

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