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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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kommen, musste man um eine kleine, immergrüne Busch-und Baumgruppe herumgehen. Als Mrs Bass wieder hinter der Baumgruppe hervorkam und das Grab erreichte, war der Mann verschwunden. Aber sie war sich absolut sicher, dass es Isaac gewesen war. Dieser herzlose Kerl hatte zwei Würfel auf den Grabstein gelegt. Würfel! Wer außer Issac Fielding würde so was Irres tun? Wahrscheinlich war das seine Vorstellung von Gefühlen.
    Nachdem Mrs Bass zur Arbeit gegangen war, begaben sich Alex und Cam in ihr Zimmer nach oben. »Hast du gemerkt, dass Lucinda fast durchgedreht ist?«, fragte Alex. Als Cam den Kopf schüttelte, erzählte sie ihr, was sie in Lucindas Gedanken gelesen hatte. »Sie hat uns nicht alles erzählt. Da war noch irgendwas über eine Warnung, die Ev ihr gegeben hat... Aber sie hatte Angst, darüber zu reden.«
    »Warum gehen wir nicht einfach zu Evan und fragen ihn selbst, was eigentlich los ist?«, schlug Cam vor. »Superidee. Hast du das Schneemobil schon voll getankt? Ev wohnt nämlich drüben in der Talsenke, mindestens fünfzehn Kilometer von hier entfernt und bekanntermaßen tief verschneit. Wir haben kein motorisiertes Vehikel. Wir haben nicht einmal Skier.«
    »Vielleicht kommt er zu uns, wenn wir ihn anrufen und fragen.«
    »Wenn ihr Telefon überhaupt noch funktioniert. Wenn Mrs Fretts auf ihrem Alkoholtrip ist, wird nämlich alles früher oder später abgeschaltet, weil sie die Rechnungen nicht bezahlen kann. Telefon, Strom, Wasser ... Wenigstens haben sie einen Holzofen und können heizen.« Cam ließ sich auf das Bett plumpsen, das direkt neben dem Fenster stand. »Ich bin müde. Und mir fällt auch nichts mehr ein.«
    »Das ging aber schnell«, spottete Alex. »Absoluter Weltrekord, glaube ich. Okay. Räder, Räder, Räder. Wir brauchen jemanden, der einen fahrbaren Untersatz mit vier Rädern und einen Führerschein besitzt.« Cam blickte schweigend zum Fenster hinaus. »Es ist hier kalt«, sagte sie nach einer Weile. Sie zitterte und ihre Stimme klang, als sei sie weit entfernt. Alex hörte auf, ihren Koffer auszupacken, setzte sich auf das andere Bett und beobachtete ihre Schwester. Die plötzliche Müdigkeit, die Kälte ... Cams graue Augen mit der schwarz umrandeten Iris blickten nach draußen, schienen aber in ihr Inneres gerichtet, offenbar nahm sie das jetzt einsetzende Schneetreiben vor dem Fenster überhaupt nicht wahr.
    Nach einiger Zeit hörte sie Cam langsam und verträumt fragen: »Alex ... kennst du jemanden, ungefähr fünfzehn, braunes Haar, glaube ich, ein paar Locken kommen unter einer schwarzen Strickmütze hervor? Ein Junge mit schwarzen Augen und einem Grübchen im Kinn?«
    »Schiefes Lächeln und ein klassischer kleiner Spalt zwischen den Schneidezähnen?«, fragte Alex erstaunt. »Andy Yatz.«
    »Wer ist das?« Cam blinzelte, zuckte zusammen, als der Kopfschmerz einsetzte, und bedeckte die Augen. »Ein Junge, mit dem ich in die Bezirksschule von Crow Creek gegangen bin. Aber von dem hab ich dir doch noch gar nie erzählt...«
    »Er wird gleich« - im unteren Stockwerk begann das Telefon zu läuten - »anrufen.«
    »Supergirl«, rief Alex und sprang auf. »Du bist die totale Sibylle, Seherin und Prophetin!«
    Cam zuckte bei Alex' lautem Ausruf zusammen. »Krieg dich bloß wieder rein«, sagte sie, aber Alex rannte bereits zur Tür hinaus und die Treppe hinunter zum Telefon. »Das ist unfair!«, beschwerte sich Cam. »Ich krieg das Kopfweh, während du von einem Superboy angerufen wirst.«
    Eine galaktisch schöne Sekunde lang hatte Cam geglaubt, der lächelnde Junge in ihrer Vision sei Shane. Sie seufzte.
    Erst vor ein paar Wochen war der junge Zauberer, den Thantos geschickt hatte, um den Zwillingen eine Falle zu stellen, mit fliegenden Fahnen zu ihnen übergelaufen. War er zuvor ihr Feind gewesen, so war er nun ihr Verbündeter. Seither diente er Thantos dem Mächtigen nicht mehr - und hatte sogar Cams gutgläubige beste Freundin Beth vor ihm gerettet.
    Cam fragte sich, was Shane jetzt wohl machte. Er war nach Coventry Island zurückgekehrt, der Insel im Michigansee, wo die Hexen und Zauberer lebten. Und sie fragte sich, ob sie ihn wohl jemals wieder sehen würde. Alex kam nach drei Minuten zurück. Cam hatte inzwischen zwei Aspirin geschluckt. »Das war tatsächlich Andy! Er ist für ein paar Tage vom College hierher nach Hause gekommen und hat erfahren, dass ich hier bin. Er kommt gleich rüber und fährt uns zu den Fretts«, erklärte sie Cam, die ihre heiße Stirn

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