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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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anfangen«, sagte Conn, »das kann ich, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das will.«
    »Wovon würdest du denn leben?«, erkundigte sich Betsy.
    Conn krauste die Stirn. »Handel treiben, das ist das Einzige, wovon ich etwas verstehe. Und meine Kontakte sind nicht alle auf der falschen Seite des Gesetzes. Wenn ich einen kleinen Batzen Kapital hätte, nur einen kleinen Batzen, dann würde ich einen Kredit von den Kapitänen auftreiben, um als Schiffsausrüster meinen eigenen bescheidenen Laden aufzumachen.«
    »Wie viel Kapital ist denn ein ›kleiner Batzen‹?«, fragte Henry.
    Conn zuckte die Schultern. »Vierzig Pfund, vielleicht fünfzig.«
    »Es wäre schon ein Kampf, oder?«, sagte Henry.
    »Das wäre es gewiss«, stimmte Conn ihm zu. »Aber habe ich nicht mein Leben lang gekämpft und verdammt wenig dafür vorzuweisen?«
    »Nicht einmal eine Ehefrau«, bemerkte Henry.
    »Nein«, räumte Conn nach einer Pause ein, »nicht einmal eine Ehefrau.«
    Sie blieb im Korridor stehen, außer Sichtweite des Wirtes, und gestattete es Tom, ihren Hals und Nacken zu küssen und an ihrem Ohrläppchen zu lecken, als wäre es ein Stück Zucker. Er legte ihr eine Hand um die Taille und schob sie dann hoch zu ihren Brüsten. Rose’ zurückgeworfener Umhang wurde hinter ihr zerknautscht, als sie an die Wand gedrückt wurde. Tom glitt mit den Händen über ihre Brüste und küsste mit einer wütenden Leidenschaft ihren Mund, die trotz Rose’ Abscheu einen Funken Zweifel in ihr entfachte. Als Tom seinen Schenkel zwischen ihre Beine stieß und ihre Röcke und Unterröcke zerdrückte, stöhnte sie leise auf, tastete hinter sich nach dem Eisenriegel und schob ihn mit den Fingerspitzen zurück, um die Tür aufschwingen zu lassen.
    »Gott, Rose«, knurrte er, »jetzt bin ich bereit für dich.«
    Dort hinter ihr war das Bett, eine schmale Holzpritsche, stabil genug gebaut, um das Gewicht von zweien – übereinander – zu tragen. Ein frisches Laken, eine karierte Decke und zwei feste Kissen waren im fahlen Licht zu sehen, das durch das geriffelte Fenster einfiel. Eine dicke Bienenwachskerze steckte in einem metallenen Kerzenhalter auf einem Spindeltisch, daneben befanden sich eine Zunderbüchse, ein Krug und eine Waschschüssel und sogar zwei ordentlich zusammengelegte leinene Handtücher. Außerdem stand ein einziger Stuhl mit einer Sitzfläche aus Binsengeflecht da.
    Und auf dem Stuhl saß ein junger Mann, so eng zusammengerollt wie eine Sprungfeder.
    Auf Tom Brodies Oberschenkel reitend, wurde Rose rückwärts ins Zimmer getragen. Toms Hände umklammerten ihr Gesäß unter dem zerknautschten Stoff. Mund und Nase hatte er in ihrem Nacken vergraben. Sie ließ die Beine schlaff herunterhängen, als wäre sie im Begriff, in Ohnmacht zu fallen, warf sich zur Seite und schrie: »Lucas!«
    Tom Brodie wusste nicht, wie ihm geschah, nur dass die düstere kleine Kammer mit einem Mal in einem grellen weißen Licht erstrahlte. Blut quoll ihm aus der Nase, strömte durch seine Kehle und verwandelte sein verblüfftes » Aaauuutsch « in einen erstickten Schrei. Er sackte vornüber zusammen, Blut spritzte in alle Richtungen, und er begriff nicht, dass er sich schützen musste, als Lucas erneut zuschlug.
    Es waren leichte Faustschläge mit den bloßen Knöcheln, aber dahinter lagen Gewicht und Wut. Der zweite Schlag traf Tom an der Kinnspitze. Er hörte seine Zähne brechen, spürte einen seltsam knirschenden Schmerz in seine Schädelknochen schießen, und dann taumelte er nach hinten und rutschte in eine dunkle Lache, die nur für einen Moment nach Melasse schmeckte.
    »Ist er tot, Rosie? Habe ich ihn getötet?«
    »Nein, nein, Lukie, da kannst du ganz unbesorgt sein.«
    »Was ... was sollen wir jetzt mit ihm machen?«
    »Stopf ihm ein Kissen hinter den Kopf, damit er nicht an seinem Blut erstickt.«
    »Blut?«, sagte Lucas. »Aye, da ist aber viel Blut, oder?«
    »Ich glaube, du hast ihm die Nase gebrochen.«
    »Er wird mir doch nicht die Polizei auf den Hals hetzen, oder, Rosie?«
    »Sei nicht albern«, meinte Rose. »Du hast nur deine Pflicht getan, um die Ehre deiner Zukünftigen zu schützen. Und jetzt hol dieses Kissen!«
    Gehorsam zerrte Lucas das Stoffkissen auf den Boden und stopfte es mit Rose’ Hilfe unter Tom Brodies Schädel, wobei er den stummeligen kleinen Pferdeschwanz ein wenig zur Seite schob. Brodie hatte Blutblasen an den Nasenlöchern, aber er schien klar, wenn auch geräuschvoll, durch den Mund zu atmen.
    Rose nickte.

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