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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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»Schscht jetzt, sonst werde ich vergessen, dass du eine Dame bist.« Er schwieg kurz, bevor er hinzufügte: »Und mit einem anderen verlobt.«
    »Ach, das!«, sagte Rose.
    »Das?«, fragte Tom. »Diese Neuigkeit war für mich wie ein Stich ins Herz!«
    »Pah! Eine Bagatelle«, entgegnete das Mädchen, »nur eine List, eine Intrige, eine Finte, um meinen Vater abzuschütteln. Denkst du etwa, ich wäre so töricht, Lucas Fergusson zu heiraten, wenn ich dich haben kann?«
    »Nun ja«, räumte Tom ein, »das nicht.«
    Rose nahm seine Hand und zog ihn mit einem Ruck über die Tischplatte. »Hast du nicht versprochen, mit mir durchzubrennen? Hast du nicht gesagt, du würdest an erster Stelle mein Ehemann und an zweiter mein Geliebter sein?«
    »Aye, das habe ich.«
    Ihre Finger krallten sich in seinen Ärmel, und sie sagte: »Mein Vater wird mir niemals gestatten, dich zu heiraten, Tom, es sei denn ...«
    »Es sei denn?«
    »Wenn du zuerst mein Geliebter werden und mir ein Kind schenken würdest, welche Wahl hätte mein Papa dann noch, als einer Ehe zwischen uns zuzustimmen?«
    »Rose, willst du etwa sagen ...«
    Sie sah sich kurz um und dann wieder zu ihm zurück. »Ich habe gehört, hier soll es ein Zimmer geben, das man stundenweise mieten kann? Ist es nicht so?«
    »So ... so ist es«, räumte Tom ein.
    »Führ mich dorthin. Führ mich dorthin und tu es jetzt mit mir.«
    »Was soll ich tun?«
    »Schenk mir ein Kind.«
    »Nun ja, ehrlich gesagt, wäre das vielleicht nicht ...«
    »Willst du mich nicht, Tom? Ist es das?«
    »Nein ... ja, ich meine, ich will dich. Natürlich will ich dich, aber ...«
    »Willst du mich nicht als deine Ehefrau?«
    Jetzt war es an Tom, sich kurz umzuschauen, jedoch nicht zum Korridor, sondern zu den Alten am Feuer und zu Caddy Crawford, der sich mit gespitzten Ohren hinter den Fässern versteckt hatte.
    »Sag mir die Wahrheit, Tom Brodie!«
    »Aye, ich will dich als meine Ehefrau.«
    »Ist das denn nicht die Art, es zu tun?«
    »Es ist eine Art, gewiss.«
    »Dann nimm mich«, sagte Rose durchaus laut. »Nimm mich!« Und dann kam sie aus ihrer Ecke hervor und streckte die Hand aus.
    Die alten Männer starrten inzwischen unverhohlen herüber, fasziniert davon, wie Tom Brodie, der Hawkshill-Bock, vor ihren Augen verführt wurde. Und als sich Tom von der Bank erhob, die Weste herunterzog und die Schultern durchdrückte, da war aus der Ecke des Feuers ein taktloser kleiner Jauchzer zu hören.
    Ohne sich umzuwenden, sagte Tom: »Ein Zimmer, Caddy. Wie es scheint, brauche ich ein Zimmer.«
    »Nimm die erste Tür«, erwiderte Caddy Crawford mürrisch. »Aye, die erste Tür«, und dann sah er mit offenem Mund zu, wie Matt Brodies lautstarker Junge wie ein Lamm weggeführt wurde.
    »Die Sache ist die«, sagte Henry. »Ich hatte gehofft, wir könnten Hawkshill eines Tages von Hewitt kaufen und selbst besitzen.«
    »Es ist der Traum eines jeden Mannes, etwas zu haben, was er sein Eigen nennen kann«, erwiderte Conn. »Es tut mir leid, dass ich dir nicht dazu verhelfen konnte, doch die Umstände sind etwas unerwartet meiner Kontrolle entglitten.«
    »Bist du sicher, dass die Steuerbeamten deine Geldkassette mitgenommen haben?«, fragte Betsy.
    »Wenn nicht sie, dann hat mein Schwager zugegriffen. Er kennt weder Skrupel noch Ehre.«
    »Wird er sich um deine Mutter kümmern?«, wollte Henry wissen.
    »Das schon. Meine Schwester würde ihn umbringen, wenn er es nicht täte.«
    »Kannst du denn nicht nach Ramsey zurückkehren?«, erkundigte sich Betsy.
    »Nicht, wenn jeder Zigeuner und Strandspaziergänger nach mir Ausschau hält«, antwortete Conn.
    »Und was ist mit Irland?«, schlug Henry vor.
    »Irland?« Conn nickte. »Aye, die Hoffnung besteht. Aber wie soll ich da hinkommen, wenn ich nicht einmal einen braunen Penny mein Eigen nenne?«
    »Ich werde dein Vieh von dir zurückkaufen«, schlug Henry vor. »Ich werde dir so viel dafür geben, wie du uns bezahlt hast. Wäre das genug für deine Passage nach Dublin?«
    »Mehr als genug.«
    Sie schlenderten nebeneinander das Weizenfeld hinunter. Die kleinen Vögel waren noch immer schreckhaft, aber den Saatkrähen und Möwen jagte der Anblick von Menschen, ob mit oder ohne Kreisel, keine Angst mehr ein. Grüne Triebe waren noch nicht zu sehen, doch jetzt, da die Erde sich erwärmte und die Tage unmerklich wieder länger wurden, würde die Natur gewiss bald ihren Lauf nehmen.
    »Kannst du in Dublin noch einmal neu anfangen?«, fragte Henry.
    »Klein

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