Wiedersehen in den Highlands - Roman
während Tom die Faust zum Himmel reckte und brüllte:
» Das hier ist die Hölle, du dummes Ding! Siehst du das denn nicht? Das hier ist die Hölle.«
Er brüllte noch immer, als Betsy die Kuppe des Hügels erreicht hatte, und sie hielt sich die Ohren zu, während sie den Weg nach Hayes und zum Haus ihres Vaters einschlug und Tom Brodie und Hawkshill hinter sich ließ.
Der Besuch war mit einer Karte angekündigt worden, wodurch er in Mrs. Proles Augen von Anfang an etwas Besonderes war. Nur Gentlemen benutzten Karten, und nur Gentlemen waren so aufmerksam, darauf hinzuweisen, dass sie Tee und einen Imbiss benötigen würden. Sie schickte Dorothy, um frisches Brot und ein Pfund gekochte Ochsenzunge zu kaufen – einen kalten Aufschnitt, den Mr. Fergusson, wie Eunice sich erinnerte, sehr schätzte –, dann krempelte sie die Ärmel hoch und griff nach der Mehlkiste, um Scones zu backen.
Wenn Neville zu Hause gewesen wäre, dann hätte er sie vielleicht darauf hingewiesen, dass der etwas förmliche Tee einem anderen Zweck diente als einer bloßen geselligen Zusammenkunft, aber der Herr des Hauses war hinauf nach Hawkshill geritten, und es war fast ein Uhr mittags, als er zurückkehrte. Er trat unverzüglich an den Schrank im Salon, um sich ein Glas Whisky einzuschenken, das er mit zwei Schlucken leerte, bevor er mit der Karte in der Hand in die Küche kam.
»Wann ist das gekommen?«, fragte er.
»Gegen zehn Uhr«, sagte Eunice. »Ich habe Brot und Fleisch besorgt, und ich werde Brombeergelee zu den Scones servieren. Ist bei den Brodies alles gut gegangen?«
»Gut genug«, meinte Neville grimmig. »Der alte Mann wird bald sterben.«
»Und die Söhne?«
»Den Söhnen bin ich nicht begegnet.« Er schwieg einen Augenblick. »Sieh zu, dass sie gewaschen und gekämmt ist und ihr hübschestes Kleid trägt! Und dann bring sie gegen halb vier herunter!«
»Wird sie mit uns den Tee einnehmen?«, fragte Eunice.
»Mr. Fergusson wird erwarten, dass sie anwesend ist.«
»Wird er das?« Eunice zog eine Augenbraue hoch. »Warum sollte er das erwarten?«
»Sie war lange genug dort oben eingesperrt. Es ist an der Zeit, dass sie lernt, wie man sich in Gesellschaft benimmt.« Er zückte eine Uhr aus seiner Westentasche und sah blinzelnd darauf. »Wenn wir den Tee um vier Uhr einnehmen, werde ich das Mittagessen ausfallen lassen. Ich muss zu Geschäften in die Manufaktur, aber ich werde rechtzeitig zurück sein, um unsere Gäste zu begrüßen.«
»Unsere Gäste?«, hakte Eunice nach. »Kommt Mrs. Fergusson denn auch?«
»Das bezweifle ich irgendwie«, sagte Neville, und bevor seine Haushälterin ihn weiter ausfragen konnte, stürmte er schon ins Freie, um sein Pferd zu finden und das kurze Stück zur Fabrik zu reiten.
»Mr. Fergusson!«, rief Rose. »Du liebe Güte! Wie soll ich nur meine Aufregung darüber zügeln, zum Tee mit Mr. Fergusson nach unten eingeladen zu sein?«
»Sarkasmus steht einer Dame nicht gut zu Gesicht«, sagte Mrs. Prole. »Sieh her, ich habe dir warmes Wasser gebracht, damit du dich waschen kannst, bevor du dich ankleidest. Ich werde Dorothy gleich hochschicken, damit sie dir die Haare macht. Dein Vater will, dass du hübsch aussiehst.«
»Ist es wirklich schon so lange her, seit Sie mich zuletzt gesehen haben, dass Sie ganz vergessen haben, wie hübsch ich bin? Nun, ich frage mich, was soll ich tragen? Soll ich mein kurzes Kleid anziehen, damit Mr. Fergusson die Narben an meinen Beinen bewundern kann?«
Eunice Prole ließ sich nicht provozieren.
»Oder«, fuhr Rose fort, »soll ich mich mit Schürze und einem Morgenrock ohne Brustschleife kleiden, damit Mr. Fergusson selbst beurteilen kann, wie sehr ich angeschwollen bin, seit Sie mich hier oben eingesperrt haben?«
»Ich habe dich nicht ...«
»Natürlich haben Sie das nicht, liebe Mrs. Prole«, schnitt ihr Rose das Wort ab. »Ich habe mich aus freien Stücken zurückgezogen, um mich einer Zeit stiller Einkehr hinzugeben, und sie ist mir sehr gut bekommen.« Sie nahm einen Schwamm aus der Waschschüssel und tupfte sich damit beide Wangen ab. »Ich habe mich auf meine Weise gebessert, wissen Sie. Ich werde mich nicht mehr mit derben Farmern und Dienstboten in den Gärten von Tavernen abgeben. Ich werde in aller Gelassenheit abwarten, welches Schicksal Papa für mich ausgewählt hat.«
»Bist du fertig mit deinem Mittagessen?«, erkundigte sich Mrs. Prole.
»Ja, sehen Sie, ich habe jeden Bissen aufgegessen. Sie dürfen, wenn Sie es wünschen,
Weitere Kostenlose Bücher