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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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du denn von einer Frau? Es gibt keine Rose ohne Dornen.«
    »Eine was?«
    »Eine Rose, eine Rose, verdammt, eine ...« Walter Fergussons Augen weiteten sich, der Mund stand ihm offen, und dann ließ er Lucas stehen und stürzte los, um seine Frau zu finden.

6
    Wenn Betsy an diesem Morgen im Hof gewesen wäre, dann wäre sie bestimmt auf Neville Hewitt zugetreten und hätte ihm gesagt, er habe kein Recht, in das Haus eines sterbenden Mannes zu platzen. Aber Betsy war draußen auf dem Feld, als Hewitt in den Hof geritten kam, die Zügel seines Pferdes Janet übergab und ohne Aufforderung oder Entschuldigung in die Küche stürmte.
    »Wo ist er?«, rief er. »Wo ist Brodie?«
    Schläfrig und benommen rappelte sich Matthew von seiner Bettstatt hoch. »Er ist hier.«
    »Nicht du, du Narr«, sagte Neville Hewitt.
    »Wenn Sie zu Tom wollen, er ist auf dem Feld«, antwortete Matthew, »aber wenn Sie Geschäftliches zu besprechen haben, dann besprechen Sie es mit mir. Ich stehe noch immer diesem Haushalt vor.«
    »Mit einem Krüppel rede ich nicht übers Geschäft.« Hewitt sah sich im Zimmer um. »Was ist mit dem anderen – Henry, richtig? Wo steckt er?«
    »Er ist nach Hayes geritten, um etwas Saatgut zu kaufen«, platzte Agnes heraus.
    »Etwas Saatgut, höre ich recht?«, fragte Hewitt. »Und woher hat er, bitte schön, das Geld für Saatgut, wenn die Pacht noch geschuldet wird?«
    Matthew stemmte sich von seinem Bett hoch. »Sie werden Ihre Pacht bekommen, sobald ich wieder auf den Beinen bin.«
    »Sieh dich doch an, Brodie! Du wirst nie wieder auf den Beinen sein. Ich wundere mich, dass du jetzt halbwegs auf bist. Leg dich hin, Himmel noch mal«, sagte Hewitt. »Ich werde nicht zulassen, dass du vor meinen Augen stirbst.«
    Matthew stützte sich mit der Hüfte am Rand der Matratze ab. Weder seine Frau noch seine Tochter kamen ihm zu Hilfe, denn sie hatten weniger Respekt vor dem Grundbesitzer als vor dem sturen Stolz des alten Mannes.
    Hewitt trat näher an das Bett heran. »Am ersten November schuldest du mir ein Jahr, und das ist mehr Aufschub, als dir jeder Mann bei klarem Verstand gewähren würde. Wenn ich mich das nächste Mal hier blicken lasse, dann mit dem Gerichtsdiener oder dem Gerichtsvollzieher.« Er hob eine Hand, um Brodie einen Finger in die Brust zu bohren, doch dann besann er sich eines Besseren. »Hoffst du etwa, dass du bis dahin das Zeitliche gesegnet haben wirst? Hoffst du etwa, du wirst sterben und deine Schulden mit ins Grab nehmen und mich auf diesem schlecht bestellten Stück Land sitzen lassen, während sich deine nichtsnutzige Brut davonmacht, um den nächsten armen Grundbesitzer auszunehmen?«
    »Ich werde meine Schulden begleichen, bevor ich gehe, seien Sie unbesorgt«, antwortete Matthew Brodie.
    »Womit denn, mit Mist und Spucke vielleicht? Viel mehr hast du doch nicht.« Hewitt zerrte einen Hocker unter dem Tisch hervor und stellte einen Fuß darauf. »Fergusson sagt mir, du hast zwei Jungochsen mit einem dicken Gewinn verkauft. Was ist aus dem Geld geworden?«
    »Es wird für Saatgut ausgegeben«, erklärte der alte Mann, »um Frühjahrsweizen zu säen und den Fruchtwechsel auf eine gute Grundlage zu stellen. Weizen, Gerste, Hafer und Erbsen und danach ...«
    »Ja, ja«, brummte Hewitt.
    Der alte Brodie hatte irgendetwas Unbeugsames an sich. Eine verzehrende Krankheit hatte ihn bis auf die Knochen abmagern lassen, und doch brannte noch immer ein schwaches Feuer in seinen Augen bei der Erwähnung von Land, das ihm nicht einmal gehörte. Das war auch Neville Hewitt nicht entgangen. Nachdenklich runzelte er die Stirn. Wenn Brodie vor dem ersten November starb, dann würde er seine Schulden mit ins Grab nehmen und er, Neville, leer ausgehen. Andererseits, wenn Brodie bis nach dem Monatsersten durchhielt, würde er zum Schuldner erklärt werden, und jede Gerätschaft, jedes Pferd, jedes Schaf und jedes Federvieh, das Brodie besaß, würde beschlagnahmt werden, und der alte Mann und seine Familie, einschließlich Rosies Verführer, würden auf die Gnade der Gemeinde angewiesen sein.
    »Sät ruhig ein paar Scheffel Saatgut aus«, sagte Hewitt, »das wird mich nicht aufhalten.«
    »Es ist nicht dazu gedacht, Sie aufzuhalten«, erwiderte Matthew Brodie. »Es ist dazu gedacht, sauren Boden anzureichern, damit er wieder trägt.«
    »Erwartest du etwa, dass ich auf meine Rückstände warte, bis du Weizen verkauft hast, der noch nicht einmal gesät ist?« Hewitt kickte den Hocker von sich. »Ich

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