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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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der Kanzlei seines Vaters eine Nachricht zu überbringen, sie, Rose, würde bei Mr. Arbuthnot ihre ersten Unterrichtsstunden in der Kunst des Tanzens nehmen und hoffe, dort Freunde zu finden.
    »Seht nur«, zischte Tom. »Seht nur, wie sie schaut! Sie wartet auf mich, wisst ihr. Dieser Schwachkopf Fergusson ist nur zur Ablenkung.« Die Reihen bewegten sich auf und ab, kamen paarweise zusammen, stellten sich neu auf, rempelten sich an, hüpften und lösten sich wieder voneinander. »Ich weiß ja nicht, wie Rose hierhergekommen ist«, fuhr er fort, »aber ich weiß, dass sie meinetwegen hier ist.«
    Noch immer vor sich hin murmelnd, riss er sich auf einmal von dem Grüppchen an der Tür los und schloss sich zu Mr. Arbuthnots Leidwesen am Ende der Herrenreihe an, klatschte in die Hände und tanzte mit einer unsichtbaren Partnerin genau vor den Augen der hübschen Rose Hewitt, ihres verdrießlichen Verehrers und ihrer Anstandsdame.
    Betsy klammerte sich mit beiden Armen an Henrys Hüften und presste die Oberschenkel an die Flanken des Pferdes. Sie hatte noch nie auf einem Pferderücken gesessen, und schon gar nicht mit einem Mann zusammen in einem Sattel. Sie war sich nicht sicher, ob sie das Gefühl mochte, vor allem als Henry das Tier zu einem Trab anspornte, sobald sie auf der Zollstraße waren.
    Es war stockfinster, und nichts wies ihnen den Weg, bis auf eine schaukelnde Laterne, die an einem hölzernen Gestell über dem Hals des Tieres baumelte, eine Laterne, die Licht in alle Richtungen zu werfen schien, nur nicht in die richtige.
    Betsy stützte das Kinn auf seine Schulter und rief: »Henry, sind Sie sich sicher, das Richtige zu tun?«
    Er wandte den Kopf, sodass die Krempe seines Hutes ihre Wange streifte. »Ganz sicher.«
    »Was, wenn er nicht da ist?«
    »Oh, er wird da sein.«
    »Hat er etwas zu Ihnen gesagt?«
    »Er muss nichts sagen«, antwortete Henry. »Ich kann seine Absichten lesen wie ein Buch. Ich wette um einen Jahreslohn, dass er zum Tanzen nach Drennan geritten ist.«
    »Warum überlassen Sie ihn dort nicht sich selbst?«
    »Sie könnte dort sein«, erwiderte Henry. »Das Hewitt-Mädchen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Betsy. »Ihr Daddy wird es ihr nicht erlauben.«
    »Daddy hin oder her«, Henry zog die Zügel an, »wenn sie so wahnsinnig verliebt in unseren Tom ist, wie er behauptet, dann wird sie schon einen Weg finden.«
    »Ist sie denn wahnsinnig verliebt in Tom?«, fragte Betsy.
    »Er sagt, sie ist es. Und ausnahmsweise einmal denke ich, er könnte recht haben.«
    »Aber warum?« Betsys Zähne klapperten an Henrys Schulter. »Warum müssen wir dorthin? Kann Tom nicht selbst auf sich aufpassen?«
    »Ho!« Henry zog wieder die Zügel an. »Wenn es um Frauen geht, konnte Tom das noch nie.«
    »Ist es, weil sie Rose Hewitt ist?«
    »Natürlich. Bei Gott, Betsy, wenn du meinen Bruder auch nur an einem Rock schnuppern lässt, dann steht im nächsten Augenblick eine Frau mit einem Balg auf dem Arm vor der Tür, die lautstark verlangt, geheiratet zu werden.«
    »Ist das denn schon einmal vorgekommen?«
    »Zweimal«, sagte Henry. »Zweimal mussten die Mädchen ausbezahlt werden.«
    Das Pferd beschleunigte sein Tempo. Betsy wippte auf und ab. Das Gesäß tat ihr weh, und die Innenseiten ihrer Schenkel fühlten sich an, als hätten sie Feuer gefangen.
    Henry wandte den Kopf um und rief: »Kein Wunder, dass mein Daddy kein Vertrauen in ihn hat. Ich sage dir, Betsy, mein Bruder hat uns alle die letzten sieben Jahre zum Narren gehalten. In einem Augenblick zeigt er sich ganz zerknirscht, und im nächsten verärgert und stur und gibt den armen Mädchen die Schuld, dass sie ihn verführt haben.«
    Betsy schluckte ein paar Mal trocken. »Das ... das heißt, Tom hat Kinder?«
    »Ha!«, entfuhr es Henry. »Er sagt, nein. Tom behauptet, an den Anschuldigungen gegen ihn wäre nichts Wahres dran, und er wäre ein Opfer mehrerer Missverständnisse, obwohl er seinen Tadel vom Kirchenrat angenommen und sein Tun vor der versammelten Gemeinde bereut hat. Mein Daddy hat sich in Grund und Boden geschämt. Es hat fast ein Jahr gedauert, bis er wieder ein freundliches Wort mit Tom gewechselt hat. Wenn meine Mam sich nicht für ihn verwendet hätte, dann hätte er Tom in hohem Bogen aus dem Haus geworfen.«
    »Wann hat sich das alles denn zugetragen?«
    »Sieben Jahre ist das jetzt her«, antwortete Henry. »Der letzte Vorfall war, kurz bevor wir Hawkshill gepachtet haben. Tom ist der Grund, weshalb wir den Pachtbesitz

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