Wiedersehen in den Highlands - Roman
Ordnung in den Wind. Entschlossen zerrte er Eunice auf die Tanzfläche und schleifte sie einmal durch den Korridor aus klatschenden Händen und wieder zurück. Dann tanzte er mit ihr, einen Arm um ihre Taille gelegt, zu der halb offenen Tür, wo er sie mit einem fröhlichen »Hinaus, Madame? Hinaus oder hinein?« gegen die Wand drückte.
»Lassen Sie mich los, Sir!«, forderte Eunice Prole, »oder ich werde Ihren Dummschädel auf einer Schnur auffädeln lassen.«
»Mit meinem Dummschädel können Sie verfahren, wie Ihnen beliebt«, erwiderte Mr. Arbuthnot, » nachdem Sie mir meine Sixpence bezahlt haben. Nun, alte Dame, was darf es sein? Hinaus«, er stieß sie mit der Hüfte an, »oder hinein?«
»Ich ... ich habe keine Sixpence«, sagte Eunice seltsam gedämpft.
»Soll ich mein Eintrittsgeld dann in Naturalien einfordern?«, schlug Mr. Arbuthnot vor.
Mrs. Prole musste den Gentleman nicht erst fragen, was er mit »Naturalien«, meinte. Sie war so taktvoll, sein Angebot einen Augenblick lang in Betracht zu ziehen, bevor sie mit einem gezierten Lächeln erklärte: »Wie großzügig von Ihnen, Sir, aber wenn Sie sich umwenden, werden Sie sehen, dass ich selbst einen Galan habe – und das dort sind Sixpence in seiner Hand, wie ich glaube.«
»Hier, Mr. Arbuthnot«, sagte Robert Ogilvy. »Hier ist Ihr Eintrittsgeld.«
Eher erleichtert als enttäuscht ließ Mr. Arbuthnot die Anstandsdame los und nahm die Münze entgegen. Er kannte Ogilvy, denn der alternde Junggeselle war seit vielen Jahren ein Schüler der Tanzschule.
Mr. Arbuthnot steckte die Sixpence in den Beutel, trat von der halb offenen Tür zurück und sagte mit einer letzten tiefen Verbeugung vor der Frau: »Willkommen in Arbuthnots Tanzschule, Madame. Nachdem Sie bereits eine Kostprobe meiner Kunst unentgeltlich genossen haben, wünschen Sie vielleicht eine weitere Unterweisung, jetzt, da sie bezahlt worden ist?«
»Nein«, gab Eunice Prole knapp zurück. »Das wünsche ich nicht.«
Der Tanzmeister tippte Mr. Ogilvy leicht am Ärmel an, flüsterte »Viel Glück« und ging dann am Rand des Saales hoch, um eine neue Melodie anzukündigen.
Die Fiedler schwangen ein letztes Mal schnarrend ihre Bögen und beendeten die Runde. Sie legten die Instrumente auf den Knien ab und griffen nach ihren Taschentüchern, um sich die Stirn abzuwischen. Die Tänzer, von denen sich etliche bereits paarweise zusammengefunden hatten, warteten aufgeregt plappernd darauf, dass der nächste Tanz begann.
»Ich danke Ihnen«, sagte Mrs. Prole, »für Ihr Einschreiten zur rechten Zeit, Mr. Ogilvy.«
»Das ist das Mindeste, was ich tun konnte«, erwiderte Mr. Ogilvy. »Wir haben nicht oft das Vergnügen, eine Frau von etwas ... ein wenig reiferen Jahren bei unseren Zusammenkünften zu begrüßen. Es besteht keinerlei Verpflichtung für Sie, aber ich würde mich sehr geehrt fühlen, wenn Sie mir den nächsten Tanz gewähren würden, der, wie ich glaube, ein Strathspey ist.« Bei seinen letzten Worten hatten die Fiedler den ersten Akkord angeschlagen.
»Ich bin nicht hier, um zu tanzen, Mr. Ogilvy«, sagte Eunice Prole. »Ich bin hier, um Miss Hewitt und Mr. Fergusson Begleitschutz zu bieten und dafür zu sorgen, dass sie nicht ...«
»Dass sie was nicht?«, hakte Mr. Ogilvy nach. »Dass sie was nicht tun, Mrs. Prole?«
»Wo ist er? Wo ist Brodie?« Eine Hand auf Mr. Ogilvys Schulter, baute sich Eunice zu ihrer vollen Größe auf. »Und wo ist Rose?«
»Ich fürchte«, antwortete Mr. Ogilvy und musste sich mühsam ein Lächeln verkneifen, »sie sind gegangen.«
»Also, Peter«, sagte Henry, »wo sind sie?«
»Ich habe wirklich keine Ahnung«, erklärte Peter Frye. »Seine Stute ist noch immer am Geländer angebunden, daher können sie nicht weit gegangen sein.«
»Bedauerlicherweise muss Tom nicht weit gehen«, erwiderte Henry grimmig. Er wandte sich an Mr. Ogilvy. »Ich hatte eine bessere Meinung von dir, Robert. Hast du denn gar keinen Verstand?«
»Ich habe nur getan, worum ich gebeten wurde«, sagte Mr. Ogilvy. »Andernfalls hätte Tom einen anderen Verschwörer gefunden. Es mangelt ihm nicht an Freunden, die für einen Streich stets zu haben sind.«
»Streich!«, fuhr Henry auf. »Das hier ist kein Streich – und das weißt du sehr wohl.«
»Henry«, warf Betsy ein, »sind Sie sicher, dass er das Mädchen mitgenommen hat?«
»Natürlich hat er das«, sagte Henry. »Woher wusste er denn, dass sie heute Abend hier sein würde? Peter, hast du etwas damit zu
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