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Wiedersehen in Stormy Meadows

Wiedersehen in Stormy Meadows

Titel: Wiedersehen in Stormy Meadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Personen?«
    »Ach, siehst du, der reicht nicht für uns beide, was? Ich hätte doch einen größeren bestellen müssen!«
    »Glaub mir, Petra, der Truthahn ist groß genug. Wahrscheinlich brauchst du für Ostern gar keinen zu kaufen, weil er bis dahin reicht.«
    Meine Freundin seufzt. »Ich hatte wirklich keine Ahnung. Weißt du, ich habe noch nie ein Weihnachtsessen zubereitet.«
    »Kannst du denn nicht einfach was bestellen?«
    »Nein!«, ruft sie. »Ich muss das selbst machen, ich will, dass es genau richtig wird. Mehr als richtig, es soll absolut perfekt werden.«
    »In dem Fall ist es wirklich besser, wenn du jemanden anheuerst, der für dich kocht.«
    »Ach, leider hast du recht … Ich kann ja nicht mal ein Spiegelei machen!«
    »Vielleicht ist es höchste Zeit, dass du es lernst. Hast du Kochbücher?«
    »Ich glaube nicht, aber kannst du mir nicht einfach verraten, was ich mit diesem verdammten Truthahn anstellen muss? Den Rest krieg ich schon hin.«
    »Gut. Also, als Erstes musst du ihn füllen.«
    Petra japst hörbar nach Luft. »Du meinst, ich soll meine Hand in ein totes Tier stecken?«
    »Na ja, wie willst du denn sonst die Füllung reinstopfen?«
    »Ach du liebe Güte. Ich weiß nicht, ob ich das kann, Nattie.«
    »Das gehört aber dazu.«
    »Wenn ich ein schönes Essen kochen will, muss ich also einem toten Truthahn die Hand in den Hintern schieben?«
    Ich muss lachen, und Petra lacht mit.
    »Weißt du was?«, sagt sie dann, »ich gehe zu Harrods in die Feinkostabteilung und frage, ob sie einen Lieferservice haben.«
    »Das ist eine gute Idee. Und was machst du sonst noch so, abgesehen davon, dass du kochen lernst?«
    »Den Tonfall kenne ich. Du willst irgendwas von mir, stimmt’s?«
    »Ich? Ich hab nur angerufen, um meiner liebsten und besten Freundin Hallo zu sagen, mehr nicht.«
    »Ach, das ist aber nett, Süße. Und jetzt mal raus mit der Sprache.«
    »Also gut. Tust du mir einen Gefallen?«
    »Für dich tue ich doch alles. Um was geht’s denn?«
    »Cassie hat am Sonntag Geburtstag. Ich habe schon ein paar Geschenke für sie besorgt – also, eigentlich sogar eine ganze Menge –, aber ich möchte ihr noch was Schönes zum Anziehen schenken. Ich hab hier mal geguckt, und es gibt auch ein paar ganz nette Geschäfte, aber ich finde nicht das, was ich mir vorstelle.«
    »Was stellst du dir denn vor?«
    »Ich weiß nicht genau – ich glaube, das ist mein Problem.«
    »Geht es hier noch um Klamotten für Cassie«, witzelt Petra, »oder um das Leben an und für sich?«
    »Wahrscheinlich um beides.« Ich lache. »Kauf einfach etwas Besonderes, ja? Es ist schließlich ihr erster Geburtstag bei mir seit Robs Unfall, und ich möchte es ihr so schön machen, wie ich irgend kann.«
    »Nach so einem Unglück gib es viele erste Male, Nattie. Für dich genauso wie für Cas.«
    »Ich weiß«, sage ich seufzend, »aber könntest du das für mich tun? Du würdest mir damit sehr helfen. Und ich bin dir einen Gefallen schuldig.«
    »Du lieferst mir einen Vorwand, um shoppen zu gehen, und meinst, ich würde dir damit einen Gefallen tun? Selbstverständlich mache ich das. Bis wann brauchst du das Geschenk denn?«
    »Du müsstest es so abschicken, dass es bis Samstag hier ist.«
    »Ja, klar. Ist schon so gut wie erledigt. Knightsbridge, ich komme!«
    Schon am nächsten Tag bietet sich mir der seltene Anblick des roten Postautos, das den ganzen Weg zum Farmhaus hinunterkurvt. Ich muss unterschreiben, dass ich ein großes, in London aufgegebenes Eilpaket in Empfang genommen habe. Petra hat meinen Wunsch in Rekordzeit erfüllt. Ich laufe mit dem Paket in mein Zimmer hoch, damit niemand es entdeckt und mich fragt, was es damit auf sich hat.
    Nachdem ich meine Zimmertür fest hinter mir geschlossen habe, setze ich mich aufs Bett und wickle zwei flache Schachteln von Nicole Farhi aus dem Packpapier. Die erste enthält einen wunderschönen terrakottabraunen Pullover aus weichster Lammwolle. In der zweiten finde ich eine tolle cremefarbene Samthose und dazu eine Notiz von Petra: »Die Hose ist von mir. Sag ihr, sie kommt von ihrer Tante Petra, dann ist sie hoffentlich so schockiert, dass sie mindestens einen ganzen Tag lang die Klappe hält und auf diese Weise auch dir ein denkwürdiges Geburtstagsgeschenk macht!«
    Lachend hole ich das Geschenkpapier und die Karte, die ich auf der Fahrt zu Mary Ray in Penzance gekauft habe, und packe die beiden Schachteln einzeln ein. Dann nehme ich aus der Innentasche meines Koffers ein

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