Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
ihrer Augen und für Preacher spezielle Küchenutensilien, die er bei Williams-Sonoma erstanden hatte. „Die sind fantastisch!“ Preacher war richtig begeistert.
    „Ich weiß nicht mal, wozu ein paar von diesen Sachen gut sind“, meinte Mike. „Aber für jemanden, der gerne kocht, haben sie mir das garantiert.“
    „Lass sehen, da haben wir einen Mandolinenschneider, ein Thermo-Tablett … mein Gott, die Sachen sind wirklich unglaublich. Ein Soßentrenner, den brauche ich zwar nicht wirklich, denn meine Soßen sind perfekt. Dann ein Greif-Wender, Schöpf- und Gießlöffel, Mikroreibe. Klasse, Mike“, freute er sich grinsend.
    Als sie sich zum Essen setzten und Paige in die Bar kam, hatte sie ihren neuen Pullover angezogen. Mike fiel auf, dass in ihrem V-Ausschnitt ein wunderschöner Diamant-Anhänger an einer Kette baumelte. „Also Weihnachten war hier für jemanden wohl ganz besonders schön“, stellte er fest.
    Sie berührte die Halskette – eine riesige, wunderschöne Überraschung von ihrem Mann. Wer hätte geglaubt, dass Preacher Schmuck kaufen könnte? Wer hätte geahnt, dass Preacher überhaupt wusste, was Schmuck war ! „Ich fühle mich ganz schlecht, Mike. Für dich haben wir gar nichts.“
    „Mit euch Dreien hier zusammenzusitzen, ist für mich Weihnachten genug“, sagte er und meinte es auch so.
    „Hast du heute mit deiner Familie gesprochen?“, fragte sie ihn.
    „Oh ja … mit ungefähr hundert Leuten. Alle waren bei Mom und Dad.“
    Preacher begann, die Ente zu zerlegen. „Vermisst du es nicht, jetzt dort zu sein, bei ihnen?“
    „Noch nicht. Nicht, bis ich ein wenig weiter wiederhergestellt bin, verstehst du? Ich brauche diesen Freiraum. Sie sind Latinos und Latinas. Sehr ausdrucksstark. Anhänglich. Intensiv, verstehst du? So besorgt und wohlmeinend, dass es schon zu viel ist. Ich will zumindest in der Lage sein, mein Fleisch mit der rechten Hand schneiden zu können, bevor ich sie besuche.“
    „Ich verstehe“, sagte Preacher. „Pass auf, du wirst sehen, du bist ganz schnell wieder auf den Beinen.“
    Nach dem Essen ließ Paige die beiden Männer allein vor dem Feuer Kribbage spielen, während sie die Küche aufräumte. Wenig später stand dann auch schon Christopher unten, sauber geschrubbt und mit einem seiner alten Bücher in der Hand. Er kletterte auf Preachers Schoß, als hätte er das getan, seit er laufen lernte. Und Preacher hob ihn hoch wie ein Vater. „Das hier soll ich dir vorlesen?“, fragte er den Jungen.
    „Horton“, bestätigte er.
    „Willst du nicht einmal ein neues Buch probieren? Horton lesen wir doch jetzt schon jeden Abend.“
    „Mazy, der faule Vogel …“, stellte Christopher klar.
    Mike drehte seinen Sessel zum Kamin und legte die Füße hoch. Er genoss es, Preachers Stimme zuzuhören, der die Geschichte auswendig hererzählte, und Christopher, der die Zeilen ergänzte, die Preacher zum Spaß absichtlich einmal ausließ. Mein Freund Preacher, dachte er. Vollkommen sanft und süß, mit einer Stimme, rau und kratzig wie Sandpapier. Er hält das Kind auf dem Schoß, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan. Dies war ein Mann, dem man mit finsterem Blick und erhobenen Fäusten nicht begegnen wollte. Er hatte noch dieses Bild von ihm im Kopf im Kampfanzug, eine M16 in Händen, die Zähne gefletscht… der Kerl konnte es mit einer ganzen Armee aufnehmen. Nun sah Mike ihn mit neuen Augen. Er hatte sich in einen großen, knuddligen Bären verwandelt. Gebunden. Liebevoll. Absolut hingegeben.
    Es dauerte nicht lange, bis Preacher mit dem Vorlesen aufhörte, seinem schlafenden Jungen einen Kuss auf den Kopf drückte und Mike bat: „Schenk uns schon mal irgendwas Kleines ein. Bin gleich zurück.“
    Mike wählte den Whiskey, den Preacher offensichtlich bevorzugte – ein schöner milder aus Kanada –, und trug die Flasche und zwei Gläser zum Tisch. Als Christopher dann wohl verpackt im Bett lag und Preacher wieder unten war, hob Mike sein Glas und prostete Preacher zu. „Auf dich, alter Junge. Ich denke, du könntest da wirklich das große Los gezogen haben.“
    „Darauf muss ich trinken“, sagte Preacher und setzte sich. „Es ist nämlich so – ich glaube tatsächlich, dass ich alles gewinnen werde. Wenn dieser ganze Mist mit Lassiter einmal geregelt ist und noch etwas weiter hinter ihr liegt, dann werden wir uns über ein Versprechen fürs Leben unterhalten. Und über Kinder. Weitere Kinder, verstehst du, denn wir haben ja bereits eine

Weitere Kostenlose Bücher