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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Und Mann, wenn du irgendwann mal herausgefunden hast, wie das gehen soll, dann sagst du mir Bescheid. Okay?“
    „Was hast du getan, wenn du Angst hattest?“, fragte sie.
    „Da gab es zwei Möglichkeiten. Entweder ich habe mir in die Hose gemacht, oder ich bin wütend geworden.“
    Sie löste den Kopf von seiner Brust, sah ihn an und lachte ein wenig.
    „So ist’s gut“, sagte er und wischte ihr die Tränen ab. Ich glaube zwar schon, dass du mal ein bisschen aus Virgin River raus musst, aber heute wirst du wohl kaum noch in der Stimmung sein, einkaufen zu gehen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, dass ich so eine Szene gemacht habe.“
    „Das hier ist eine kleine Bar auf dem Lande, Paige. Hier ist doch sonst nie was los.“ Er grinste und wurde gleich wieder ernst. „Und dann haben sie uns auch noch gesagt, sieh der Gefahr ins Auge. Tu so, als ob du mutig wärst. Und sie haben uns beigebracht, böse auszusehen.“
    Sie schüttelte sich.
    „Vergiss das alles. Morgen werde ich anstelle von Jack unsere Vorräte einkaufen. Einmal kann ja auch er das Mittagessen zubereiten. Ich werde dich und Chris mitnehmen, damit ihr mal aus dem Ort rauskommt. Wenn du willst, kannst du dann ein paar Sachen für euch besorgen. Ich werde jedoch nichts für dich kaufen. Aber ich will die Kreditkarte der Bar benutzen, damit wir auf unseren Jahresbonus kommen, und du hebst die Rechnungen dann auf und zahlst es mir später zurück, wenn du dein erstes oder zweites Gehalt bekommen hast.“ Er tippte ihr auf die Nase. „Chris läuft schon nackt herum. Das ist ja wohl ein Zeichen dafür, dass es hier ein Problem mit der Kleidung gibt.“
    Auf Preachers Bitte hin hatte Jack sich nur langsam aus der Küche zurückgezogen. So langsam wie möglich, denn da geschah doch gerade etwas Bedeutsames, und er war neugierig. Als er in die Bar zurückkam, saß Mel auf einem Barhocker vor dem Tresen. „Was ist los?“, wollte sie wissen.
    Jack legte einen Finger an die Lippen, machte: „Pst!“, und flüsterte: „Da ist irgendwas los.“
    Kein bisschen schlauer fragte sie: „Ach, und was?“
    Jack legte den Kopf zurück, ganz nahe zur Tür hin und lauschte.
    „Jack!“, schimpfte sie zornig flüsternd.
    Wieder legte er den Finger an die Lippen. Dann trat er mit finsterer Miene hinter den Tresen und sah düsteren Blickes auf seine hübsche junge Frau. „Paige hat da drin gerade einen Zusammenbruch …“
    „Oh? Braucht Preacher Hilfe?“
    Jack schüttelte den Kopf. „Er hat mich darum gebeten, sie allein zu lassen. Ich habe bloß ein paar Dinge aufgeschnappt, rein zufällig.“
    „Das habe ich gesehen …“
    „Die Nummernschilder an ihrem Wagen sind gestohlen?“
    Abrupt setzte Mel sich gerade und riss die Augen auf. „Du scherzt? Dann sollte ich wohl lieber mal prüfen, ob meine auch noch meine sind.“ Sie lächelte verschmitzt.
    „Und ein Baby ist unterwegs?“
    „Tatsächlich?“, fragte sie.
    „Du kannst mir doch nichts vormachen“, sagte er. „Du weißt Bescheid.“
    Mel sah ihn an, als wollte sie sagen: Du Dummchen! Natürlich weiß ich Bescheid. Aber es geht doch um eine Patientin. Soweit es die Prellungen anging, mochte sie ihn ja eingeweiht haben, denn er sollte sich auf alles einstellen und dabei helfen können, Paige zu beschützen. Aber eine Plaudertasche war sie nicht. Sie rutschte vom Barhocker, ging zu der Schwingtür, die in die Küche führte, und warf einen kurzen Blick durch den Spalt. Preacher saß auf dem Boden und wiegte Paige sanft auf seinem Schoß. Ah, das war wahrscheinlich genau das, was sie im Moment brauchte. Besser als ein Beruhigungsmittel.
    Mel trat hinter den Tresen und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Jack einen Kuss zu geben. „Ich glaube nicht, dass sie jetzt noch einkaufen will. Sag ihr, dass ich losgefahren bin. Ich muss doch das Baby verbergen.“
    „Ja, mach nur.“
    „Hm, Jack? Ich weiß nicht genau, wie ich dir das erklären soll. Du und ich, wir haben in diesen Dingen so unterschiedliche Lebenserfahrungen …“
    „Das fängt mal damit an, dass ich niemals eine Frau schlagen würde.“
    „Das ist wirklich reizend, Jack. Aber es ist eigentlich nicht das, was ich meine. Hmm“, sagte sie und verdrehte die Augen zum Himmel. „Vielleicht ist es für dich am leichtesten, wenn du dir Paige als Kriegsgefangene vorstellst.“
    „Als Kriegsgefangene?“, fragte er aufgeschreckt und verwirrt zugleich.
    „Mir fällt nichts Besseres ein, wozu du einen Bezug haben könntest.

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