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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Ich brauche nur ein paar Hosen mit verstellbarem Bund, dann bin ich gleich wieder zurück, okay?“
    „Sicher. Klar.“
    Zwei Stunden später, noch immer lange vor der Mittagszeit, saß Jack auf der Veranda und stellte Angelfliegen her, als Paige mit einem Teller in der Hand herauskam und ihm ein Stück frischen Apfelkuchen anbot. „Hm-mm, noch ganz warm …“, freute er sich.
    „Tut mir leid, was da eben passiert ist, Jack. Es ist mir etwas peinlich.“
    Er hob den Kopf und sah in ein süßes, sanftes Gesicht, das Gesicht einer hingebungsvollen jungen Mutter, einer schwangeren Frau, die auf der Flucht war, um ihr ungeborenes Baby zu schützen. Und genau wie Mel ihm geraten hatte, dachte er an eine verstärkte Barrikade, Entbehrung, regelmäßige Prügel, Todesangst … und das über Jahre hinweg. Dabei fiel es ihm nicht nur schwer, sich vorzustellen, dass so etwas einer jungen hilfsbereiten, liebevollen Frau wie Paige geschah, es war ihm schlicht unmöglich, sich ein Bild von dem Mann zu machen, der ihr das antun konnte. „Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, okay? Solche Momente erleben wir doch alle einmal.“
    „Nein, wir nicht. Nur ich …“
    Lachend unterbrach er sie. „Oh, damit fangen Sie jetzt gar nicht erst an. Ersparen Sie sich diese ‚nur ich hab diese Last zu tragen ‘ -Tour. Fragen Sie Mel. Kurz bevor wir geheiratet haben, hatte ich einen grandiosen Nervenzusammenbruch. Und wo ich jetzt daran denke, sie ebenfalls!“ Mit einem leichten Stirnrunzeln fügte er hinzu: „Aber das bleibt besser unter uns. Wollen Sie mir das einfach mal glauben?“
    Paige legte den Kopf zur Seite. „Es wäre ihr wohl unangenehm, wenn ich sie danach fragen würde?“
    „Nee, ich glaube eigentlich nicht, dass es ihr etwas ausmacht. Ich bin nur einfach ein bisschen angefressen, weil sie mir nie etwas erzählt und ich immer mit allem so herausplatze. Keine Ahnung, wie sie das macht.“
    „Ist schon in Ordnung, Jack.“ Sie lachte. „Ich werde Mel nicht danach fragen. Aber entschuldigen will ich mich schon.“
    „Das ist wirklich nicht nötig, Paige. Ich hoffe nur, dass es Ihnen jetzt besser geht.“
    John fuhr mit der Einkaufsliste, begleitet von Chris und Paige nach Eureka. Um zu vermeiden, dass die Lebensmittel im Truck schlecht wurden, während sie sich nach Klamotten umsahen, gingen sie als Erstes zu Target, wo Paige ein paar Sachen kaufte. Unterwäsche, Jeans, Shirts. John stand mit Chris an der Hand vor der Umkleidekabine, während sie einiges anprobierte. Anschließend machten sie noch einen Abstecher in die Buchhandlung, wo John geraume Zeit in der Abteilung für Geschichte zubrachte und ein paar Bücher aussuchte – alle in derselben Richtung wie die, die Paige in seinem Bücherregal gesehen hatte. Als er dann in die Kinderbuchabteilung zurückkam, um festzustellen, ob sie bereit waren zu gehen, stellte Paige die Bücher, die sie angeschaut hatten, zurück und sagte: „Okay.“
    „Vielleicht sollten wir ihm mal ein neues Buch kaufen, oder auch zwei“, schlug er vor.
    „Seine Lieblingsbücher haben wir mitgenommen“, sagte sie.
    „Zwei neue könnten wir aber schon brauchen“, beharrte er. „War’s okay für dich, wenn ich das übernehme?“
    „Natürlich“, willigte sie ein.
    Vielleicht das Schönste an diesem Ausflug aber war die Fahrt selbst. Paige war nachts im Regen nach Virgin River gekommen, und außer ihrem kurzen Trip über die Straßen hinter den Bergen nach Grace Valley hatte sie noch nicht viel von der Landschaft gesehen. John machte einen kleinen Umweg zu den hohen Felsklippen an der Pazifikküste, die hier oben im Norden völlig anders aussah als in L.A. Dann ging es durch ein Redwood-Wäldchen weiter die Berge hinauf in Richtung Virgin River.
    Einmal sah sie zu ihm hinüber, während er fuhr, und stellte fest, dass er grinste. „Warum lachst du“, fragte sie ihn.
    Er drehte den Kopf und sah sie an. „Ich war noch nie mit einer Frau zusammen einkaufen“, antwortete er. „Und ich fand es überhaupt nicht furchtbar.“

5. KAPITEL
    I hr Aufenthalt in Virgin River hatte für Paige in dem Schlafzimmer über der Küche begonnen, das sie nur ungern verließ. Als Nächstes kam die Küche, dann die Bar. Es folgten die langen Abende, an denen sie mit John vor dem Feuer plauderte. Und als sie dann anfing zu arbeiten, lernte sie auch die Einwohner des Orts kennen. Nach und nach wurde ihr Kreis immer größer, bis sie schon einige Male den Laden an der Ecke aufgesucht hatte und dann

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