Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
ein paar Minuten nach draußen. Ich muss ein paar Anrufe erledigen.«
Kyle lehnte sich gegen die Steinmauer der Dachterrasse des Restaurants und betrachtete die spektakuläre nächtliche Skyline. Er ging die Anrufe und Textnachrichten durch, die er während des Essens erhalten hatte, und wurde wütend auf sich, als ihm klar wurde, dass er gehofft hatte, eine von ihnen sei von Rylann. Nachdem ihre letzte Begegnung eher unschön verlaufen war, hatte er zwar nicht gedacht, dass sie ihn anrufen würde, aber dennoch hatte sein Verstand angefangen, sich alle möglichen Dinge vorzustellen, die passiert sein könnten, nachdem er gegangen war. Und nichts davon war gut.
Vielleicht hätte er sich das überlegen sollen, bevor er ihr die Pistole auf die Brust gesetzt hatte, während der Typ, den sie einst hatte heiraten wollen, in der Küche auf sie wartete.
Während er über die Brillanz dieser Strategie nachdachte, hörte er hinter sich plötzlich Schritte.
»Ich weiß das zu schätzen, Jordo«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Aber mir ist gerade nicht nach Reden zumute.«
»Ist mir recht. Wie wäre es stattdessen mit einem Drink?«
Von der Stimme überrascht drehte Kyle sich um und sah seinen Vater mit zwei Whiskygläsern in der Hand. Eines davon bot er Kyle an. »Ich habe extra eine Flasche Macallan 21 öffnen lassen.«
Schmunzelnd nahm Kyle das Glas entgegen. »Nur das Beste für Grey Rhodes.«
»Nur das Beste für Kyle Rhodes«, korrigierte sein Vater ihn. »Den Mann der Stunde.« Er stellte sich neben Kyle an die Wand. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum ich den Start von Rhodes Network Consulting wie jeder andere aus der Zeitung erfahren musste?«
Ach ja! Das . »Ich wollte dich anrufen, nachdem die Presseerklärung raus war, aber dann war so viel los.« Kyle überlegte, wie er es am besten erklären sollte. »Und davor … ich wollte diese Firma alleine aufbauen. Ohne Ratschläge des mächtigen Geschäftsmoguls Grey Rhodes.«
Sein Vater trat einen Schritt zurück und starrte ihn entrüstet an. »Es ist dein Geschäftsplan. Ich hätte dir schon keine ungebetenen Ratschläge gegeben.«
Kyle zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. »Erinnerst du dich an die Unterhaltung, die wir vor fünf Minuten hatten? Die, in der du mir gesagt hast, dass ich mein Privatleben ernster nehmen muss? Und dass Nick eine ehrbare Frau aus Jordan machen soll?«
Sein Vater lächelte. »Na schön! Dann habe ich also gelegentlich Gedanken, die ich laut äußere, wenn ich dich und deine Schwester sehe.« Er deutete mit einem Finger auf ihn. »Hast du schon mal diese Sendung mit den Kardashians gesehen? Tja, ich schon. Hab mal im Hotel in eine Folge davon reingeschaltet. Das hat mir wochenlang Albträume bereitet. Das wäre das Schlimmste für mich. Als Vater so versagt zu haben, dass ihr so endet.«
Kyle unterdrückte ein Grinsen. »Gibt es auch eine Folge, in der sich eine von denen in Twitter hackt und für vier Monate in den Bau wandert?«
»Es ist immer noch zu früh, um Witze darüber zu machen.«
»Tut mir leid.«
Grey warf seinem Sohn einen Seitenblick zu. »Auch wenn es dir verdammt noch mal gelungen ist, das Ruder herumzureißen.« Er hob sein Glas und grinste ihn an. »Auf das neue Gesicht der Netzwerksicherheit.«
Die Wortwahl seines Vaters ließ Kyle aufhorchen. »Das wird die Überschrift der Titelgeschichte im Time Magazine sein. Du weißt davon?«
»Natürlich. Der Journalist hat mich heute Nachmittag angerufen und mich um ein Zitat für die Story gebeten. Er wollte hauptsächlich wissen, wie ich darüber denke, dass mein Sohn seine eigene Beratungsfirma gründet.«
»Was hast du ihm gesagt?«, fragte Kyle.
Stolz breitete sich auf dem Gesicht seines Vaters aus. »Dass ich schon vor neun Jahren gewusst habe, dass du ein ganz hervorragender Firmenleiter sein würdest. Und dass es ein Segen und ein Privileg für mich war, jeden Tag in mein Büro zu kommen und dich als meine rechte Hand zu haben.« Er lächelte verschmitzt. »Dann habe ich noch hinzugefügt, dass du hoffentlich all deinen Kunden die Produkte der Rhodes Corporation empfiehlst, da wir schließlich einen von drei Computern in Amerika schützen.«
Kyle lachte. Natürlich war es seinem Vater gelungen, diese Tatsache mit einfließen zu lassen. »Danke, Dad!«
Beide nippten an ihrem Whisky, und zwischen ihnen entstand eine längere Stille.
Irgendwann lehnte sich sein Vater vor. »Du weißt, dass jetzt der Moment unseres Vater-Sohn-Gesprächs
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