Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
noch nach Hause und mich duschen.«
»Natürlich. Ein kleiner Tipp, Frau Anwältin: Denk dir deine Ausrede besser schon am Abend vorher aus.«
Aber sicher. Sie hatte vergessen, dass sie es mit einem Experten zu tun hatte. »Ich werde es mir fürs nächste Mal merken.« Da sie nun nicht mehr leise sein musste, schlüpfte sie in ihre Schuhe und wollte sich gerade das Kleid anziehen, als sie bemerkte, wie Kyle sie in ihrer Unterwäsche und den High Heels anstarrte.
Sein Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an, während er den Anblick genoss. »Vielleicht solltest du doch noch ein wenig länger bleiben.«
Die Verlockung dieser blauen Augen war wirklich verführerisch.
Dann wanderte sein Blick zu dem wilden Busch auf ihrem Kopf. »Wow! Habe ich das mit deinem Haar angestellt?« Die Vorstellung schien ihm ein bisschen zu sehr zu gefallen.
Rylann nahm sich vor, für die nächste heiße Nacht, die sie mit einem reichen Exknacki verbrachte, vorsorglich ein Glätteisen in ihre Handtasche zu packen. Nicht, dass es ein nächstes Mal geben würde. »Nicht alle haben das Glück, mit Haaren wie aus einer Shampoowerbung geboren zu werden. Das passiert nun mal, wenn ich feucht werde.«
Sein Gesichtsausdruck wurde verschmitzt. »Ich weiß genau, was passiert, wenn du feucht wirst, Frau Anwältin.«
Ja. Da hatte sie ihm wohl eine Steilvorlage geliefert.
»Normalerweise gibt es dann eine Menge Gestöhne und schweres Atmen«, fuhr er fort. »Auch wenn mein Lieblingsteil eher der ist, wenn du meinen Namen schr…«
»Kyle«, unterbrach sie ihn mit düsterem Blick.
»Nein, viel leidenschaftlicher.« Er klopfte auf die Stelle im Bett neben sich. »Lass uns daran arbeiten, bis wir es perfekt hinbekommen.«
»Ich muss jetzt gehen«, sagte Rylann.
»Wirklich? Weil ich nämlich sehe, wie du ein Lächeln unterdrückst.«
Vielleicht tat sie das wirklich. Aber sie würde dennoch gehen. »Da du schon meine Haare erwähnen musstest – hast du zufällig irgendwo ein Gummiband?« Schlimm genug, dass sie in ihrem roten Kleid unten durch die Empfangshalle musste. Sie wollte auf keinen Fall, dass jemand sah, wie sehr sie eine Nacht mit Kyle Rhodes derangiert hatte.
»Ich werde mal nachsehen«, antwortete Kyle.
Er schlug die Decke zurück und gewährte ihr damit einen perfekten Blick auf seinen umwerfenden Körper, einschließlich seines erigierten Penis – mal ernsthaft, ging das Teil jemals wieder runter? –, und stieg aus dem Bett. Er schnappte sich seine Boxershorts vom Boden und zog sie über. »Du hast gelinst.«
Erwischt. »Ich habe nur bemerkt, dass du echt beeindruckende … Oberschenkel hast.«
»Ich jogge viel.«
Rylann konnte sich bildhaft vorstellen, wie er seine verschwitzten Sachen auszog, wenn er nach dem Sport in seine Wohnung zurückkehrte.
Hmm.
»Frau Anwältin, wenn du gehen willst, solltest du mich nicht so ansehen, während du nur Unterwäsche und High Heels trägst.«
Sie blinzelte. Richtig – sie wollte sich ja aus dem Staub machen. »Tut mir leid. Das Gummiband?«
Während Kyle ins Badezimmer ging, um dort danach zu suchen, schlüpfte Rylann in ihr Kleid und verließ das Schlafzimmer. Im Flur fand sie ihre Handtasche – eine schmale Clutch, in der sich ihr Handy, ihre Schlüssel und dankenswerterweise Minzbonbons befanden. Sie steckte sich eins in den Mund und warf einen Blick in den großen gerahmten Spiegel.
Großartig. Wirre Haare und kein Make-up.
»Versuch’s damit!« Im Spiegel tauchte Kyle hinter ihr auf und streckte seine Hand aus.
Darin sah Rylann ein schwarzes Haargummi. »Hat das eines deiner Models vergessen?«
Er warf ihr einen finsteren Blick zu. »Nein, das gehört mir. Das ach so tolle Shampoowerbungshaar ist beim Joggen nämlich ziemlich lästig.«
Lächelnd nahm Rylann das Gummiband entgegen und begann ihre Haare mit den Fingern zu entwirren. »Es fällt mir schwer, mir dich mit einem Pferdeschwanz vorzustellen.«
»Es ist kein Pferdeschwanz. Ich halte mir damit nur die seitlichen und die oberen Haare aus dem Gesicht.«
»Ah, also eine Art Hochsteckfrisur.«
»Erinnerst du dich daran, was ich letzte Nacht gesagt habe? Dass du eine furchtbare Nervensäge bist?«
Ja, das tat sie. Er hatte es gesagt, nachdem er ihr zwei der besten Orgasmen ihres Lebens verschafft hatte. Gefolgt von zwei weiteren.
Sie schob die Erinnerung daran beiseite und zwang sich dazu, sich wieder mit ihren Haaren zu beschäftigen, die sie zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammenband.
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