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Wiedersehen mit Vamperl

Wiedersehen mit Vamperl

Titel: Wiedersehen mit Vamperl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Welsh
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gewohnt hat.«
    »Sie meint, es stinkt noch nach ihm«, flüsterte Denise Dennis zu.
    Herr Stanzer wandte sich ab. »Also wir steigen dort hinunter!«
    »Auf Ihre Verantwortung«, sagte derReiseleiter. »Erstens besteht Einsturzgefahr, zweitens ist in der Dunkelheit mit allem zu rechnen und drittens   ...« Herr Stanzer unterbrach ihn. »Natürlich auf meine Verantwortung. Ich denke nicht daran, meine Verantwortung irgendjemandem
     anderen zu überlassen, ganz gewiss nicht Ihnen.« Er winkte Eusebius, der zwei starke Taschenlampen aus seinem Rucksack holte,
     und sie marschierten ohne ein weiteres Wort über das Geröll zum Kellereingang.
     

     
    Lucinda rannte ihnen nach, stolperte, fiel auf die Knie und blieb liegen.
    Frau Lizzi war als Erste bei ihr, half ihr auf die Beine und stellte fest, dass sie sich nur das rechte Knie bös aufgeschürft
     hatte.
    »Sie haben doch sicher Verbandszeug?«, rief sie dem Reiseleiter zu, der sich langsam in Bewegung setzte und den Erste-Hilfe-Koffer
     aus dem Bus holte.
    Während Frau Lizzi behutsam ein Steinchen aus Lucindas Haut pickte, tönte plötzlich Gepolter aus dem Keller wie von fallendem
     Geröll, gefolgt von völliger Stille.
    »Herr Stanzer? Sind Sie in Ordnung?«, rief der Reiseleiter.
    »Eusebius! Ist Ihnen etwas passiert?«, rief Lucinda.
    Alle lauschten angespannt, aber es war kein Laut zu hören.
    Herr Schmied straffte sich, trat einen Schritt vor. »Wir müssen Sie herausholen. Wer kommt mit mir?«
    »Ach, Friedrich!«, klagte seine Frau. »Das ist viel zu gefährlich! Holen wir doch lieber die Feuerwehr oder die Polizei.«
    »Du scheinst zu vergessen, meine Liebe, dass ich jahrelang bei der Bergrettung war«, sagte Herr Schmied. »Jede Minute zählt.
     Es gibt doch gewiss Schaufeln im Bus?«
    Während der Reiseleiter im Kofferraum suchte, begann Herr Schmied vorsichtig Felsbrocken vom verschütteten Kellereingang zu
     heben. Dennis und Denise arbeiteten auf der anderen Seite. Der Busfahrer kam mit dem Reiseleiter, beide trugen Schaufeln.

    »Zuerst müssen wir die größeren Stücke entfernen. Die Gefahr ist sonst zu groß, dass es zu einem neuen Steinschlag kommt.«
    Herr Schmied war nicht wieder zu erkennen. Er organisierte eine Menschenkette, die die Steine an eine sichere Stelle weiterreichte,
     er prüfte, wo der Fels fest war, er schleppte und schaufelte und hatte gleichzeitig ein Auge auf alle anderen. Der Schweiß
     rann unter dem Rand seiner Brille herunter, er wischte ihn nur selten mit dem Hemdärmel ab.

    Alle arbeiteten schweigend, nur Lucinda seufzte: »Ach, Eusebius!«
    Sie machte Anstalten aufzustehen und sich an der Bergung zu beteiligen.
    Frau Lizzi drückte ihre Schulter. »Sie bleiben besser sitzen. Wir werden bestimmt mehr Verbandszeug brauchen. Sie können mir
     helfen mein Nachthemd in Streifen zu reißen und aufzuwickeln. Wenn ich bloß wüsste, ob es hier irgendwo sauberes Wasser gibt.«
    Lucinda erinnerte sich einen Brunnen auf dem Parkplatz gesehen zu haben. Während Frau Lizzi hinlief und mit großer Mühe einen
     Eimer Wasser herausholte, riss Lucinda das Nachthemd in Streifen. Bei jedem Krachen des Stoffes zuckte sie zusammen.
    Als Verbandszeug und Wasser bereit standen, holte Frau Lizzi Limonade aus dem Bus für die Rettungsmannschaft. Alle tranken
     dankbar, nur Herr Schmied winkte unwillig ab.
    Ein schmaler Durchschlupf war jetzt freigeräumt, zu eng für die meisten. Denise bot sich sofort an hineinzusteigen und von
     drinnen Steine herauszureichen.
    Der Abendstern stand schon am Himmel. Bald würde es ganz dunkel sein. Der Fahrer rannte zum Bus, fuhr ihn so weit wie möglich
     an den Rand des Parkplatzes und richtete die Scheinwerfer auf den Keller. Frau Lizzi konnte jetzt gar nichts mehr sehen, zwei
     dunkle Gestalten verdeckten den Eingang. Sie hielt das Warten nicht mehr aus, ging hinauf und reihte sich in die Kette. Lucinda
     folgte ihr.
    Plötzlich tönte ein Schrei aus dem Keller.
    Dennis drängte sich an den anderen vorbei. »Das war Denise!« Er verschwand im Dunkeln, gleich darauf rief er: »Herr Schmied!«
    Alle hielten den Atem an, allen schien ewig viel Zeit zu verstreichen, bis Dennis,Denise und Herr Schmied im Eingang erschienen. Sie trugen einen schlaffen Körper, legten ihn vorsichtig auf ein Rasenstück
     und verschwanden wieder im Keller.

     
    Scheu standen alle im Kreis, nur Frau Lizzi rannte vor, kniete neben dem Körper hin, legte die Hand an den Hals, fühlte ein
     schwaches Pochen.
    »Eusebius«,

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