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Wienerherz - Kriminalroman

Wienerherz - Kriminalroman

Titel: Wienerherz - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ist er aber ordentlich aus dem Ruder gelaufen. Ihr hättet sehr gut tot sein können.«
    »Das nehmen diese Leute offensichtlich in Kauf«, sagte Peloq.
    »Als wir von Florian Dorins Tod erfuhren, schrillten bei uns natürlich alle Alarmglocken.«
    »Du könntest mir trotzdem verraten, woher du weißt, dass es Selbstmord war. Wurde von den Medien nicht erwähnt.«
    Niklic verdrehte die Augen.
    »Schon einmal von journalistischem Informantenschutz gehört?«
    »Unter Freundinnen.«
    »Unter Freundinnen darfst du raten.«
    »Dein Opa.«
    »Kann sein.«
    »Das alte Schlitzohr.«
    »Hört noch sehr gut.«
    »Lass ihn grüßen.«
    »Darf ich meinerseits fragen, wie sich Dorin das Leben genommen hat?«
    »Jagdgewehr.«
    »Autsch. Schweinerei.«
    »Kannst du sagen.«
    »Und es gibt keine Zweifel?«
    »Du bist sehr neugierig. Sagen wir einmal so. Wir haben bisher nicht wirklich etwas gefunden. Und morgen darf er schon begraben werden.«
    »Hm. Sprache ist verräterisch. ›Nicht wirklich‹ heißt so viel wie ›da ist etwas‹. Aber bitte, wenn du es nicht sagen willst, dann nicht.« Sie streckte sich. »Ah, dieses Herumliegen macht einen ganz steif. Jetzt habe ich dir einmal das grobe Bild geschildert. Kommen wir zu ein paar Details. Die Frage ist, wie gehen wir weiter vor, damit wir die Rehe nicht scheu machen …«
    »Mir kommen die nicht wie scheue Rehe vor«, meinte Petzold. »Eher wie Hunde, die ihr geweckt habt. Und es würde mich wundern, wenn sie nicht längst wüssten, dass wir hier miteinander plaudern.«
    »Wahrscheinlich. Ich frage mich natürlich, woher sie das wissen.«
    »Vermutlich sollten wir eure Telefone untersuchen. Und eure Computer.«
    »Wir telefonieren zu dem Fall nur über Prepaid.«
    »Dann haben sie sich wahrscheinlich auf eure Computer eingeschlichen. Gute Spyware finden herkömmliche Virenschutzprogramme auch nicht immer. Sollen wir unsere Techniker nachsehen lassen?«
    Die beiden schauten sich an. Natürlich gaben gerade Journalisten ihre Geräte ungern der Polizei.
    »Müsst ihr wissen«, fügte Petzold hinzu. »Ich verstehe, wenn ihr das nicht wollt.«
    »Überlegen wir noch. Danke für das Angebot. Zurück zum Thema. Die Sache war groß angelegt und von vornherein so geplant, dass zuerst das Konsortium übernimmt, um später teurer weiterzuverkaufen. Der Gewinn bleibt bei allen Beteiligten hängen. Das sind natürlich die Konsortiumsmitglieder, aber auch die Entscheider bei den Verkäufern und bei den zweiten Käufern, also bei der französischen Gesellschaft. Soll heißen, neben den Konsortiumsmitgliedern haben sich auch ein paar Beamte und Politiker in Bulgarien sowie ein paar Führungskräfte in Frankreich unter der Hand eine goldene Nase verdient.«
    »Nehmt ihr an oder könnt ihr beweisen?«
    Doreen verzog das Gesicht. »Wir haben ein paar Dokumente, die dieses Vorgehen nahelegen. Wirklich beweisen könnten wir es natürlich nur mit dem Nachvollziehen der Geldflüsse. Das ist für uns unmöglich, dazu muss die Justiz in allen Ländern die Konten öffnen.«
    »Warum habt ihr euch noch nicht an die entsprechenden Stellen gewandt?«
    »Wollten wir demnächst. Sobald wir unser Wissen noch etwas vertieft haben. Abgesehen davon bleibt natürlich offen, wie hilfreich die Behörden sein werden. Bulgarien ist eines der korruptesten Länder Europas. Dort verstauben die Unterlagen vermutlich, zumindest solange die entsprechenden Beteiligten oder ihre Parteien noch irgendeinen Einfluss haben. In Frankreich sieht es nicht viel besser aus. Das kaufende Unternehmen hat beste Beziehungen zur Politik, und zwar zu beiden Lagern. Vielleicht erinnerst du dich an den Fall Elf Aquitaine, auch wenn das schon über zwanzig Jahre her ist. Der französische Mineralölkonzern bestach Politiker in Afrika und Arabien beim Kauf von Raffinerien und anderem. In Deutschland war er in die Leuna-Affäre verwickelt.«
    »Du bist gut! Wie soll ich mich daran erinnern? Damals war ich ein junger Teenager, der sich für Pferde und peinliche skandinavische Popgruppen begeistert hat.«
    »Stimmt. Die waren peinlich. In Sachen Musik hatten wir nie denselben Geschmack.«
    »Zum Glück.«
    »Wie dem auch sei. In Sachen Korruption hat sich weder in Frankreich noch in Österreich seither viel geändert. Man denke nur an das beredte Schweigen der Geschäftswelt zu diesem Thema während der Siemens-Affäre vor einigen Jahren.«
    »Und wie kommen jetzt Dorin und sein Konsortium ins Spiel?«
    »Ganz einfach. Österreicher hatten in

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