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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Alltags wie ein altes Ehepaar. Darüber freute sie sich. »Ja, ich sah den Mond«, beantwortete sie die Frage ihrer Zofe. Lächelnd erinnerte sie sich an die Umstände dieser Beobachtung. Einen schöneren Anblick als den nackten Körper ihres Mannes vom Mondschein übergossen gab es nicht. Wir sollten möglichst oft eine Nacht am Strand verbringen, entschied sie. Waren wirklich erst ein paar Wochen verstrichen, seit sie sich am Meeresufer geliebt hatten? Jener Tag schien eine halbe Ewigkeit zurückzuliegen. Und sie war erst vor knapp zwei Monaten aus Vestfold in Hawkforte eingetroffen. So viel hatte sich inzwischen ereignet, kein Wunder, dass ihr der Zeitraum länger vorkam.
    Bei Vollmond hatte sie damals die Festung erreicht, bei Vollmond zum ersten Mal in Hawks Armen gelegen und letzte Nacht wieder als seine Gemahlin. Drei Mondreisen markierten den uralten Rhythmus der Zeit und den Rhythmus ihres Körpers.
    Im Trubel des Geschehens war ihr das gar nicht aufgefallen. Kurz nach ihrer ersten Ankunft in der Festung hatte ihre letzte Monatsblutung begonnen.
    Bestürzt legte sie die Stoffbahnen beiseite und dachte nach. Bisher war ihre Regel stets pünktlich erfolgt. Aber vielleicht war sie wegen all der Aufregungen ausgeblieben. Sie wünschte, sie wüsste etwas mehr über diese Dinge, oder sie könnte mit jemandem darüber sprechen.
    Sollte sie sich an Aelfgyth wenden? Diesen Gedanken verwarf sie sofort. Andere Frauen mochten solche Themen unbefangen erörtern. Daran war sie nicht gewöhnt. Außerdem würde die Natur das kleine Versehen bald von allein in Ordnung bringen. Es sei denn...
    Nein, unmöglich. Oder doch? H astig zählte sie die Wochen und lachte beinahe über sich selbst. Wenn ihre vage Vermutung stimmte, müsste sie schon beim ersten Liebesakt ein Kind empfangen haben. Und das hielt sie trotz ihrer mangelnden Kenntnisse für unwahrscheinlich.
    Aber es war nicht unmöglich.
    »Bedrückt Euch irgendwas, Mylady?«
    Verwirrt starrte sie in Aelfgyths sorgenvolles Gesicht. »Nein, gar nichts. Alles in Ordnung. Gehen wir in die Molkerei? Ich möchte mir das Käselager ansehen.«
    In Wirklichkeit interessierte sie sich kein bisschen für Käse, nur für die Frage, ob sie ein Baby erwartete. Wenn’s doch so wäre. Dann würde sie vor Freude auf und ab springen, zu Hawk laufen und ihn küssen, bis er keine Luft mehr bekam, und ihn mit seiner künftigen Vaterschaft necken. Doch sie beherrschte sich, denn sie musste sich erst einmal Gewissheit verschaffen. Und sie fürchtete, wenn sie zu sehr in ihrem Glück schwelgte, würde sich die Vermutung nicht bewahrheiten. Im alten dunklen Raum neben der Molkerei lächelte sie all die goldenen, duftenden runden Laibe so strahlend an, dass Aelfgyth glaubte, ihre Herrin müsste eine ganz besondere Vorliebe für Käse hegen.
    Krystas gute Laune währte bis zur Mittagsstunde und hätte sie noch länger begleitet, wäre sie ihrer Schwägerin nicht begegnet. Daria trat aus der Kapelle, als sich ihre Wege kreuzten. Da
    Aelfgyth ihrer Mutter half, das Brautkleid zu nähen, war Krysta allein. Bei Darias Anblick hielt sie den Atem an. Doch die ältere Frau blinzelte nur. Vielleicht fiel es ihren Augen schwer, sich nach dem dunklen Kirchenschiff ans gleißende Sonnenlicht zu gewöhnen. Oder sie wollte nicht mit der neuen Hausherrin sprechen.
    Aber Krysta fand es unhöflich, wortlos weiterzueilen. »Ich hoffe, es geht Euch gut, Lady.«
    Zunächst entstand der Eindruck, Daria würde nicht antworten, dann verzog sie ihr Gesicht plötzlich zu einem Lächeln, das man beinahe warmherzig nennen konnte. Das geschah so plötzlich und wirkte so beunruhigend, dass Krysta nicht wusste, was sie davon halten sollte. »O ja, sogar sehr gut, meine Liebe. Ich kann mich gar nicht entsinnen, wann ich zuletzt einen so tiefen inneren Frieden genoss und wann ich mich so unbelastet fühlte. Nur eine einzige kleine Sorge möchte ich Euch gestehen. Falls die Verantwortung für Hawkforte zu schwer auf Euren jungen Schultern liegt, würde ich Euch gern helfen. Bitte, wendet Euch an mich, wann immer Ihr mich braucht. Solange ich noch hier bin...«
    Verblüfft über die merkwürdige Verwandlung und die unerwartete Großzügigkeit, stammelte Krysta: »Oh, vielen Dank, aber - verzeiht mir die Frage... Was bedeutet das? Solange Ihr noch hier seid?«
    Daria lächelte wieder und senkte verschwörerisch die Stimme: »Mit Hawk habe ich noch nicht darüber gesprochen. Ich will den Schleier nehmen. Schon seit langer Zeit

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