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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Eimer. Oder ich gehe zum Fluss hinunter.« Sie versuchte an ihm vorbeizuhuschen und blieb abrupt stehen, als er lachte. Fand er das alles amüsant?
    »Du schmeichelst dir.«
    »Was?«
    »Du schmeichelst dir, wenn du glaubst, du müsstest dich entkleiden, weil du mein Verlangen erregst. Dafür bist du viel zu schmutzig. Keine Katze, die auf sich hält, würde so etwas wie dich ins Haus schleppen. Nur zu deinem eigenen Vorteil solltest du halbwegs menschlich aussehen, bevor wir die Hintergründe deines unentschuldbaren Benehmens erörtern. Zieh dich endlich aus!«
    Obwohl er sein Temperament zügelte, erkannte Krysta, dass sie am Rand eines gefährlichen Abgrunds stand. Wäre sie vernünftig, würde sie gehorchen. Aber allmählich zweifelte sie an ihrem Verstand, der sie stets mit Stolz erfüllt hatte. »Das werde ich tun, wenn Ihr hinausgeht.«
    Unter anderen Umständen wäre seine Miene vielleicht komisch gewesen. Jetzt wirkte sie beängstigend. »Du verlangst, ich soll mein Zimmer verlassen? In meiner eigenen Festung?«
    »Ich verlange es nicht, ich ersuche Euch darum. Wenn ich mich auskleiden und baden soll, dann geht, bitte! Außerdem brauche ich saubere Kleidung. Wenn Ihr so freundlich wärt, jemanden in die Halle der Dienerinnen zu schicken. Dort stehen meine Truhen.«
    »Besitzt du denn gar keinen Überlebenswillen?«, fragte er freundlich, als hätte er soeben eine interessante Entdeckung gemacht.
    Es war seine Belustigung, die Krysta aus der Fassung brachte. Unter den schwarzen Flecken färbten sich ihre Wangen flammend rot. Zitternd krallte sie die Finger in ihr ruiniertes Kleid und schien sich vorzustellen, es wäre der Hals ihres künftigen Herrn und Meisters. Das entging ihm nicht. Während er seine Braut erwartungsvoll beobachtete, empfand er ein gewisses Unbehagen. Etwas verspätet meldeten sich seine eigenen Überlebensinstinkte.
    »Glaubt Ihr, damit gebe ich mich zufrieden?«, fauchte sie. »Einfach nur weiterleben kann man auch in einem Erdloch.
    Doch das wäre kein Leben! Ich wünsche mir Frieden für Euer Volk und meines, eine gesicherte, hoffnungsvolle Zukunft, ohne Angst vor dem nächsten Angriff, ohne die bange Frage, wann wieder einmal tote Männer heimgebracht werden oder Bauernhöfe niederbrennen. Eigentlich dachte ich, auch Ihr würdet den Frieden herbeisehnen. Aber ich habe mich wohl geirrt. Falls ich Euch darauf hinweisen dürfte, Lord Hawk, der Weg zum Frieden führt nicht durch die Betten anderer Frauen.« Entgeistert starrte er Krysta an, und sie stemmte ihre Hände in die Hüften. »Wagt es bloß nicht zu leugnen! Als ihr mich für eine Dienerin halten musstet, habt Ihr mich begehrt. Und Ihr hättet mit mir geschlafen, wäre das hier...« Erbost zeigte sie auf ihr Haar, »...nicht geschehen!«
    »Damit es nicht dazu kommt, wollte ich dich nach Vestfold zurückschicken.«
    »Also gebt Ihr es zu. Ihr wart nahe daran, mich mit mir selbst zu betrügen.« Das klang gar nicht so übel, und so fügte sie rasch hinzu: »Und wer weiß, mit wie vielen anderen Frauen! O ja, so etwas ist allgemein üblich. Aber die Ehe schon vor der Hochzeit zu brechen...«
    In seinem Kopf drehte sich alles. Lord Hawk, der sich mit erhobenem Schwert einen Weg durch zahllose schreiende Dänenhorden gebahnt hatte, so kühl und gelassen wie bei einer Waffenübung auf dem Turnierplatz, bangte plötzlich um sein inneres Gleichgewicht. Noch nie hatte sich jemand erdreistet, so mit ihm zu reden wie seine Frau, dieser Feuer speiende kleine Drachen. Bei jeder Gelegenheit forderte sie ihn heraus. Offensichtlich glaubte sie, das wäre ihr gutes Recht. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, was er über die Norwegerinnen gehört hatte. Eigenwillige, unabhängige Frauen, stets bereit, einem Mann Fesseln anzulegen, statt ihn zu küssen, schrecklich besitzergreifend, sobald es um etwas ging, das ihnen nach ihrer Meinung zustand. Davor hatte ihn Dragon, Wolfs Bruder, gewarnt. Aber Hawk hatte angenommen, das wäre maßlos übertrieben.
    Und jetzt musste er mit dieser Xanthippe fertig werden. Wenn er nicht aufpasste, würde sie sein ganzes wohl geordnetes Leben durcheinander bringen. »Jetzt reicht’s!« Seine Donnerstimme erschütterte die Deckenbalken und erschreckte die Diener, die in diesem Augenblick mehrere Eimer und die entleerte Wanne über die Schwelle trugen. Vor lauter Entsetzen verschütteten sie einen Teil des Wassers, und während sie die Wanne füllten, floss noch mehr zu Boden. Ungläubig beobachtete Hawk die nervöse

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