Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
Vom Netzwerk:
Schar und sah in ihrem Verhalten ein beunruhigendes Omen für die Zukunft.
    Auf Händen und Knien wischten einige Diener das vergossene Wasser weg, andere rannten davon, um frisches zu holen. Plötzlich erschienen Menschen, die im Turm des Festungsherrn gar nichts zu suchen hatten, und spähten verdutzt ins Zimmer. Sogar die Vögel schien das Spektakel anzulocken, denn ein Rabe landete auf dem Fensterbrett und krächzte lauthals.
    »Still!«, befahl Krysta.
    Wen sie meinte, wusste Hawk nicht, und es kümmerte ihn auch gar nicht. Die Arme emporgeworfen, stürmte er zur Tür hinaus. Erst auf halber Höhe der Turmtreppe merkte er, dass er genau das tat, was die Lady wollte.
     
    Nun musste Krysta erst einmal die Leute beschwichtigen. Das hielt sie für ihre wichtigste Aufgabe. Immerhin würden sie ihr dienen, und sie waren sichtlich verängstigt. Kein Wunder, nachdem sie diesen heftigen Wutausbruch ihres Herrn miterlebt hatten. Den durfte sie ihm nicht verübeln. Thorgold hatte sie gewarnt und mehrmals betont, ein Mann würde sich nicht gern zum Narren halten lassen.
    »Vielen Dank für das frische Wasser«, sagte sie lächelnd.
    Die Dienstboten starrten sie verwirrt an und wechselten sorgenvolle Blicke. Aber keiner brachte auch nur ein Wort hervor. Hastig erledigten sie ihre Pflichten - in Hawks Abwesenheit nicht mehr allzu gewissenhaft - und verschwanden so schnell wie möglich. Außer ein paar vergessenen Tropfen rings um die Wanne hinterließen sie keine Spuren.
    Mutterseelenallein stand Krysta in der Mitte des Raums, verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, ihr Zittern zu bekämpfen. Hatte sie ihrem Bräutigam tatsächlich erklärt, der Weg zum Frieden würde nicht durch die Betten anderer Frauen führen? Wie konnte sie ihn so dreist herausfordern? War sie verrückt geworden?
    Nach einem kurzen Blick zur Tür, die seine Dienstboten hinter sich geschlossen hatten, und einem inständigen Gebet, der Herr von Hawkforte möge nicht plötzlich zurückkehren, schlüpfte sie aus ihrem nassen, mit schwarzer Farbe befleckten Kleid. Die Leute hatten Hawks Anordnung befolgt und kaltes Wasser aus der Küche heraufgebracht. Doch das störte Krysta nicht, da sie es gewohnt war, in Flüssen und Teichen zu baden, in die geschmolzene Gletscher flossen. Zufrieden setzte sie sich in die Wanne, ergriff die Seife, die daneben auf dem Stuhl lag, und wusch ihr Haar.
    Dann stieg sie aus ihrem Bad und goss das schwarz gefärbte Wasser in das fachkundig angelegte Abflussrohr, das an der äußeren Turmmauer nach unten verlief. Dankbar für die zusätzlichen Eimer, die Hawks Diener bereitgestellt hatten, füllte sie die Wanne noch einmal. Bei diesem zweiten Mal blieb das Wasser sauber, und sie lag darin, solange sie keine unliebsame Störung befürchten musste. Schließlich verließ sie die Wanne, wickelte sich in ein Laken, und wenig später klopfte es an der Tür.
    »Herein!«, rief sie.
    Auf seinen krummen Beinen humpelte Thorgold ins Zimmer und schleifte eine Truhe hinter sich her. »Raven meint, das würdet Ihr brauchen.«
    »Danke! Gerade habe ich überlegt, wie ich mir saubere Kleidung beschaffen soll.«
    »Immerhin habt Ihr Eure Blößen bedeckt«, bemerkte er grinsend. »Vorhin stürmte Seine Lordschaft aus diesem Turm, als wären alle Furien hinter ihm her. Hättet Ihr bloß gesehen, wie die verschreckten Leute das Weite suchten!«
    »O nein«, stöhnte Krysta. »Natürlich habe ich mit seinem Ärger gerechnet. Aber dass es so schlimm ist...«
    »Ärgerlich ist er nicht, sondern furchtbar wütend, ganz zu schweigen von seiner Verwirrung!« Thorgolds Gelächter schien von seinen Zehenspitzen nach oben zu quellen und erschütterte den ganzen Körper. Aber dann sah er Krystas gesenkten Blick und wurde sofort ernst. »Regt Euch nicht auf, Mädchen. Was geschehen ist, lässt sich nicht ändern. Jetzt kommt’s darauf an, was Ihr tun wollt.«
    »Keine Ahnung...« Unglücklich sank sie auf den Stuhl und wünschte, sie könnte einfach verschwinden. Nur allzu gut erinnerte sie sich an Hawks Behauptung, keine Katze, die etwas auf sich hielt, würde so etwas wie sie ins Haus schleppen. Wie durfte sie hoffen, die Liebe eines Mannes zu erringen, der sie verachtete?
    Und doch - bevor er die Wahrheit herausgefunden hatte, war sein Verlangen nach ihr erwacht. Mochte sie auch unberührt und unschuldig sein, sie wusste, welche Gefühle sie von Anfang an erfasst hatten.
    Trotz des Unbehagens, das Thorgold angesichts solcher weiblichen

Weitere Kostenlose Bücher