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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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konnte, hob Dragon eine Hand und winkte Magnus zu sich.
    Mit leiser Stimme befahl er: »Stell einen Suchtrupp zusammen. Konzentriert Euch auf das Schiff und die Stadtteile, die Trygyv aufzusuchen pflegt. Vielleicht bevorzugt er eine Taverne, oder es gibt eine Frau, mit der er sich gern vergnügt.«
    Eifrig nickte Magnus und warf Rycca einen prüfenden Blick zu. Aber er eilte wortlos davon, um den Auftrag auszuführen. Die meisten Stadtbewohner und die Schiffsbesatzung kehrten zum Kai zurück, um die Krieger des Festungsherrn bei ihrer Suche zu beobachten. Nur die pflichtbewussten Hausfrauen gingen heim, weil sie verhindern wollten, dass dreiste Männer womöglich ihre schmutzigen Finger in die saubere Wäsche steckten.
    Einige Stunden verstrichen. So wie es der Jarl angeordnet hatte, wurde eine gründliche Suche vorgenommen. An Bord von Trygyvs Schiff durchstöberten die Männer den ganzen Frachtraum und die angrenzenden Quartiere der Seefahrer. Sie spähten auch unter die Ruderbänke. Auf dem Kai inspizierten sie sämtliche Fässer und Bündel, und sie schauten sich in allen Häusern um, die der Kaufmann oder ein Komplize betreten haben mochten.
    Währenddessen wurden Olav die Fesseln abgenommen, und Dragon ermahnte ihn, auf dem Kai in seiner Nähe zu bleiben. Das tat der Bursche nur zu gern. Sie unterhielten sich über Geschäfte und erörterten, wo ein junger Mann am besten sein Glück machen könnte.
    Als Trygyv dieses freundschaftliche Gespräch beobachtete, röteten sich seine Wangen noch dunkler, und seine Aufregung wuchs. Schließlich ertrug er es nicht länger und ging zu Dragon. »Welch eine Zeitverschwendung! In dieser Stadt wird man den Kelch nicht finden. Der Schurke hat ihn längst weggebracht«, fügte er hinzu und zeigte auf Olav. »Mit Eurer
Weigerung, ein Geständnis zu erzwingen, verhelft Ihr ihm zu einem erfolgreichen Diebstahl, Mylord.«
    In Ryccas Augen bekundete er seine extreme Nervosität, indem er dumm genug war, um anzudeuten, der Jarl von Landsende sei für das Verschwinden des Kelchs verantwortlich. Sie wartete ab, wie sich Dragon nun verhalten würde. Obwohl er nur die Achseln zuckte, bezweifelte sie nicht, dass Trygyvs Worte seine Aufmerksamkeit erregt hatten.
    Er schaute zum Handelsschiff hinüber, das seine Männer immer noch durchsuchten. »Irgendwo muss der Kelch sein«, meinte er in ruhigem Ton. »Nur im Meer haben meine Leute noch nicht nachgesehen. Und ich glaube nicht, dass der Dieb seine Beute über Bord geworfen hat.«
    Sekundenlang sah Rycca nackte Panik in Trygyvs Blick flackern, was auch ihrem Gemahl auffiel. Mit einem freudlosen Lächeln entblößte er seine Zähne und ging an Bord. Dann bedeutete er seiner Frau und Olav, ihm zu folgen.
    »Mein Schiff wurde zur Genüge durchstöbert!«, rief Trygyv erbost und eilte hinterher. »Warum vergeudet Ihr noch mehr Zeit?«
    Statt zu antworten, betrat Dragon die kleine Kabine des Kaufmanns an Deck. Wenig später tauchte er wieder auf, und diesmal wirkte sein Lächeln echt. »Komm her, Olav!« Ohne Zögern gehorchte der Junge, und der Jarl zeigte auf einen Strick, der aus Trygyvs Quartier über die Reling ins Wasser hing. »Zieh daran.«
    Olav fand es seltsam, dass Seine Lordschaft eine so simple Aufgabe nicht selbst erledigte. Doch er tat, was von ihm verlangt wurde. An dem Strick hing Seegras – und... Entgeistert schnappte der Bursche nach Luft. »Bei Frigg und all ihren Dienerinnen, was ist das?«
    Aus dem dunklen Wasser glitt ein Gegenstand, der farbenfroh im Sonnenlicht funkelte. Rycca runzelte verblüfft die Stirn. In letzter Zeit hatte sie viele schöne Dinge gesehen – aber
nichts, was sich mit diesem Kelch vergleichen ließe. Aus gehämmertem Gold mit kostbaren Steinen besetzt, war er so groß, dass sie ihn wohl kaum heben könnte.
    In der Tat, dieser Schatz mochte eines Königs würdig sein, eines sehr mächtigen Herrschers. Dragon nahm den Kelch aus der Hand des Jungen, der immer noch verwirrt blinzelte, und schüttelte Wassertropfen ab. »Gewiss ein guter Plan, Master Trygyv. Allerdings nicht gut genug.«
    Der Händler wich bereits zurück und versuchte, den Kai zu erreichen. Wohin er von dort aus fliehen wollte, konnte sich Rycca nicht vorstellen. Doch es spielte keine Rolle, denn einige Mitglieder seiner Besatzung packten ihn. »Lasst mich los!«, fauchte er. »Ich habe nichts verbrochen!«
    Mit einem einzigen Blick brachte Dragon ihn zum Schweigen. »Ich glaube«, begann er, und seine durchdringende Stimme

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