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Wild Eyes - mit dem Wind um die Welt - mit 16 allein auf dem Meer

Wild Eyes - mit dem Wind um die Welt - mit 16 allein auf dem Meer

Titel: Wild Eyes - mit dem Wind um die Welt - mit 16 allein auf dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag , Lynn Vincent
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Nummer.
    „Hallo?“
    „Hi, Scott. Abby rief gerade an und sagte, sie hat Probleme mit dem Autopilot-System. Du sollst sie bitte anrufen, oder sie versucht später noch einmal, dich zu erreichen.“
    Scott verlor keine Zeit und wählte gleich danach die Nummer von Abbys Satellitentelefon.
    Abby ging sofort ran. „Pilot A (der eine Autopilot) kriegt überhaupt keinen Strom und Pilot B hat entweder auch keinen Strom oder funktioniert nicht richtig, denn ich kann immer noch von Hand steuern, auch im Autopilot-Modus.“
    Während der nächsten Stunde hing Scott am Telefon, immer noch in seinem Truck, und versuchte ein siebentausend Meilen entferntes Problem zu lösen. Es war praktisch ein Blindflug. Das Erste, was er Abby riet, war nachzusehen, ob der Hauptrechner von Pilot A noch Strom hatte.
    „Geh und hol deinen Voltmeter“, sagte er.
    Stille in der Leitung, dann Abbys Stimme: „Ich hab ihn, aber er lässt sich nicht einschalten.“
    „Die Batterien sind wahrscheinlich leer“, sagte Scott. „Hast du eine 9-Volt-Reservebatterie?“
    Wieder Stille und Rauschen in der Leitung, dann war Abby zurück mit schlechten Nachrichten: „Ich hab die Rückseite aufgeschraubt. Das Ding ist voller Wasser.“
    Was nicht weiter erstaunlich war, besonders in einem Boot wie der
Wild Eyes
, bei dem die Bilge – der tiefste Punkt im Schiffsrumpf – aus dem Kabinenboden bestand, auf dem fast immer mindestens 1 bis 2 cm Wasser hin und her schwappten. Und wenn das Boot stark zur Seite krängte, befand sich ein Großteil des Schotts unterhalb der Wasserlinie. Auf einer Jacht dieser Bauart war es unmöglich, dass irgendetwas trocken blieb.
    Prima
, dachte Scott.
Wir haben hier ein Problem mit der Elektronik und keinen Voltmeter
.
    Fehlersuche bei der elektronischen Bootsausstattung ist, als ob man die berühmte Nadel im Heuhaufen sucht. Scott ließ Abby zunächst verschiedene Schalterverbindungen prüfen, um zu sehen, ob das Display von Pilot A oder B zum Leben erwachte. Auf diese Weise hoffte er festzustellen, wo die Lücke im Stromkreis war.
    Nach etwa einer halben Stunde schaltete sich auch Jeff zu. Scott hatte ihn um Hilfe gebeten.
    Die Elektronik, das „Gehirn“ der Autopiloten der
Wild Eyes
, befand sich im hinteren Bereich des Bootes. Es gab zwei Systeme, A und B, ein Hauptsystem und ein Back-up-System. Diese elektronischen Gehirne der Autopiloten waren mit zwei mechanischen Motoren verkabelt, die achtern im Boot in der hintersten Ecke standen und nur schwer zugänglich waren. Zu jedem Motor gehörte eine hydraulische Steuerstange, die das Ruder bewegte. Ferner gehörten zur Selbststeueranlage auch ein Kompass und eine Fernbedienung, die oben im Cockpit angebracht war.
    Das Reparieren komplexer elektronischer oder hydraulischer Systeme gehört nicht unbedingt zur Liste der Kenntnisse, die ein Einhandsegler mitbringen muss. Doch genau das – und noch viel mehr – wurde nun von Abby verlangt.
    Ian glitt mit seiner Jacht aus der östlichen Mündung des Beagle-Kanals in den Atlantik. Laurence hatte in regelmäßigen Abständen Marianne angerufen, um sich über Abbys aktuelle Position zu informieren, damit er und Ian den Kurs bestimmen konnten, der ihren Weg kreuzen würde. Am dritten Tag erzählte sie ihm von Abbys Problem mit den Autopiloten und dass Jeff und Scott dabei waren, telefonisch eine umfangreiche Fehlersuche und -beseitigung durchzuführen.
    Laurence beschloss, sich nicht einzumischen. Er hatte absolutes Vertrauen zu Jeff und Scott, und als erfahrener Schiffsbauer wusste er, dass es keinen Sinn hatte, ein kompliziertes Problem durch zusätzliche Ratschläge noch mehr zu verkomplizieren. Zu viele Köche verderben den Brei.
    Trotzdem konnte er nicht tatenlos zusehen und begann stattdessen, für Abby zu beten. Kein Einhandsegler möchte auf seine Selbststeueranlage verzichten, schon gar nicht in den heimtückischen, sturmgepeitschten Gewässern um Kap Hoorn.
    Seit Jahrhunderten gilt die Umrundung von Kap Hoorn als gefährlichste Schiffspassage der Weltmeere. Stürme, die im Indischen Ozean entstehen, nehmen unterwegs nach Osten, entlang der Südküste des australischen Kontinents, an Stärke zu, gelangen ungebremst ins Südpolarmeer und entfesseln ihre volle Kraft vor der südlichsten Landspitze Südamerikas. Zahlreiche Seemannslieder besingen die tückischen Gewässer vor Kap Hoorn.
    Heute unterhält die chilenische Marine eine Station auf der Isla Hornos. Unweit davon steht das Denkmal eines fliegenden Albatros –

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