Wild und hemmungslos - Scharfe Stories
Schicken Sie Sergeant Croydon in mein Büro, sobald er vom Manöver zurück ist. Ich muss ihm etwas geben.« Ihre Hand glitt über die Jacke, die er ihr umgehängt hatte. Und abgesehen von der Jacke hatte er auch noch etwas anderes verdient. Sie sah das Bild schon vor sich – Sergeant Croydon über ihren Schreibtisch gebeugt, den nackten Arsch hoch in die Luft gereckt, während er auf den ersten Schlag mit dem Lineal wartete. Und vielleicht würde sie auch ihren Vibrator mitnehmen, um zu sehen, wie es ihm gefiel, wenn er etwas im Arsch stecken hatte.
Nach den Ereignissen heute morgen könnte sie ihn wegen Insubordination belangen. Aber sie wusste, was ihr lieber war – und ihm sicher auch.
JEAN ROBERTA
Das Luder
An dem Tag, als ich Georgina wiedersehen sollte, war die Luft so warm und feucht wie eine hungrige Möse. Es war ein typischer Sommertag in der kanadischen Steppe, der später Gewitter verhieß. Ein heißer Wind strich um die Häuser.
Der Schweiß lief mir übers Gesicht, als ich die Betontreppe zu dem Bungalow hinaufstieg, den ich drei Jahre lang mit George geteilt hatte. Als ich sie verlassen hatte, hatte ich geschworen, nie wieder mit einer anderen Lesbe zusammenzuziehen.
Bevor ich an der Tür läutete, fragte ich mich zum x-ten Mal, warum ich mich eigentlich auf dieses Treffen eingelassen hatte, nachdem George mir gezeigt hatte, wer sie wirklich war. Und nachdem ich herausgefunden hatte, dass ich eine Idiotin war, die nicht die Hälfte von dem wusste, was sie zu wissen glaubte.
Als George und ich uns kennen lernten, redeten wir stundenlang darüber, was wir wollten und wie wir uns selbst definierten. Wir stellten fest, dass wir beide unsere Säfte mochten und die perverse Rebellion miteinander teilten, die alle anderen um uns herum wahnsinnig machte. Wir entblößten unsere Seelen voreinander – oder wenigstens glaubte ich dies damals. Eine Zeit lang
konnte ich mir nicht vorstellen, dass eine von uns mehr brauchen könnte, als wir einander gaben. Und dann begann George, sich mit der Art von Frau abzugeben, von der sie früher immer behauptet hatte, sie könne ihr nicht vertrauen.
Die Tür ging auf. »Bobbie«, murmelte George, den Blick so züchtig gesenkt wie eine Geisha. »Ich bin froh, dass du hergekommen bist.« Sie hatte immer noch etwas Jungenhaftes an sich, als spielte sie die Rolle des Peter Pan. Ich werde nie wieder unschuldig sein, dachte ich, aber du wirst nie erwachsen.
Schweigend marschierte ich an George in ihrer weißen Jeans und dem weißen T-Shirt vorbei. Ich war gekommen, um mir ihre Freundin aus nächster Nähe anzusehen.
Meine Rivalin sah so aus wie in meinen schlimmsten Träumen. Ihre schwarzen Spandex-Shorts und ihre hochhackigen roten Sandalen kamen direkt aus der Gosse. Ich warf noch einen raschen Blick auf einen tiefen Ausschnitt und sorgfältig verwuschelte, sonnengebleichte Haare, die über nackte Schultern fielen, bevor ich zu Boden schauen musste, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Mir drehte sich der Kopf. Ich konnte es nicht fassen, dass mein George mich eingeladen hatte, damit ich mir diese Karikatur von einer Frau in meinem ehemaligen Heim anschaute. Aber anscheinend war es so. Und ich musste mich so benehmen, wie ich es mit meinem lesbischen Gewissen vereinbaren konnte. Meine Göttin, schrie ich innerlich, warum hast du mich verraten?
»Bobbie«, sagte das Luder mit rauchiger Stimme. »Ich bin Sarah.« Sie klang leicht amüsiert und streckte mir tatsächlich ihre Hand mit den langen Fingern entgegen. Ich hatte noch nie erlebt, dass ein so offensichtliches Weibchen eine so direkte männliche Geste machte. Ich fragte mich, ob meine unterdrückte Wut mir vielleicht eine gefährliche Aura verlieh.
Ich versuchte, mich selbst mit den Augen der beiden nervösen Frauen zu sehen, die darauf warteten, dass ich etwas sagte, aber ich fühlte mich unbeholfen und fehl am Platz. Mir war klar, dass mir die alters- und geschlechtslose Anmut von George, dem ewigen fünfunddreißigjährigen Teenager, und auch die schmollmündige Schwüle ihrer neuen Gespielin fehlte. Mein durchschnittlicher Körper fühlte sich in der Hitze an wie Blei. Als ich das letzte Mal in den Spiegel geblickt hatte, hatte ich kurze, wellige Haare gesehen, die so braun und gewöhnlich aussahen wie Holz. Neben Georges blassem Gesicht wirkte meine Haut blühend, aber meine Halbblut-Gene zeigten sich eher in der Form meiner Augen und meines Mundes.
Ich fragte mich, ob George ihrer neuen Freundin
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