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Wild und hemmungslos - Scharfe Stories

Wild und hemmungslos - Scharfe Stories

Titel: Wild und hemmungslos - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Sharp Hrsg
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und hauche vorsichtig über seine Hüfte, seinen Oberschenkel. Wenn ich es richtig mache, wird er hart, ohne aufzuwachen. Einmal habe ich ihn sogar dazu gebracht, im Schlaf zu kommen; das war befriedigend. Allerdings bin ich heute nicht daran interessiert, es noch einmal zu versuchen – meine Nippel schmerzen, und meine Muskeln an den Oberschenkeln ziehen sich zusammen. Ich will ihn, und zwar wach. Ich atme tief ein; sein Duft törnt mich immer wieder an. Sanft blase ich über seinen Schwanz, lecke den Schaft entlang, reibe meine Schenkel aneinander, als ich das Köpfchen in den Mund nehme. Ich reibe meinen Schwanz an seinem Bein. Was?!
    Er ist wach. Ich bin sehr wach. Wir setzen uns auf. Ich zerre die Decke weg, und dort unter meinem Bauch, in einem kleinen Nest aus feinen, blonden Haaren ist ein blasser Schwanz, genau wie seiner. Er wirkt schockierend gegen meine dunkle Haut. Ich kann nicht anders – ich keuche laut auf. Also eigentlich schreie ich sogar. Natürlich habe ich ab und zu schon mal davon geträumt, einen Penis zu haben – welche Frau tut das nicht? -, aber seinen … Und es ist exakt seiner. Verwirrt blicken wir hin und her, vergleichen. Zwillinge! Meiner wird schlaff, genau wie seiner, und entspannt sich in derselben Form. Wir sagen nichts; wir sitzen einfach da und starren ihn
an. Es dauert mindestens eine Minute, bevor er langsam verblasst, und meine eigenen, diskreteren Genitalien wieder auftauchen. Es geht mir ein bisschen besser, aber trotzdem …
    »Nun.« Meine Stimme zittert. Ich hole tief Luft. »Peter hat sich in der letzten Zeit darüber beschwert, dass ich langsam wie du klinge. Vielleicht sollten wir ja nicht überrascht sein.«
    »Ich glaube nicht, dass es die Lösung wäre, wenn du immer bei mir wärst.« Er klingt erleichtert.
    »Nein.« Wenn nun mein Kopf auf einmal durch seinen ersetzt würde? Oder sogar mein Herz … »Trotzdem, wenn ich wüsste, wie man das kontrollieren oder wiederholen könnte, die Möglichkeiten …«
    »Glaubst du, du könntest das?« Er hat die unglückselige Neigung, schwierige Fragen zu stellen.
    »Na ja. Nein. Wahrscheinlich nicht.«
    »Du willst anscheinend weder Stück für Stück verschwinden, noch willst du dich in mich verwandeln. Ich finde, du solltest wenigstens mal versuchen, wegzugehen. Von allen wegzugehen.«
    »Aber das Projekt …«
    »Kommt auch ein paar Tage ohne dich aus.«
    Er hat natürlich recht. Vielleicht gibt er deshalb nur so selten Ratschläge – damit er recht behält, wenn er es tut.
     
    Ich leihe mir von den Hausbewohnern eine Campingausrüstung, schicke E-Mails an die entsprechenden Leute und bespreche den Anrufbeantworter neu: »Bin
fischen gegangen; komme Mittwoch wieder.« Ich hebe Geld ab, kaufe Lebensmittel, packe den Laptop ein, versuche, mich zu erinnern, was ich vergessen haben könnte, nehme meine Medikamente und breche auf. Peter setzt mich am Waldrand ab. Ich verspreche, ihn jeden Abend anzurufen, damit er weiß, dass es mir gut geht. Er ist kein Frischluftfanatiker; ich glaube, er hat Angst, von Bären gefressen zu werden. Aber hier gibt es keine Bären.
    Als ich schließlich angekommen bin, das Zelt aufgebaut und Holz gesammelt habe, bin ich so erschöpft, dass es mir egal ist, dass ich das Feuer durch meine Hand hindurch sehen kann. Es sieht eigentlich hübsch aus: flackerndes Rot und Gold glüht unter meiner braunen Haut. Ich habe etwas ein schlechtes Gewissen, weil ich noch nichts geschrieben habe, tröste mich aber mit der Tatsache, dass ich nur drei Zweistunden-Batterien für den Laptop dabeihabe. Wenn ich heute Abend nichts schreibe, kann ich noch einen Tag länger bleiben. Ich wickle mich in meine Decke und schlafe ein.
     
    Dritter Tag. Gestern habe ich nichts geschrieben. Ich habe auch nicht geflackert. Die Haut ist heute Morgen undurchsichtig, und der See ist wunderschön, wenn auch kalt. Gestern Mittag bin ich nackt schwimmen gewesen. Ich glaube, heute kann ich ein bisschen früher ins Wasser gehen. Ich könnte stundenlang hier schwimmen; tagelang. Nach dem Schwimmen lege ich mich auf meiner Decke, die ich auf der Wiese ausgebreitet habe, in die Sonne. Ich habe jede Menge Mückenstiche, aber das scheint egal zu sein. Ich habe auch nichts mehr zu lesen.
Ich könnte ja selbst ein Buch schreiben – wenn ich kein Papier mehr habe, gibt es schließlich immer noch Rinde, oder? Ich könnte lernen, Tinte aus irgendetwas herzustellen. Aus Mückenblut vielleicht, oder aus Fischeingeweiden. Natürlich müsste

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