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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Boden — wegen
einer Tiefflieger-Fledermaus — und machte schließlich Männchen vor Gaby.
Außerdem gab er ihr die Pfote.
    „Das
bedeutet, er will noch spazieren gehen“, lachte sie. „Kommst du mit?“
    „Ist ‘ne
Frage.“
    Nachts und
bei Mondschein war es herrlich im Wald: Romantisch, geheimnisvoll und ein
bisschen gruselig zugleich. Freilich — an Tims Seite fühlte Gaby sich sicher
wie zu Hause im Bett.
    Sie gingen
Hand in Hand, Oskar lief mit, aber angeleint.
     

    Tim wusste
nicht, wie lange sie unterwegs waren. Plötzlich standen sie am Rand einer
Lichtung. Die war so hell, dass man Grashalme zählen konnte. Und auf der
Lichtung stand ein mächtiger Rothirsch.
    Er äste,
hob jetzt den Kopf und schien zu lauschen. Im nächsten Moment flüchtete er vor
der Gefahr, trabte zum gegenüberliegenden Waldrand und verschwand dort, fast
lautlos. Nur das Brechen eines Astes war zu hören.
    Tim wagte
nicht, sich zu rühren.
    Wenige
Schritte von ihnen entfernt stand der Wilddieb. Er stand unter Bäumen, hatte
das Gewehr an der Schulter und zielte noch immer auf die Lichtung hinaus. Aber
kein Schuss war gefallen. In letzter Sekunde hatte der Hirsch sich gerettet.
Und die Aufmerksamkeit des Wilddiebs war ganz auf den König des Waldes
gerichtet.
    Er hat uns
noch nicht bemerkt, dachte Tim. Himmel! Hoffentlich hält Oskar die Klappe. Wenn
der jetzt kläfft...
    Gaby war
zur Salzsäule erstarrt. Ihre Hand fühlte sich eisig an. Auch der Wilddieb
verharrte reglos. Und Tim sah jetzt, weshalb.
    Ein
Gespenst trat unter den Bäumen hervor, weiß und sauber wie frischer Schnee. Es
war ein vierbeiniges Gespenst. Rötlich schimmerten die Augen. Das Geweih hatte
zehn Enden.
    Albinius,
der weiße Hirsch.
    Langsam
näherte er sich von der Schmalseite der Lichtung her, ein majestätischer
Anblick.
    Der Wilddieb
schwenkte ihm die Gewehrmündung entgegen. Dabei wandte er sich etwas zur Seite.
Sein Gesicht war rußgeschwärzt.
    Der
Trophäenjäger! schoss es Tim durch den Kopf. Der hat Hansi umgebracht. Und
jetzt will er Albinius in seine Geweihsammlung einreihen.
    Oskar
knurrte. Tim sauste los wie von Raketen getrieben. Der Wilddieb fuhr herum. Er
wollte auf Tim anlegen. Aber der schlug den Lauf hoch. Schwarzgesicht schrie
auf. In derselben Sekunde landete er mit Mund und Nase auf einem Mitglied der
sogenannten Korbblütler-Familie, auf einer Cirsium palustre (Sumpfkratzdistel).
    Das
schmerzte.
     
    Sein
Geschrei verscheuchte alle Tiere im weiten Umkreis. Albinius setzte in langen
Sprüngen zurück ins schützende Waldesdunkel. Tim legte dem Kerl einen zweiten
Kragen an, allerdings in Form eines Würgegriffs. Damit war die Sache
entschieden. Wimmernd gab der Kerl jeden Widerstand auf.

    Tim
bemächtigte sich des Jagdgewehrs, zog dem Wilddieb das Messer aus dem Gürtel
und nahm ihm den Rucksack weg. In dem lag eine — Säge!
    „Damit hast
du Hansi den Kopf abgesägt, du Dreckskerl! Wisch dir das Gesicht ab! Wir wollen
sehen, wer du bist.“
    Zitternd
erhob sich der Wilddieb. Die untere Gesichtshälfte war von Stacheln zerstochen.
In diesem Moment erkannte ihn Tim — trotz der rußigen Maskierung.
    „Gaby, du
glaubst es nicht!“, rief er. „Das ist Blokow! Der Typ mit den Metzgerläden, der
heute morgen im Gasthaus saß: Preiswert und frisch auf jedermanns Tisch! Oder
so ähnlich. Der Buntpullover. Tiefflieger und Porsche-Raser im Nebenberuf. Und
der... Wie haben Sie gesagt, Blokow? Gejagt und geschlachtet wird immer. Und
Hansi hat’s nun hinter sich. Sie aber auch! Sie sind der vierte, der hinter
Gittern in Ruhe nachdenken kann. Aber bis Sie das hinter sich haben, wird eine
Weile vergehen.“
    Er schulterte
das Gewehr, nahm Messer und Rucksack. „Ab zum Gasthaus, Mann! Dort wird
Kommissar Glockner Sie abholen. Gaby, ehrlich! Dein Vater tut mir leid. Er
kommt ja heute Nacht überhaupt nicht zur Ruhe.“
    Aber
Kommissar Glockner ließ sich gern stören. Bedeutete doch Blokows Festnahme: Den
Wilddieben — allen, die hier derzeit die Gegend unsicher machten — war nun das
grausige Handwerk gelegt.
    Dank
glücklicher Umstände und der Aufmerksamkeit der TKKG-Bande, die nicht nur die
Nacht zeltend im Wald verbrachte, sondern auch den folgenden Sonntag.
    Mittags
kamen Gabys Eltern. Sie brachten einen Picknickkorb, der mit Leckereien gefüllt
war.
    Das geschah
sozusagen in letzter Sekunde — um Klößchen vor dem Verhungern zu retten.
     
    ENDE

Meister-Detektiv
Beppo Schnüffl
     
    Eine ältere
Dame braucht Hilfe — da packt

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