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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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nicht merken, wer ihnen den Hengst
wegnimmt. Die Nacht deckt alles zu. Notfalls können Sie Masken benutzen. Oder
Sie schnappen sich Ringo, wenn die beiden weg sind. Klar?“ Harun nickte.
    „Dann haben
Sie Ringo“, sagte der Graf, „und zahlen mir eine Million. Allerdings unter der
Hand. Ohne Quittung.“
    „Und wo
liegt Ihr Gewinn, Graf?“
    „Das Pferd
ist natürlich versichert. Für zwei Millionen Mark. Ich werde behaupten,
Erpresser hätten mich angerufen und 500 000 Mark Lösegeld gefordert. Aber dann
lassen die Erpresser nichts mehr von sich hören, und Ringo bleibt verschwunden.
Das wird die Presse und alle Pferdefreunde beschäftigen. Mutmaßungen werden wie
Mücken umherschwirren. Aber mich schert das nicht. Mein Pferd ist weg. Es wurde
mir gestohlen. Ich habe es nicht zum Spaß versichert. Und nach einiger Zeit
wird man glauben, Ringo sei tot. Schließlich muss die Versicherung zahlen, und
ich habe die zwei Millionen wieder drin. Aber die Million von Ihnen, die
wandert in mein Sparschwein, will sagen auf mein Schweizer Konto. Unversteuert,
natürlich. Jede Mark rette ich da vor dem Finanzamt. Für mich, mein Lieber,
wird es das beste Geschäft meines Lebens. Es geht natürlich nur mit einem
Partner, der eine Million flüssig hat und sie aus der Portokasse nehmen kann
wie andere ein Fünf-Mark-Stück. Ohne Quittung, ohne Verwendungszweck, ohne
jeglichen Beleg.“

    „Sie sind
ein schlauer Fuchs“, lächelte Harun. „Der Vorschlag ist gut. Ich glaube, er
wird Scheich Öhli gefallen. Aber ist
das glaubwürdig: Erpresser, die sich nicht mehr melden?“
    „So einen
Fall hat’s schon gegeben. Vielleicht erinnern Sie sich. Man wird denken,
Amateure (Nichtfachmänner) hätten Ringo entführt und falsch behandelt.
Also ist er ihnen eingegangen — und deshalb Schweigen im Walde.“
    „Ja. Doch,
das überzeugt.“
    „Da wären
nur noch ein paar technische Fragen, Teuerster: Wohin bringen Sie Ringo?“
    „Scheich
Öhli besitzt einen Landsitz in Oberbayern — mit Reitställen und Hundezwinger.
Das Gelände ist fast hermetisch (luftdicht) von der Außenwelt
abgeschirmt: mit Elektro-Zäunen und elektronischen Kameras in allen Ecken. Ein
besseres Versteck gibt es nicht. Dort bleibt der Hengst, bis der Fall ein
bisschen abgekühlt ist. Dann wird Ringo in unsere Heimat geflogen. Später kann
er unter anderem Namen Rennen in aller Welt gewinnen. Dass ihn trotzdem jemand
erkennt, ist nicht anzunehmen.“
    „Kaum“,
nickte Adi, „und soweit, dass wir Fingerabdrücke nehmen von Rossen, sind wir
noch nicht. Für den Transport stelle ich Ihnen einen Anhänger zur Verfügung.
Sprechen Sie jetzt bitte mit dem Scheich. Wenn mein Plan seine Zustimmung
findet, zeichne ich Ihnen auf, wie es beim Gestüt Pleich-Wonningen aussieht.
Damit Sie wissen, wo Sie sich verstecken können, um die beiden Horsenapper (Pferdediebe) zu beobachten. Ich habe zwar scharfe Hunde. Aber heute nacht bleiben sie im
Haus. Nichts und niemand wird stören. Außerdem bedeckt sich der Himmel. Eine
dunkle Nacht steht bevor. Das kommt wie bestellt.“
    Harun
lächelte über sein Raubvogelgesicht. „Ich spreche jetzt mit Schacha Ben Öhli.“

7. Die Nacht der
Pferdediebe
     
    Klößchen
hatte seinen Gewinn abgeholt. Es lohnte sich nicht, darüber zu reden. So wenig
war’s.
    „Ich hätte
auch gar nicht gewusst, was ich mit dem vielen Geld machen soll“, meint er.
„Schokolade kriege ich umsonst aus der väterlichen Herstellung. Und ansonsten
bin ich die Bescheidenheit in Person.“
    Um nicht
aufzufallen, entfernte sich die TKKG-Bande aus Ringos Nähe und damit vom
Brennpunkt des Geschehens.
    Doch auch
von ferne konnten die Freunde beobachten, wie Harun und der Graf lange
miteinander redeten, wie der Raubvogeltyp dann zu seinem Gebieter schwirrte,
der mit den Leibwächtern im Wagen wartete, einem 600er Mercedes, und wie Harun
zu Pleich-Wonningen zurückeilte: offenbar mit froher Kunde, denn er federte bei
jedem Schritt wie auf Gummifüßen.
    „Die Sache
stinkt“, sagte Tim.
    „Was
vermutest du?“, erkundigte sich Karl.
    „Die
Efendis (Herren) verarschen ihn. Sie verhandeln sicherlich über Ringos
Kaufpreis. In Wahrheit wollen sie das Pferd über Beppo beziehen. Jetzt müsste
der Graf eigentlich merken, dass ich ihm keinen Unsinn erzählt habe. Wenn er
ganz raffiniert ist, spielt er mit zum Schein — und sorgt dafür, dass ihm Ringo
nicht geklaut wird. Wir werden’s erleben.“
    „Wieso
wir?“, fragte Klößchen.
    Gaby kam
Tim mit der

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