Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
los.
    Klößchen
schwitzte aus allen Poren.
    Er stand am
Herd, trug eine geblümte Schürze und rührte mit dem Holzlöffel in einem
Groß-Familien-Topf.
    Schaumig
quollen Spaghetti aus dem brodelnden Wasser.

    „Sobald sie
weich sind — runter von der Herdplatte“, sagte Gaby.
    Sie
bereitete die Soße nach Bologneser Art. Auch der gemischte Salat sah seiner
Vollendung entgegen.
    Als sich
dann alle am Tisch versammelten und das Schmausen begann, hatte Klößchen schon
enorm viel gekostet. Trotzdem schaffte er noch zwei Schwerarbeiter-Portionen.
Und seine Nachtisch-Schokolade lag selbstverständlich bereit.
    „Leider
sind die Spaghetti nicht selbst gemacht“, bedauerte Gaby. „Aber Nudeln stellt
meine Mami her — mit den frischesten Landeiern von Freilauf-Hühnern. Das
schmeckt!“
    „Gibts die
frischen Eier bei euch im Laden?“ fragte Karl.
    „Da leider
nicht. Der Feuchtlinger-Bauer beliefert uns nur privat. Aus Dankbarkeit.“
    Tim wusste,
was sie meinte. Aber seine Freunde setzten Fragezeichen in ihre Mienen.
    „Wilhelm
Feuchtlinger“, erklärte Pfote, „der sogenannte Feuchtlinger-Bauer ist meinem
Papi verpflichtet, weil Papi nämlich — es liegt schon sechs Jahre zurück —
Feuchtlingers Tochter Barbara aus den Händen eines Geistesgestörten rettete.
Das vergisst der Bauer nie. Jedes Weihnachten schenkt er uns eine riesige
Festtagsgans und mindestens zweimal im Monat Eier superfrisch — noch
hühnerpopowarm.“
    Karl
fragte, ob dem Feuchtlinger der Hof neben dem Hinrichstal gehöre. Das traf zu
und sollte im Verlauf dieser Nacht noch von erheblicher Bedeutung sein.
    Der Abend
verging wie im Flug.
    Gegen 22
Uhr brachen die TKKG-Freunde auf.
    Gaby hatte
sich umgezogen, trug jetzt dunkles Blau und nahm auch ein Kopftuch mit —
denn ihr Goldhaar leuchtete sogar in der Dunkelheit, und das konnte
verräterisch sein.
    Kein Mond
und kein Stern schien vom Himmel. Aber die Schwüle war geblieben. Selbst der
Wind, der durch die Straßen pustete, schien geradewegs aus einem Backofen zu
kommen.
    Das Gestüt
Pleich-Wonningen lag außerhalb der Stadt hinter Feldern und einem Waldstreifen.
    Tim kannte
das Gelände.
     
    *
     
    Heißer Wind
strich über die Felder.
    Aber er ist
nicht wie der Wind der Wüste, dachte Harun.
    In einer
Senke hatten sie ihren Landrover geparkt. Nur ein Feldweg führte hierher. Der
Graf hatte ihnen diese Stelle empfohlen. Als Versteck für den Wagen war sie günstig.
    Harun legte
seinen Burnus ab, warf ihn achtlos auf einen der hinteren Sitze. Seine Kleidung
bestand jetzt aus einem Freizeitanzug in dunklen Farben und Turnschuhen.
    Farid und
Nuwas waren ähnlich gekleidet.
    Die beiden
hatte er mitgenommen, nur sie. Das würde genügen. Scheich Öhli konnte auf seine
Leibwächter sowieso nicht verzichten. Wenn sie ihn nicht ständig umgaben, seine
Speisen vorkosteten und jeden Fremden überprüften — dann fühlte er sich
gestresst. Zu oft hatte man ihm früher nach dem Leben getrachtet. Um seine
orientalischen Nerven stand’s jetzt nicht mehr zum besten.
    Hinten im
Landrover lagen drei Klappräder.
    Jeder griff
sich seins, und die Tretmühlen wurden entfaltet.
    „Wozu das
wohl gut ist?“, überlegte Nuwas laut.
    „Wenn wir
Beppo und Metzel über Stock und Stein verfolgen müssen“, erklärte Harun zum
zweiten Mal, „brauchen wir die Räder.“
    „Ich
vermute, die kommen mit einem Pferdetransporter.“
    „Dann
können wir ihnen im Wagen folgen. Aber soviel Aufwand lohnt sich für die beiden
nur, wenn sie eine weite Strecke vor sich haben. Haben Sie das? Wohl kaum.
Schließlich wollen sie uns Ringo verkaufen. Sie müssen ihn vorzeigen, ohne dass
wir eine Weltreise antreten.“
    Sie saßen
auf und strampelten eine sanfte Anhöhe hoch. Hinter dem Hügel lag das Gestüt in
einer Talmulde: Eine Ansammlung von Gebäuden mit angrenzender Weide.

    Nicht alle
Pferde waren im Reittierstall. Ponies durften die Nacht auf der Koppel
verbringen.
    Harun äugte
umher. Der Wind verdünnte die Dunstdecke. Es war etwas heller geworden, nicht
mondhell, aber immerhin so, dass die Sicht ausreichte.
    Alles war
so wie vom Grafen beschrieben. Dazu hatte er sich Zeit genommen, nachdem die
Einigung erzielt war.
    Hoch ragte
der Futtersilo auf. Der Gülle (Jauche) -Silo stand hinter einem der
Ställe. Im gräflichen Herrenhaus brannte noch Licht, aber nur hinter drei
Fenstern. Im Hof parkten Pleich-Wonningens Straßenkreuzer, ein Stallmiststreuer
und ein Dreiseitenkipper.
    „Wir legen
uns hinter den Busch

Weitere Kostenlose Bücher