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Wilde Chrysantheme

Wilde Chrysantheme

Titel: Wilde Chrysantheme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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ungewöhnlichem, leidenschaftlichem, aufrichtigem Wesen begründet sein, und er wußte nicht, wie er es einfangen sollte, verstand Julianas Regeln nicht.
    Tarquin riß sich energisch zusammen. Juliana ist etwas völlig Neues, Ungewohntes für mich, sagte er sich, als sie den kurzen Schlaf sinnlicher Erfüllung an seiner Brust schlief. Er verwechselte seine Faszination von ihrer Neuartigkeit mit einem sehr viel tiefer gehenden und unbenennbaren Gefühl. Sie war jung und frisch. Ihr Schwung amüsierte, ihre Leidenschaft erregte ihn. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit nötigten ihm Bewunderung ab. Mit etwas Glück würde sie die Mutter seines Kindes sein. In der besten aller möglichen Welten würde sie seine Mätresse bleiben, während sie sein Kind aufzog. Es war kein Platz – und es bestand auch keine Notwendigkeit – für Sentimentalitäten.
    Juliana regte sich und schlug die Augen auf. Schläfrig drückte sie einen Kuß auf seinen Hals. »Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, daß George Ridge gestern nacht in der Taverne war.«
    Seine Hand hielt mitten in ihrer Streichelbewegung auf ihrem Rücken inne. »Großer Gott! Wie, um Himmels willen, konntest du das vergessen?«
    »Es gab so viele andere Dinge, über die ich mir Sorgen machen musste«, erwiderte sie, als sie sich aufsetzte und sich das Haar aus den Augen strich. »Und dann wurde ich plötzlich so zittrig, worüber ich alles andere vergaß.«
    »Verständlich – in so einer Situation!« Tarquin griff träge nach einer ihrer vollen Brüste, umschloß sie mit seiner Handfläche und ließ eine Fingerspitze um ihre rosige Knospe kreisen. »Hat er dich gesehen?«
    »Er konnte mich wohl kaum übersehen, als ich auf dem Tisch stand, mit einem Seil um den Hals.« Sie wich mit einem Schaudern vor seiner liebkosenden Hand zurück und sagte abrupt: »Mir ist im Moment nicht danach, berührt zu werden.«
    Tarquin ließ seine Hand augenblicklich sinken, und auf einmal kochte er vor Zorn. »Lucien wird in vollem Ausmaß für das zahlen, was er dir angetan hat«, versprach er knirschend. »Wenn er nach Hause zurückkommt, wird er mir dafür büßen.« Er sprang auf und marschierte zum Fenster hinüber, um blicklos in den strahlenden Morgen hinauszustarren.
    Juliana betrachtete seinen steifen Rücken, die unbeugsame Haltung seiner Schultern, und sein gewaltiger Grimm war ihr fast unheimlich. Sie ahnte nichts davon, wieviel von diesem Ausbruch sich gegen ihn selbst richtete. »Ich werde schon darüber hinwegkommen«, bremste sie ihn. »Es fühlte sich eben nur so seltsam an.« Sie saß vornübergebeugt auf dem Bett, die Arme schützend vor den Brüsten verschränkt. »Plötzlich musste ich wieder an all die schrecklichen Erlebnisse denken… die Hahnenkämpfe und die Ehefrauenversteigerung und der Gin…«
    »Gin?« rief Tarquin empört und fuhr zu ihr herum, für den Augenblick von seinen bitteren Selbstvorwürfen abgelenkt. »Lucien hat dir erlaubt, Gin zu trinken?«
    »Er hat ihn mir aufgezwungen. Ich wußte ja nicht, was es war.« Ihre Augen blitzten wütend.
    Tarquin setzte den Gin schweigend mit auf die Rechnung, die er mit seinem Cousin zu begleichen trachtete, und sagte ruhig: »Laß uns zu George Ridge zurückkehren. Er hat dich erkannt?«
    Juliana nickte und akzeptierte den Themenwechsel als eine Art Entschuldigung. »Genug, um fünfhundert Guineen für mich zu bieten.«
    Der Herzog runzelte finster die Stirn. Er stand neben dem Bett, die Hände in die Hüften gestützt, seine Miene so selbstbeherrscht, als wäre er korrekt bekleidet statt völlig – und höchst atemberaubend – nackt. »Was hast du getan?« wollte er wissen.
    »Nichts«, erklärte Juliana etwas geistesabwesend, jetzt gründlich abgelenkt von seinem Anblick, als sie seinen Körper betrachtete, das Spiel der Muskeln unter seiner glatten, straffen Haut, die schlanke, sehnige Länge seines Schenkels. Sein Geschlecht war erschlafft, aber als ihre Augen auf dem weichen Fleisch ruhten, zuckte es und versteifte sich unter ihrem eindringlichen Blick, als reagierte es auf einen unausgesprochenen Wunsch.
    Tarquin schien sich der Regung seines Körpers nicht bewußt zu sein. »Was soll das heißen, du hast nichts getan? Du mußt doch in irgendeiner Weise reagiert haben.«
    Juliana streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, die Stirn aufmerksam in Falten gelegt, während ihre Zungenspitze ein wenig zwischen ihren Lippen hervorschaute.
    Von ihrem Mienenspiel erheitert, trat er einen Schritt zurück: »Ich

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