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Wilde Flammen

Wilde Flammen

Titel: Wilde Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit nach Chicago genommen …«
    Â»Ich werde hier nicht über meine Mutter reden«, fiel er ihr scharf ins Wort.
    Jo verkniff sich einen Kommentar, sie hatte genug Mühe, die Beherrschung wiederzuerlangen. »Was haben Sie mit dem Zirkus vor?«
    Â»Das geht allein mich etwas an.«
    Â»Uuh!« Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Wie kann man nur so arrogant und gefühllos sein! Das Leben all dieser Menschen bedeutet Ihnen gar nichts, oder? Franks Traum bedeutet Ihnen nichts! Haben Sie nicht schon genug Geld? Müssen Sie auch noch all diese Leute verletzen? Ihre unglaubliche Geldgier haben Sie ganz bestimmt nicht von Frank geerbt!«
    Â»Treiben Sie es nicht zu weit, Jolivette«, warnte er.
    Â»Ich würde Sie den ganzen Weg zurück bis nach Chicago treiben, wenn ich könnte«, fauchte sie.
    Â»Ich habe mich schon gefragt, wie viel Temperament sich hinter diesen grünen Augen verbirgt«, meinte er und beobachtete, wie ihre Wangen sich rot färbten. »Scheinbar eine ganze Menge.« Jo wollte etwas sagen, doch er hob eine Hand. »Ob nun mit oder ohne Ihre Zustimmung, mir gehört der Zirkus jetzt. Es wäre sicherlich einfacher für Sie, das zu akzeptieren. Nein, hören Sie mir ganz genau zu«, sagte er barsch, als sie den Mund öffnete. »Rechtlich gesehen kann ich mit …«, er zögerte einen Moment, bevor er fortfuhr, »… mit meinem Erbe machen, was mir beliebt. Ich habe keinerlei Grund, meine Entscheidungen vor Ihnen zu rechtfertigen.«
    Jo ballte die Fäuste, und ihre Fingernägel gruben sich dabei in die Handflächen. »Ich hätte nie gedacht, dass mir ein Mensch so schnell so unsympathisch werden kann.«
    Â»Jolivette.« Keane wippte auf den Absätzen. »Ich war Ihnen doch schon unsympathisch, bevor Sie mich überhaupt kannten, richtig?«
    Â»Stimmt«, gab sie offen zu. »Und dann haben Sie es innerhalb von vierundzwanzig Stunden auch prompt geschafft, mir zu beweisen, dass ich damit vollkommen recht hatte.« Sie drehte sich abrupt um. »Ich muss mich auf meine Show vorbereiten.«
    Damit marschierte sie zum Platz zurück. Zwar folgte er ihr nicht, aber sie spürte seinen Blick in ihrem Rücken, bis sie endlich bei ihrem Wohnwagen angekommen war und die Tür hinter sich zuzog.
    Eine halbe Stunde später kam Jamie durch den Vorhang hinter die Bühne gerannt. Nach der langen Nummer war er völlig außer Atem und blieb erst einmal stehen, um Luft zu schöpfen. Dabei fiel sein Blick auf Jo, die mit ihrer weißen Stute auf ihren Einsatz wartete. Die Schultern steif und verspannt, blickte sie düster vor sich hin. Diese Miene kannte Jamie. Irgendetwas oder irgendjemand hatte Jo in extrem schlechte Laune versetzt, und ihm blieben gerade noch knappe zehn Minuten, um sie aufzuheitern.
    Er ging zu ihr hinüber und zupfte sanft an ihrem Haar. »Hey.«
    Â»Hallo, Jamie.« Sie mühte sich redlich, wie immer zu klingen, doch Jamie hörte die Anspannung heraus.
    Â»Hallo, Jo«, ahmte er ihren Tonfall nach.
    Â»Hör auf damit«, zischelte sie und wich ein paar Schritte zurück. Die Stute kam ihr folgsam nach. Jo holte tief Luft und bemühte sich sichtlich, die Fassung zurückzugewinnen. Doch das gelang ihr nicht.
    Â»Was ist los?«, fragte Jamie.
    Â»Nichts«, stieß sie aus und hasste sich im gleichen Moment für den boshaften Ton.
    Jamie kannte sie zu gut, um beleidigt zu sein. »›Nichts‹ ist überhaupt mein Lieblingsthema für ein gutes Gespräch.« Er ignorierte es, dass sie zurückzuckte, als er ihr die Hände auf die Schultern legte. »Also, dann lass uns mal über dieses Nichts reden.«
    Â»Da gibt es nichts zu reden.«
    Â»Sag ich doch.« Obwohl seine Hände noch immer in den viel zu großen Clownshandschuhen steckten, begann er, vorsichtig die Anspannung aus ihren Schultern zu massieren.
    Â»Oh, Jamie.« Seiner Herzenswärme konnte niemand lange widerstehen. »Du bist ein Idiot.«
    Â»Komplimente hatte ich auch nicht erwartet.«
    Jo stieß die Luft aus und schloss für einen Moment die Augen. »Ich habe mich mit dem Besitzer angelegt.«
    Â»Wieso streitest du dich ausgerechnet mit ihm?«
    Â»Er treibt mich zur Weißglut.« Sie wirbelte herum, und ihr Cape wirbelte mit. Es war ein beeindruckender Anblick. »Dieser verdammte Kerl! Er sollte gar nicht hier sein. Wenn er in

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