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Wilde Flammen

Wilde Flammen

Titel: Wilde Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Äußerung von Protest, sondern von Erstaunen. Sie schob die Finger in sein Haar, zog seinen Kopf näher. Sie spürte, wie ihr Bademantel auseinanderklaffte, fühlte Keanes Hände an ihren Seiten. Seine Berührung ließ sie erschauern, ihre Haut begann überall zu prickeln.
    Als er jedoch seine Finger um die zarte Rundung ihrer Brust schloss, zuckte sie zurück. »Keine Angst, Darling«, murmelte er an ihren Lippen und streichelte sie zart, bis sie sich wieder entspannte, küsste ihre Mundwinkel, bis sie erneut bereit war, seinen Kuss zu erwidern. Das dünne Trikot war keine Barriere für die brennende Berührung seiner Finger. Er ließ seine Hände langsam über ihre Brust, hinunter an ihren Seiten, über ihre Hüften gleiten.
    Kein Mann zuvor hatte Jo so berührt. Sie fand nicht die Kraft, Keane aufzuhalten, im Gegenteil, in ihr wuchs der drängende Wunsch, er möge nie aufhören. War das die Leidenschaft, von der sie schon so viel gelesen hatte? Die Leidenschaft, für die Männer in Kriege zogen, wider besseres Wissen? Leidenschaft, die alle Vernunft ausschaltete, die Menschen dazu trieb, alle Risiken einzugehen? Jetzt endlich meinte sie zu verstehen, um was es in ihren Büchern ging.
    Sie klammerte sich an ihn, während er ihr zeigte, welche Bedürfnisse ihr Körper hatte und wie sie gestillt werden konnten. Ihr Mund verlangte nach mehr, wollte seinen Geschmack ganz auskosten. Sie hätte ewig so in seinen Armen bleiben können, für Jahre, Dekaden, solange es dauerte, bis Welten vergingen und neue entstanden.
    Doch da hob er den Kopf, und noch immer schien dieselbe Sonne durch die Fenster. Die Ewigkeit hatte nur Augenblicke gedauert.
    Jo war nicht in der Lage, ein Wort zu sagen. Ihre Augen hatten sich verdunkelt, ein neues Bewusstsein stand in ihnen zu lesen, ihre Wangen brannten. Und doch, auch wenn ihre Lippen prickelten, behielt ihr Mund den unschuldigen Ausdruck der Jugend.
    Keanes Arme lagen um ihre Taille, als er forschend diesen Mund betrachtete. »Es ist schwer zu glauben, dass ich der erste Mann bin, der dich berührt.« Sein Blick glitt zu ihren Augen. »Und außerordentlich erregend. Denn deine Leidenschaft ist tatsächlich so mitreißend, wie dein Äußeres erahnen lässt. Ich möchte dich bei Tageslicht lieben, damit ich genau beobachten kann, wie deine bewundernswerte Selbstbeherrschung Stück für Stück schwindet. Wir werden darüber reden, wenn ich wieder zurück bin.«
    Jo riss sich zusammen, zwang ihre Muskeln, wieder zu gehorchen, wohl wissend, dass sie kurz davorstand, sich Keane zu ergeben. »Nur weil ich mich von dir habe küssen und berühren lassen, heißt das nicht, dass ich mit dir schlafen werde.« Sie hob das Kinn, ihre Selbstsicherheit kam zurück. »Wenn es passiert, dann weil ich es will, nicht weil du es von mir verlangst.«
    Der Ausdruck in Keanes Augen änderte sich. »Natürlich«, stimmte er ihr zu. »Meine Aufgabe ist es also, dich dahin zu bringen, dass du es willst.« Er küsste sie hart und kurz. Dieses Mal behielt Jo die Augen offen, und sie spürte sein Lächeln an ihren Lippen. »Du bist die faszinierendste Frau, die ich kenne, Jolivette.« Er wandte sich zum Gehen. »Ich komme wieder.« Damit zog er die Tür hinter sich zu.
    Jo blieb benommen zurück. Faszinierend? Mit den Fingern fuhr sie sich über die Lippen. Dann eilte sie zum Fenster und kniete sich auf die Bank, um Keane nachsehen zu können.
    Schon jetzt vermisste sie ihn schrecklich.

6. K APITEL
    Quälend langsam gingen die Tage dahin. Keane war jetzt schon die zweite Woche fort, und wohin der Zirkus auch kam, überall hielt Jo Ausschau, ob sie ihn nicht endlich irgendwo in der Menge erblickte. Ständig schwankte sie zwischen Unmut und Verzweiflung. Und je länger er wegblieb, desto schlimmer wurde ihr Zustand.
    Nur im Löwenkäfig schaffte sie es, ihre Konzentration ausschließlich auf ihre Arbeit zu richten, denn schließlich wusste sie, dass sie sich hier Unaufmerksamkeit nicht leisten konnte. Doch selbst wenn die Vorstellung zu Ende war, konnte sie sich nicht wirklich entspannen. Jeden Morgen, wenn sie erwachte, dachte sie daran, dass Keane heute vielleicht zurückkommen würde. Und jeden Abend legte sie sich zu Bett, um in einen unruhigen Schlaf zu fallen, weil mit der aufgehenden Sonne vielleicht auch Keane kommen würde.
    Der

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