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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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dann waren seine Augen wieder blau, wie die Seen der Sierra. »Ich habe dir wehgetan.« Vorsichtig fuhr er mit der Fingerspitze über die Bissspuren.
    Sie richtete sich auf den Ellenbogen auf, mehr war nicht möglich, denn er hielt sie mit seinem Gewicht am Boden fest. »Ich habe dich doch auch schon oft beim Sex gekratzt, und es schien dir nichts auszumachen.«
    »Das ist etwas anderes.« Ein finsterer Blick.
    Früher hätte sie darauf mit Zorn reagiert … aber das Zusammensein mit Drew hatte sie verändert, Lachen war manchmal genauso mächtig wie Wut. »Meinst du, du bist der Einzige, der stolz seine Kampfspuren herumzeigen kann?«
    Er blickte ihr fest in die Augen. »Man tut seiner Gefährtin nicht weh.«
    Das war es also. Das war der Grund, warum ihr wunderbarer, großmütiger Liebhaber sich ohne Vorwarnung in eine reißende Bestie verwandelt hatte.
    Es schien auch ihm im selben Moment klar zu werden. »Der Paarungstanz hat begonnen.«
    Sie sahen sich lange in die Augen. Dann lächelte Drew, und seine Augen wechselten mehrmals die Farbe. »Der Paarungstanz hat begonnen.«
    Sie ließ sich zurückfallen und stach ihm mit dem Zeigefinger in die Brust. »Jetzt schau nicht so selbstzufrieden. Das heißt noch lange nicht, dass meine Wölfin dich als Gefährten akzeptiert.« Doch sie spürte so etwas wie Glück und jede Menge Panik.
    Nachdem die wütende Eifersucht ihn nicht mehr in den Klauen hatte und er wieder klar denken konnte, sah Andrew auf den ersten Blick, dass die Wölfin in Indigo unruhig herumstrich, er musste es vorsichtig angehen. Er hatte um sie geworben, hatte mit ihr gespielt und sie gewonnen. Doch nun stand noch mehr auf dem Spiel. Denn wenn Wölfe sich Gefährten nahmen, gab es kein Zurück mehr, der Bund galt für das ganze Leben.
    »Soso?«, murmelte er als Antwort auf ihre Warnung und streckte sich auf ihr aus. »Dann werde ich deine Wölfin eben verführen müssen.«
    Sie verschränkte die Hände in seinem Nacken. »Warum hast du es nicht bemerkt?«, fragte sie. Ihr Griff war so besitzergreifend, dass sein Wolf jubelte. »Der Mann weiß doch sonst sofort Bescheid, wenn der Paarungstanz beginnt.«
    »Deshalb war ich ja auf der Suche nach dir – es kam ganz plötzlich.« Es hatte ihn tief erschüttert, er war vor Freude ganz außer sich gewesen und hatte nicht einmal daran gedacht, es vor Indigo geheim zu halten, die Konsequenzen hatten ihn nicht geschert. »Und als ich dann hier war, hörte ich, was Matthias sagte und roch euch beide und …
    »Wumm«, ergänzte Indigo lachend. »Na, nun wissen wir wenigstens eins: Man kann Matthias umhauen, wenn man hart genug zuschlägt.«
    Andrews Wolf knurrte stolz. »Ich habe keinen Schmerz gespürt. Eigentlich kann ich mich an gar nichts – aua!« Er ächzte, als Indigo ihn sanft in die Seite piekste.
    Sie zuckte zusammen. »Tut mir leid. Lass mal sehen.«
    Er rollte sich auf die andere Seite und ließ sie das Hemd hochziehen. Sie sah an ihm hinunter und zuckte wieder zusammen. »Wahrscheinlich sind ein paar Rippen gebrochen. Sieht schon ordentlich blau aus.«
    »Hat sich gelohnt«, sagte er und rieb seine Nase an ihrer. »Wann wirst du nun meine Gefährtin?«
    Sie biss ihn ins Kinn. »Wenn du mich davon überzeugt hast, dass es sich lohnt.«
    Er senkte den Kopf und küsste den Biss, verbarg so das Lächeln auf seinem Gesicht.
    Denn sie hatte sich nicht zurückgezogen, war nicht ausgewichen. Ein wenig hatte er das befürchtet, hatte Angst gehabt, alles bisher Erreichte würde unter der heftigen Weigerung der Wölfin verschüttet werden, sich dieser Verletzlichkeit auszusetzen. Doch sie hatte ihn nur herausfordernd angesehen. Fang mich doch, hatten ihre Augen gesagt, fang mich doch, dann werde ich vielleicht ganz dein.
    Am nächsten Morgen wählte Indigo als Kleidung Jeans, die wie eine zweite Haut anlagen, ihre Lieblingsstiefel und ein schwarzes T-Shirt mit weitem, rundem Ausschnitt – denn sie würde kein körperliches Training leiten. Das leuchtend rote Mal des Bisses zwischen Hals und Schulter war deutlich zu sehen, als sie die Haare zu ihrem üblichen Pferdeschwanz zusammenband.
    Lächelnd vervollständigte sie ihre Kleidung mit einer hüftlangen Kunstlederjacke. An der Tür zögerte sie. Das Mal störte sie nicht – ihrer Wölfin gefiel die aggressive Art, mit der Drew auf etwas reagiert hatte, das den Anspruch auf seine Gefährtin scheinbar bedrohte. Doch Drew machte sich immer noch Vorwürfe. Sobald sein Blick auf die Wunde fiel, verfinsterte

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