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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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der mein Charme nicht verfängt, ist deine Tochter«, sagte er, denn er wusste, dass ihr scharfer Blick keine Ausflüchte duldete.
    Tarah Rivieres Lächeln wurde noch tiefer, es war so echt, dass sein Wolf ruhiger wurde, weil er sie nicht verstören wollte. »Dein Gefährte muss sehr glücklich sein«, sagte er und meinte es auch so. Eine solche Ruhe würde seinem wilden Wesen nicht gefallen, besaß aber dennoch eine eigene Schönheit.
    »Mich mit deinem Charme zu betören, wird dich auch nicht bei meiner Tochter weiterbringen.« Tarah beugte sich herunter und küsste das Wehwehchen eines kleinen Jungen, der getröstet davontrabte.
    Andrew schob die Hände in seine Hosentaschen und wippte auf den Absätzen vor und zurück. »Ich bete sie an«, sagte er, nur Ehrlichkeit würde ihn weiterbringen. »Und außerdem … findet sie mich auch anziehend.« Begehrt sie mich, konnte er ja schlecht zu ihrer Mutter sagen. »Doch sie will nicht einmal mit mir reden, weil ich nicht in das Bild passe, das sie von einem Mann hat, mit dem sie eine Beziehung eingeht.« Trotz aller Zurückhaltung ließ sich seine Frustration nicht ganz verbergen.
    Tarah sah ihn böse an. »Keine Kritik an meiner Kleinen.«
    »Tut mir leid.« Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, griff nach einem Wolfsjungen, das in Wolfsgestalt ausbüxen wollte, und gab ihm einen sanften Klaps auf die Schnauze, bevor er es wieder auf den rechten Weg brachte. »Sie macht mich völlig verrückt.« Er hockte immer noch am Boden und spielte mit dem Jungen, das knurrte und mit den kleinen Tatzen nach ihm schlug.
    Tarah strich ihm übers Haar. »Indigo hat einen starken Willen. Schon immer, das wird sich nie ändern.« Man spürte die Zuneigung in ihren Worten. »Sie weiß genau, was sie will.«
    »Aber sie irrt sich«, murrte er und knurrte das Junge an, als es in dominantes Gehabe verfiel.
    Der kleine Wolf erstarrte.
    Andrew nahm ihn hoch, zwickte ihn ins Ohr und setzte ihn wieder ab.
    »Gut gemacht«, sagte Tarah leise. »Die Kleinen versuchen so etwas andauernd. In dem Alter muss man ihnen die Grenzen deutlich zeigen.«
    »Das ist der Wolf in ihnen«, sagte Andrew und blieb, wo er war … denn es war schön, die Hand einer Mutter im Haar zu spüren. Von seiner eigenen Offiziersmutter waren ihm nur ein paar kostbare Erinnerungen geblieben, er vermisste sie – vermisste es, wie sie sein Gesicht mit Küssen bedeckt und sein Haar gebürstet hatte, wie sie gerochen hatte, wenn sie von ihrer Wache nach Hause gekommen war. Kleine Dinge, daran erinnerte er sich. »Der kleine Wolf braucht Klarheit in der Hierarchie.«
    »Das ändert sich nicht, wenn wir älter werden.« Seufzend zog sie ihn am Haar, damit er aufschaute. »Aber du passt nicht in die Rangordnung, Andrew.«

19
    Kaum jemand nannte ihn Andrew. Er fühlte sich wieder wie ein kleiner Junge. »Ist nicht meine Schuld.«
    »Ach, nein?« Sie lachte verschmitzt. »Sobald du laufen konntest, hattest du es faustdick hinter den Ohren. Der Ausbruch, den das Junge gerade versucht hat, ist dir bei neun von zehn Versuchen geglückt, weil du dich immer so gut benommen hast und so süß warst, dass niemand ein Auge auf dich hatte.« Sie zog noch einmal fester an seinem Haar. »Hast du eine Ahnung, wie oft ich dir hinterherrennen musste?«
    »Tut mir leid.« Er machte ein zerknirschtes Gesicht und stand auf.
    Tarah hielt ihn am Arm fest.
    »Papperlapapp, tut es dir überhaupt nicht.« Sie lachte, sah ihn aber ernst an. »Ich mag dich«, sagte sie. »Und ich mag es auch, wie du über meine Tochter sprichst.«
    Andrew legte seine Hand auf Tarahs. »Ich würde alles für sie tun.«
    Tarah sah ihn lange an »Deine Mutter nannte dich immer ihr Herzchen.«
    Andrew hatte einen Kloß im Hals. »Und was war Riley?«
    »Ihr Sturkopf.« Tarah lächelte. »Brenna war ihr Sonnenschein.«
    »Sie hat uns zusammengeschweißt.« Andrew konnte Tarah nicht mehr ansehen, ihr Bild verschwamm vor seinen Augen. Er wandte den Kopf ab und sah den Kindern zu, ohne sie wirklich wahrzunehmen.
    Tarah sagte eine Weile nichts, dann sprach sie von etwas ganz anderem. »Kennst du eigentlich Evangeline?«
    Froh über den Themenwechsel sagte er: »Klar.« Langes, schwarzes Haar, dunkelgraue Augen und der Körper einer Tänzerin. »Sie hat früher immer mit Bren gespielt.« Die Wege der Mädchen hatten sich getrennt, als sie unterschiedliche Interessen entwickelten, aber manchmal gingen sie noch zusammen ins Kino, wenn Evie in der Höhle war. »Sie geht aufs

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