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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Platzwunde am Hinterkopf.« Er fühlte Blut. »Sie ist bewusstlos, atmet aber normal.«
    Lara bat ihn, sich die Brüche genauer anzuschauen. »Meinst du, du könntest sie auf eine Trage legen, damit wir sie heraufziehen können?«
    Er bewegte sich vorsichtig auf dem schmalen Vorsprung, um Silvias Rücken besser betrachten zu können. »Die Wirbelsäule macht mir Sorgen. Silvia liegt so verdreht da … jede Bewegung könnte Schaden anrichten.« Trotz der großen medizinischen Fortschritte des 21. Jahrhunderts stellten Wirbelsäulenverletzungen immer noch ein Problem dar. Die meisten konnten zwar geheilt werden, doch war der Prozess langwierig und sehr schmerzhaft.
    Laras Stimme wurde leiser, sie sprach wohl mit den anderen. »Ich muss auch hinunter.«
    »Ich werde dich holen«, sagte Andrew, denn selbst angeschnallt war es für jemand Unerfahrenen sehr gefährlich. »Beim Abstieg habe ich Haltepunkte gesehen, ich könnte es ohne Hilfe schaffen.«
    »Wir sichern dich, falls du abrutschst«, drang Indigos Stimme ruhig und fest an sein Ohr.
    »Danke.« Er brauchte deutlich länger als für den Abstieg. Seine Muskeln brannten, als er oben war, aber das machte nichts.
    Lara war schon bereit. Als er sich mit ihr den Abhang hinunterließ, vermied Andrew Indigos Blick, obwohl ihn alles dazu drängte, sie anzuschauen – der Kampf zwischen ihnen konnte warten.
    Lara brauchte eine Stunde, bis sie Silvia soweit wiederhergestellt hatte, dass sie gefahrlos nach oben gezogen werden konnte, sie selbst und Andrew benötigten noch einmal eine Viertelstunde für den Aufstieg. Er war so damit beschäftigt, Lara aus dem Gurt zu helfen und die Seile aufzurollen, dass er gar nicht bemerkte, dass Indigo den Ort verließ. Wahrscheinlich half sie, das verletzte Mädchen zur Höhle zu bringen.
    Auch gut, dachte er mit zusammengebissenen Zähnen, und löste sein Seil. Als er nach Laras Seil griff, kam Hawke zurück. »Mein Gott, Drew«, sagte der Leitwolf unwillig und nahm den Gurt hoch. »Ich dachte, du wüsstest, wie man mit Frauen umgeht.«
    Andrew ließ das Seil fallen und baute sich vor Hawke auf. »Ich war im Recht. Sie hat Zeit verschwendet.«
    Hawke knurrte nicht, hob nur eine Augenbraue. »Davon spreche ich nicht.«
    Andrew schnaubte und wandte sich ab. Die Gegend hier war verdammt schön – und unglaublich gefährlich, wenn ihr danach war. Was auch wie die Faust aufs Auge für seine Offizierin galt. »Worum geht’s dann?«
    »Bist du etwa immer noch sauer auf Indigo?«
    Andrew wirbelte auf dem Absatz herum. »Was denn sonst?«
    Hawke schüttelte den Kopf, silbriggoldene Strähnen wehten im Wind. Er strich sie zurück. »Dann solltest du dich erst einmal abkühlen, damit du wieder einen klaren Kopf bekommst.«
    Andrew bückte sich und nahm das zweite Seil wieder in die Hand, seine Arme waren voller Kratzer. Zornig warf er das Seil auf den Boden und richtete sich auf. »Sie hat zu lange gebraucht, um eine Entscheidung zu fällen.«
    »Ungefähr fünfzehn Sekunden, soweit ich mitbekommen habe. Es gehört nun einmal zu ihrem Job, alle Risiken und Optionen gegeneinander abzuwägen«, sagte Hawke und legte den Gurt zusammen. »Wenn sie nicht so gründlich wäre, hättet ihr nicht alles dabeigehabt, was ihr brauchtet.«
    Andrew starrte den Leitwolf an, irgendetwas entging ihm. »Worauf willst du hinaus?«
    Hawke zuckte die Achseln. »Wenn du es richtig angestellt hättest, hättest du ohne Schwierigkeiten genau das bekommen, was du wolltest.«
    »Ich werd doch bei solchen Sachen nicht um den heißen Brei herumreden.« Er würde alles Mögliche tun, aber das ganz bestimmt nicht. »Ich hab ihr bereits gesagt, dass sie mich nehmen muss, wie ich bin.«
    »Genau, denn das gelingt dir ja ausgesprochen gut bei ihr.« Der Sarkasmus war nicht zu überhören.
    »Ich – « Andrew zögerte, ein kalter Schauer kroch seinen Rücken hoch. »Mist, Mist, verdammter Mist!«
    Hawke schwieg, bis Andrew sich wieder beruhigt hatte.
    »Ich habe mich vor allen anderen über sie hinweggesetzt.« Die Erkenntnis traf Andrew wie ein Schlag vor den Kopf. »Und dich habe ich gezwungen, sie vor Untergebenen zurechtzuweisen.« Ihr Stolz, verdammt noch mal, ihr Stolz.
    Hawke nickte, seine Lippen waren ein einziger Strich. »Du hättest sie auf die Seite nehmen sollen, um unter vier Augen über Klettererfahrungen und medizinische Ausbildung zu reden. Himmel, sie hat selbst dann noch vernünftig reagiert, als du nur noch schwanzgesteuert warst.«
    »Und ich habe weiter

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