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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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anderes zu akzeptieren. »Wenn wir weiterhin ein Liebespaar sind … wirst du immer wieder versuchen, mich herauszufordern.« Drew war ein Raubtiergestaltwandler, er konnte diesen Teil von sich ebenso wenig zurückhalten wie sie ihre Reaktion darauf.
    Er antwortete nicht sofort, die Bewegung, mit der er den Kiefer vorschob, kannte sie nur zu gut. Dann sagte er: »Dann ist also Schluss? Willst du es nicht wenigstens noch einmal versuchen?«
    Ihre Wölfin fletschte die Zähne, alle rationalen Argumente waren auf einmal vergessen. »Was glaubst du wohl, was ich die ganze Zeit getan habe?«

34
    Drew stützte sich am Türrahmen ab, nahm ihr die Sicht auf den Flur. »Aber wenn es hart auf hart kommt, dann kneifst du.«
    Indigo knirschte mit den Zähnen, hielt aber dem Blick aus kupferfarbenen Augen stand. »Ich treffe eine Entscheidung zum Wohl des Rudels. Das ist die Aufgabe der Offiziere.«
    Drew beugte sich vor, sie spürte seinen Atem auf ihren Lippen wie eine heiße, wütende Liebkosung. »Ach ja? Da du Raubtiergestaltwandler so gut zu kennen scheinst, weißt du auch bestimmt genau, was ich jetzt tun werde.«
    Sie drückte ihn mit einer Hand weg. »Wenn du mich anfasst, reiße ich dich in Stücke.«
    Doch anstatt den einmal eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen, wie es jeder Mann getan hätte, den sie kannte, schenkte er ihr ein Lächeln, dem sie nicht über den Weg traute … und trat einen Schritt zurück. »Dann bis zum nächsten Mal, Offizierin.«
    Eine Sekunde später war er weg.
    Indigo war wie erstarrt, bis ein vorbeieilender Gefährte sie grüßte. Sie murmelte eine Antwort und schloss die Tür. Ihre Wölfin schüttelte den Kopf und versuchte, herauszufinden, was soeben geschehen war. Sie kam nicht dahinter, aber Drew führte sicher etwas im Schilde.
    Indigo ballte die Fäuste. Sie würde schon damit klarkommen, was immer es auch war. Denn ganz egal, wie sehr er sie anzog, wie sehr er sich in ihrem Herzen eingenistet hatte, sie hatte einen Eid geschworen, das Rudel zu schützen, und an dem würde sie jetzt festhalten. Das war ihr einziger Beweggrund.
    Lügnerin .
    Sie riss sich zusammen und versuchte, die Stimme in sich zu ignorieren, doch sie wollte einfach nicht schweigen. Denn es ging nicht nur ums Rudel. Es ging um sie. Um ihren Stolz … um ihr Herz. Er hatte sie verletzt. Sie hatte ihm ihr Herz geöffnet und sich angreifbar gemacht … und er hatte ihr wehgetan.
    Andrew gelang es nur durch reine Willenskraft, einigermaßen die Beherrschung zu bewahren.
    »Rangordnung infrage stellen, unglaublich«, murrte er kaum hörbar, als er zu seinem Zimmer ging. Ein höherer Rang interessierte ihn nicht die Bohne. Er stand genau dort, wo er sein wollte. Er hatte die Beherrschung verloren – na und, das passierte anderen auch dann und wann. Sie hatten unter großer Anspannung gestanden. Da war es doch kein Wunder, dass ihm so etwas herausgerutscht war.
    Er war so in Gedanken versunken, dass ihn eine Rudelgefährtin drei Mal ansprechen musste, ehe er reagierte. Als er sie endlich wahrnahm, sagte sie: »So kannst du doch nicht in den Kindergarten gehen. Du siehst aus, als wolltest du jemanden mit den Krallen zerfetzen und die Stücke fressen.«
    »Kindergarten?« Er schüttelte den Kopf und sah sich um. »Mist.« Dann machte er auf dem Absatz kehrt und warf der Gefährtin noch ein »Danke« zu.
    Die Unterbrechung hatte allerdings etwas in seinem Kopf gerade gerückt. Mit Wut würde er nicht weiterkommen. Sicher, Indigo war einfach stur, wenn sie sich weigerte, mit ihm zu reden, aber was er getan hatte … ja, da konnte sie schon sauer sein.
    Und verletzt, flüsterte sein schlechtes Gewissen, denn in ihren Augen hatte er kurz Schmerz aufflackern gesehen. Er hatte ihr wehgetan und fühlte sich richtig schlecht. Wäre am liebsten zu ihr gegangen und hätte sich mit Gewalt Einlass verschafft und so lange auf sie eingeredet, bis die eisige Schale einen Sprung bekommen hätte, und er sie in seinen Armen hätte überzeugen können. Aber natürlich , dachte er mit erneut aufflammendem Zorn, wird sie nicht wie andere dominante Frauen kämpfen, die verletzt oder wütend sind. Indigo wird still und stolz da sitzen, alle Gefühle unter Kontrolle haben.
    »Na schön«, murmelte er und stieß die Tür zu seinem Zimmer auf. »Dann muss ich es ihr eben verdammt schwer machen, mich zu ignorieren, muss sie zwingen, sich mit mir auseinanderzusetzen.«
    Am nächsten Morgen fand Indigo die erste Rose – in dem Schrank, in dem sie ihre

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