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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Frauen hat.
    Die Worte der alten Japanerin gingen ihr nicht aus dem Kopf, als sie sich wieder aufrichtete, seine Hand drückte und sie weiter in süßen Düften und später an Ständen mit allen möglichen Meeresfrüchten umherwandelten, wo es nach köstlichem Sashimi roch. Dann kamen sie zu den Ständen mit Kunsthandwerk, wo es nach Holz und Kirschblüten duftete.
    Die Sonne schien auf einmal noch heller zu leuchten – und zum ersten Mal war die Hoffnung in ihrem Herzen stärker als die Furcht. Denn die alte Dame hatte Recht. Obwohl Drew sie ständig herausforderte, auf seine charmante Art versuchte, die Führung zu übernehmen und es zweifellos auch genoss, alles in der Hand zu haben, hatte er sie niemals wegen ihrer Stärke abgewertet oder ihr zu verstehen gegeben, dass sie aufgrund ihres Rangs oder ihres Verhaltens weniger weiblich war. Im Gegenteil, unzählige Male hatte er ihr deutlich gezeigt, dass gerade ihr Können und ihre Unabhängigkeit ihn anzogen.
    »Komm näher«, flüsterte sie und wagte es, ihr zitterndes Herz zu öffnen und in Erwägung zu ziehen, diese ungewöhnliche – und dabei so wunderbare – Beziehung könne doch funktionieren.
    Er beugte sich vor zu ihr, und sie küsste ihn. »Magst du Mango-Vanille?«, fragte sie an den so vertrauten Lippen.
    »Lass mich noch einmal kosten.«
    Andrew hätte den ganzen Tag mit Indigo spielen mögen, doch er wusste, wie wichtig es war, dass er ein Gefühl dafür bekam, wie es mit dem Wohl der Stadt bestellt war. Also versuchte er die Leute auszuhorchen, die sie trafen, führte lockere Gespräche und stellte unverfängliche Fragen. So bekam er Stück für Stück die Informationen, die er brauchte.
    Indigo war ungewöhnlich schweigsam.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er sie, als sie sich die Parade anschauten.
    »Ich habe dir noch nie bei dieser Art Arbeit zugesehen«, sagte sie. »Du bist verdammt gut.«
    Stolz flammte in ihm auf, der Wolf reckte sich.
    Eine halbe Stunde später trafen sie ein ihnen bekanntes älteres Pärchen der DarkRiver-Leoparden – Emmett und Ria – , lösten sich aus der Menge und setzten sich an ein schmiedeeisernes Tischchen eines kleinen Cafés. Nachdem sie Getränke bestellt hatten, fragte Andrew die beiden, ob ihnen etwas aufgefallen sei, denn die Leoparden waren bestimmt längst über die Situation informiert.
    Emmett nickte seiner Gefährtin zu, die leichte Schrägstellung ihrer Augen verriet ihr asiatisches Erbe. »Rias Familie lebt in Chinatown, sie machen sich Sorgen wegen der Dinge, die sie von ihren Kunden hören.«
    Ria nahm die Fortführung des Berichtes gewandt auf, die beiden waren offensichtlich lange genug zusammen, um in denselben Bahnen zu denken. »In der Stadt schwirren viele Gerüchte über das Konzept der Makellosigkeit herum«, sagte sie und lehnte sich an ihren Gefährten. »Irgendjemand versucht, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie mit ›reinem‹ Blut besser dran wären.«
    Emmett spielte mit ihrem Haar. »Wenn sie Unfrieden säen wollen, sind sie an die Falschen geraten.« Er legte die Hand auf Rias Nacken und streichelte sie sanft. »Die Bevölkerung der Stadt steht loyal hinter den Leoparden, wir haben ihnen geholfen, wann immer die Medialen sie im Stich gelassen haben – ihre Treue ist in Stein gemeißelt.«
    Andrew trank einen Schluck, sein Wolf beobachtete fasziniert, wie die beiden Leoparden miteinander umgingen. Der Grund war nicht schwer zu erraten – er war ein wenig neidisch. Nicht etwa, weil er Indigo nicht berühren konnte, sondern weil sie noch nicht eine solche Verbundenheit erreicht hatten. Es brauchte Jahre des Wachsens und Gedeihens, damit sie einen solchen Grad erreichte.
    Und Indy hatte sich ihm noch nicht völlig hingegeben. Trotz allem, was sie inzwischen füreinander waren, sah ihre Wölfin in ihm zunächst den jüngeren Mann und erst dann alles andere. Er war sehr geduldig, aber kein Heiliger. Wenn er so wie jetzt erlebte, wie es zwischen ihnen sein könnte, nagte wieder der Schmerz über ihre Distanziertheit an ihm.
    »Das deckt sich mit meiner Wahrnehmung«, sagte er und zwang sich, die Aufmerksamkeit wieder auf das aktuelle Thema zu richten, als ihn alle erwartungsvoll ansahen. »Die Leute sind beunruhigt, aber mehr von dem Konzept der Makellosigkeit. Sie stehen nicht dahinter.«
    Indigo stellte ihren Smoothie ab. »Dennoch wird es Unzufriedenheit geben. Wir können nichts weiter tun, als die Sache im Auge zu behalten.«
    »Stimmt.« Emmett war noch näher an seine

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