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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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du ins Gefängnis gekommen?«
    »Gewissermaßen. Ich wurde verbannt. Es ist mir nicht erlaubt, unter meinesgleichen zu leben. Ich muss auch ohne die weisen Ratschläge der Ältesten zurechtkommen. Ich bin allein und doch nicht allein. Ich lebe in ihrer Nähe, aber immer abgesondert. Wir können im Gefängnis nicht überleben. Für ein so schweres Verbrechen wie meins gibt es nur Tod oder Verbannung. Ich wurde verbannt. Für meine Leute bin ich Luft. Na ja, außer für mein Team.«
    Rachael lauschte seiner Stimme. Da war kein Hauch von Selbstmitleid. Kein Werben um Verständnis. Rio erklärte eine simple Tatsache. Er hatte ein Verbrechen begangen und akzeptierte die dafür vorgesehene Bestrafung. Rachael atmete ganz langsam und bewusst aus, sie bemühte sich, nicht vorschnell zu urteilen. Das Ganze ergab nach wie vor keinen Sinn für sie.
    »Verrätst du mir, warum du ihn umgebracht hast?«
    »Was ich auch für Gründe hatte, sie waren nicht gut genug, um einem Menschen das Leben zu nehmen. Rache ist
falsch, Rachael. Ich weiß das. Man hat es mir beigebracht. Ich wusste es sogar, als ich hinter ihm her war. Ich habe ihm nicht einmal Gelegenheit gegeben, nach einer Waffe zu greifen, dann hätte ich auf Selbstverteidigung plädieren können. Es war eine Exekution, schlicht und einfach.«
    »Hast du in dem Moment, in dem du ihn umgebracht hast, auch so gedacht?«
    Ein Augenblick absoluter Stille. Dann streichelte Rio mit seinem Daumen über Rachaels Handrücken. »Das hat man mich noch nie gefragt. Nein, natürlich nicht. Damals habe ich es nicht so gesehen, aber ich wusste, dass der Rat mich entweder zum Tod oder zur Verbannung verurteilen würde, als ich zurückging, um den Ältesten zu gestehen, was ich getan hatte.«
    Noch verwirrter als vorher schüttelte Rachael den Kopf. »Du hast diesen Mann gejagt, ihn getötet und bist dann zurück zu deinen Leuten und hast ihnen gesagt, was passiert ist?«
    »Natürlich. Ich würde nie versuchen, so etwas zu vertuschen.«
    »Warum bist du nicht weggelaufen, in ein anderes Land gegangen?«
    »Ich habe mehrfach versucht, ohne den Wald und meine Leute auszukommen; ich möchte nie wieder fort von hier. Ich habe mir dieses Leben ausgesucht. Hierher gehöre ich. Ich wusste, dass meine Entscheidung mich vor den Rat bringen würde, trotzdem bin ich seiner Spur gefolgt. Ich konnte nicht anders. Sein Tod tut mir immer noch nicht leid.«
    »Was hat er dir angetan?«
    »Er hat meine Mutter getötet.« Rios Stimme wurde heiser. Er räusperte sich. »Sie lief durch den Wald, so wie
ich nachts, und er hat sie verfolgt und getötet. Ich hörte den Schuss und wusste es gleich. Ich war ein gutes Stück entfernt, und bis ich hinkam, was es bereits zu spät.« Jäh ließ Rio Rachaels Hand los, sprang auf und tigerte durchs Zimmer in die Küchenecke, als könne nur körperliche Bewegung ihn davon abhalten zu explodieren. »Ich will mich nicht entschuldigen, ich wusste, dass ich ihn nicht töten durfte.«
    »Um Himmels willen, Rio, er hat deine Mutter umgebracht . Du musst vor Trauer halb wahnsinnig gewesen sein.«
    Rio drehte sich zu ihr um und lehnte sich mit der Hüfte ans Waschbecken. »Da ist noch etwas, wie bei allen Geschichten. Du hast mich nie nach meinem Volk gefragt. Hast nicht ein einziges Mal wissen wollen, warum unsere Gesetze anders sind als die der Menschen.«
    Rachael setzte sich langsam auf, zog ihr Hemd vor der Brust zusammen und begann, es umständlich zuzuknöpfen. Sie fühlte sich plötzlich sehr verletzlich, so halb nackt in seinem Bett mit seinem Duft auf der Haut. »Ich bin ziemlich sicher, dass auch Tama und Kim den Gesetzen ihres Stammes gehorchen. Wir unterliegen alle den Gesetzen unseres jeweiligen Landes, aber ich bezweifle, dass eure Regierung genau weiß, was hier draußen vor sich geht. Wahrscheinlich regeln die Stämme die meisten Angelegenheiten selbst.« Sie bemühte sich um einen ruhigen Tonfall und einen gelassenen Gesichtsausdruck. Keiner hatte etwas davon, wenn sie zeigte, dass ihr mit einem Mal recht bang war.
    Rio rührte sich ein wenig - nur eine kleine, kaum merkliche, aber eindeutig katzenhafte Bewegung. Nichts als eine leichte, geschmeidige Körperverlagerung, dann verharrte
er absolut reglos. Seine Pupillen weiteten sich und die Farbe seiner Augen wechselte von leuchtendem Grün zu Gelbgrün. Das ließ seinen Blick sofort marmorn und glasig wirken, wie ein unheimliches, fokussiertes Starren. Dazu sorgte ein rötliches Schimmern für einen bösen,

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