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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Pistolen herumspiele?«, echote er.
    »Genau. Oder hast du vor, den Mann zu erschießen? Diesen wichtigen, weisen Ältesten? Nicht, dass es mir etwas ausmachen würde, nur vorwarnen könntest du mich.«
    »Du hast mal wieder eine deiner kleinen Launen, nicht wahr? Wenn du mich irgendwie vorwarnen könntest, bevor du in die Luft gehst, wäre das auch sehr hilfreich.«
    Sie richtete sich auf und drehte sich ganz langsam nach ihm um. »Eine meiner kleinen Launen?«
    Seine Mundwinkel zuckten, doch er zwang sich, keine Miene zu verziehen. Sie wirkte wie ein Vulkan, kurz vor dem Ausbruch. Ein Lächeln seinerseits führte todsicher zur Explosion. »Vielleicht bleibt mir keine andere Wahl, als ihn zu erschießen. Denk doch mal nach, Rachael. Warum sollte er herkommen, obwohl es ihm nicht erlaubt ist, meine Existenz anzuerkennen? Das ergibt keinen Sinn.« Die Badewanne störte sie, also schöpfte er mehrere Eimer Wasser heraus und schüttete sie in den Ausguss, nur damit sie ihn nicht mit dem Kissen bombardierte, das sie gerade in den Händen zerknüllte.
    Rachael schwieg eine ganze Weile und sah ihm zu.
Dann ließ sie sich auf einen Stuhl sinken. »Sind diese Ältesten nicht die Gesetzgeber? Oder irgendwie heilig? Ich meine, was genau sind sie? Außer Idioten natürlich.«
    »Das darfst du ihnen aber ja nicht ins Gesicht sagen, Rachael«, bemerkte Rio.
    »Wenn du sie erschießen darfst, kann ich sie ja wohl beschimpfen, oder?« Herausfordernd funkelte sie ihn an, er sollte es nur wagen, ihr zu widersprechen. »Werden Älteste so genannt, weil sie alt sind? Steinalt? Verstaubt?«
    »Du hast den Mann noch nicht einmal kennengelernt und willst bereits auf ihn losgehen.«
    Ihre dunklen Augen musterten ihn voll unterdrückter Wut. »Ich will auf gar niemanden losgehen.«
    Rio nahm die Wanne und trug sie auf die Veranda. Sie war immer noch ziemlich voll und schwer. Das Wasser schwappte über, als er es über die Brüstung kippte. »Einverstanden, der Schluss, dass du sie beleidigen darfst, wenn ich sie erschießen würde, erscheint einigermaßen logisch«, stimmte er zu, um sie zu beschwichtigen. Er machte sich nicht die Mühe, die Wanne in die kleine Hütte zurückzubringen, die ein Stück weit entfernt im Wald versteckt lag, sondern stellte sie auf die Seite, so dass sie aus dem Weg war, wenn er schnell in die Bäume klettern musste. Er lauschte den Nachttieren, die sich draußen über die Position des näherkommenden Eindringlings verständigten.
    Hätte er nicht in der Verbannung gelebt, wäre er dem Mann aus Respekt entgegengegangen, anstatt zu warten, bis er den Baum hinaufgeklettert kam. Der Älteste war in seinen Achtzigern und würde trotz seiner guten Verfassung von der langen Reise müde sein. Rio ging wieder ins Haus, um sein widerspenstiges Haar wenigstens etwas zu bändigen.

    Rachael beobachtete ihn und bemerkte sein leichtes Stirnrunzeln und die Sorgenfalten um seine Augen. Vor allem aber fiel ihr auf, dass er sein lässiges Erscheinungsbild korrigierte, und das wollte etwas heißen. Daher folgte sie seinem Beispiel, bürstete sich die Haare, schaute in den Spiegel, um zu sehen, ob sie sauber war, und putzte sich die Zähne. Seit ihrer Ankunft hatte sie ihren kleinen Vorrat an Make-up-Utensilien nicht mehr gebraucht, doch jetzt zog sie ihn aus dem Rucksack.
    »Was ist das?«
    »Schminke. Ich dachte, ich mache mich schön für deinen Ältesten.« Sie zögerte und versuchte es noch einmal. »Für den weisen Mann. Die weise Person.«
    »Ältester ist schon in Ordnung.« Rio kam quer durchs Zimmer und nahm ihr den Lipgloss aus der Hand. »Du bist wunderschön, Rachael, du hast es nicht nötig, dich für ihn zurechtzumachen, verdammt.«
    Zum ersten Mal seit einer ganzen Weile spielte der Hauch eines Lächelns um Rachaels Mund. »Und du redest von kleinen Launen! Eigentlich wollte ich mich für dich herrichten, Tarzan, nicht für diesen hirnlosen Alten.« Sie streckte ihre Hand nach dem Lipgloss aus.
    Er legte ihn ihr in die Hand. »Wenigstens für das schöne Kompliment sollte ich gelobt werden.«
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Das habe ich bereits berücksichtigt. Sonst hätte ich etwas Schlimmeres gesagt als Tarzan.«
    »Du machst mir Angst.« Rio beugte sich herab und küsste sie auf den Mund. Wie war es ihm nur gelungen, so lange ohne sie zu sein und zu glauben, dass er lebte? War er all die Jahre wie ein Zombie durchs Leben gegangen? Seine Liebe zu ihr erschreckte ihn. Sie war so stark, dass
er Rachael manchmal

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