Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Lauten aus. Rachael beobachtete das Gesicht ihres Bruders. Er legte die Stirn in Falten. Sie grub ihre Nägel in Rios nackte Haut. »Was hast du ihnen gesagt?«
»Sie sollen aufpassen«, antwortete Elijah. »Was machen die beiden Kleinen eigentlich? Ich habe noch nie gehört, dass man Katzen zur Jagd abrichten kann.«
Rachael verdrehte die Augen. »Glaub bloß nicht, dass diese kleinen Untiere zahm sind. Das sind voll ausgewachsene und äußerst reizbare Nebelparder mit schlechten Manieren und tödlichen Säbelzähnen.«
»Hört sich an, als hättest du näher mit ihnen Bekanntschaft gemacht.« Elijah rührte sich nicht vom Fleck. Er spähte in das dunkle Haus, weigerte sich aber einen Fuß hineinzusetzen.
»Einer von ihnen hat mir fast das Bein abgerissen. Aber du brauchst keine Angst zu haben.« Sie bemühte sich, das Blut am Hals ihres Bruders zu übersehen. Nicht ein einziges Mal hatte er sich an die Wunde gefasst. Auch dass Rio, der den wachsamen Blick unverwandt auf das Gesicht ihres Bruders gerichtet hielt, immer noch das Messer in der Hand hielt, versuchte sie zu ignorieren. »Rio würde dich nicht hineinschicken, wenn es gefährlich wäre.« Sie bemühte sich, überzeugend zu klingen, doch ihr Tonfall war eher fragend als zuversichtlich.
»Es könnte aber auch eine gute Gelegenheit sein, mich loszuwerden, ohne dass er irgendeine Schuld auf sich laden muss«, erwiderte Elijah.
»Oh, ich würde mich ohnehin nicht schuldig fühlen, wenn das notwendig würde«, warf Rio lässig ein. »Los jetzt.«
Seufzend betrat Elijah das Haus, offensichtlich rechnete er mit allem. Er war ein Gestaltwandler, sogar ein sehr guter, schnell und effizient, und wenn nötig auch ein Killer, doch seine Kleider waren hinderlich und im Kampf mit zwei fünfzig Pfund schweren Leoparden war Schnelligkeit gefragt. Er sah ihre Augen in der Dunkelheit funkeln. Die beiden Katzen hatten sich getrennt und warteten geduldig. Eine hockte auf der Kaminverkleidung, die andere kauerte neben einem Sessel auf dem Boden. Sprungbereit. Mit angelegten Ohren und gefletschten Zähnen. Glühenden Augen.
Rio spürte die Erschöpfung von dem rasanten Lauf über so viele Meilen. Sein Körper brannte vor Müdigkeit. Nachdem er mehr Blut gespendet hatte, als er sich leisten konnte, war ihm nicht genug Zeit zur Erholung geblieben. Franz hatte ihn aus der Ferne gerufen und ihm mitgeteilt, dass Rachael in Gefahr schwebte. Daher hatte Rio nur den Orangensaft hinuntergekippt und war losgelaufen, ohne sich nach dem schwindelerregenden Blutverlust auszuruhen. Der Rückweg war ein Alptraum gewesen, die Angst hatte ihm fast die Kehle zugeschnürt. Er hatte sich als schneller Leopard über Meilen bis an seine Grenzen getrieben, obwohl das Tier vor Anstrengung keuchte.
»Rio?« Rachael klang etwas besorgt. »Komm, setz dich. Zusammen mit dem Arsenal meines Bruders haben wir genug Waffen im Haus, um einen Krieg anzufangen. Wenn noch ein Nachbar vorbeikommt, um nach Zucker zu fragen, sollten wir ihn einfach abknallen.«
»Das können wir nicht machen«, protestierte Rio. »Tama
kommt bestimmt, um seinen ausgebüxten Forscher hier zu suchen.«
Elijah fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Dieser Führer ist eine einzige Plage! Meine Männer mussten einen kleinen Aufruhr anzetteln, damit er mich wenigstens eine Sekunde aus den Augen ließ.« Er ging vorsichtig um den Nebelparder herum und setzte sich in den Sessel.
»Die Garrotte«, befahl Rio, während er sich eine Jeans schnappte und hineinstieg. »Her damit.«
Rachael zog die Augenbrauen hoch. »Elijah, hast du etwa eine Garrotte dabei?«
»Hatte ich ganz vergessen.« Elijah nahm das Würgeisen vom Hals und gab es seiner Schwester, damit sie es auf den Waffenstapel legen konnte.
Rachael stöhnte übertrieben. »Ihr seid beide verrückt.«
»Wahrscheinlich«, gab Rio zu, nahm das Glas Wasser, das sie ihm reichte, und trank es in einem Zug aus. »Ich nehme an, Elijah hat nicht versucht, dich umzubringen.«
»Tony hat für Armando gearbeitet.« Rachael beschäftigte sich damit, Kaffee zu machen, so musste sie keinen der Männer ansehen. Ihre Hände zitterten, und sie war wacklig auf den Beinen. Sie hatte sich so lange vor diesem Augenblick gefürchtet, dass sie nun nicht wusste, was sie fühlen sollte. Sie wagte kaum, ihrer plötzlichen Erleichterung zu trauen, und hatte Angst, in Tränen auszubrechen. »Deine Vermutung war richtig. Elijah ist ein Gestaltwandler.«
»Dann konntest du natürlich nicht zur
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