Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Brandt. Es tut mir leid. Ich weiß nicht, warum. Aber ich kann nicht.« Maggie grub ihre Finger in sein T-Shirt und hielt sich trostsuchend an ihm fest.
Widerstrebend nahm Brandt die Hände von Maggies Brüsten, ließ sie abwärts wandern und streichelte ihren flachen Bauch. »Ich versteh schon, Kätzchen. Mach dir keine Sorgen.« Er atmete tief ein, um seine überbordende Lust in den Griff zu bekommen, und küsste Maggie auf die Stirn. »Wir sollten uns in Sicherheit bringen.«
»Gibt es das denn irgendwo?« Maggie sah mit glänzenden Augen zu ihm auf. Sein verständnisvolles Benehmen machte ihn nur noch attraktiver. Brandt Talbot war ein unglaublich sensibler Mann, und sie verfiel ihm mehr und mehr.
Er beugte sich herab und küsste sie keusch, seiner Ansicht nach hätte er dafür heiliggesprochen oder zumindest zum Ritter geschlagen werden sollen. Dann nahm er Maggie bei der Hand und führte sie rasch in eine andere Richtung. »Ich schätze, das Dorf ist sicher genug. Dort treffen wir vielleicht noch jemanden«, meinte er finster.
Maggie war klar, dass er dabei an jenen geheimnisvollen James dachte, und hoffte, ihm lieber nicht zu begegnen.
»Oh ja, das würde mir gefallen. Das Dorf wollte ich schon die ganze Zeit sehen.« Maggie genoss den Weg mit ihm an ihrer Seite, er verriet ihr die Namen der verschiedenen Pflanzen und zeigte ihr Tiere und Reptilien, die sie ohne ihn nie entdeckt hätte. Ihr wurde bewusst, dass sie sich in seiner Gesellschaft völlig sicher fühlte. Der Wald war ein dunkler Ort, geheimnisvoll, ja sogar beklemmend, doch Brandt bewegte sich darin lautlos und geschmeidig, so selbstsicher, dass ihr klarwurde, wie heimisch er sich dort fühlte. »Du hast all die Fotos gemacht, die im Haus hängen, nicht wahr? Sie sind sehr gut.« Ihre Stimme verriet aufrichtige Bewunderung.
Brandt lief doch tatsächlich rot an. »Die sind dir aufgefallen? Ich hoffe, du hast nicht auch noch diesen Unsinn gelesen. Ich hätte die Bilder abnehmen sollen, aber ich habe nicht daran gedacht.«
»Mir gefallen die Gedichte.«
Brandt stöhnte auf. »Das sind keine Gedichte. Ich war bloß auf der Suche nach einem Titel für die Bilder und nichts hat dazu gepasst.« Diese Entschuldigung klang selbst in seinen Ohren lahm.
Impulsiv hob Maggie die Hand, berührte sein Haar und raufte ihre Finger kurz in der seidigen Pracht, sie konnte einfach nicht widerstehen. »Bist du denn professioneller Fotograf?« Brandts Verlegenheit war so rührend, dass sie ihn gern noch etwas zappeln gelassen hätte, doch sie war zu neugierig.
»Ich arbeite freiberuflich für National Geographic«, gab Brandt widerstrebend zu. »Ich schreibe Artikel und berate verschiedene Regierungen. Neben meiner Arbeit hier versuche ich, weltweit auf die Bedeutung des Regenwaldes aufmerksam zu machen.«
Völlig verblüfft starrte Maggie ihn an. Wie hatte sie das nur übersehen können? »Du bist der Brandt Talbot, der berühmteste Experte auf dem Gebiet? Doktor Brandt Talbot. Ich kann gar nicht glauben, dass ich mich gerade mit dir unterhalte. Ich habe wirklich alles von dir gelesen!« Maggie verfiel seinem Zauber immer mehr. Er liebte das, was sie liebte. Sie hörte es an seiner Stimme und wusste es aus seinen Artikeln. Diese Art von Leidenschaft konnte man nicht vortäuschen. »Erzähl mir mehr von dieser Spezies, zu der meine Eltern angeblich gehörten«, forderte sie ihn auf, obwohl sie nicht ganz sicher war, ob sie ihm glauben konnte. Doch ihr Körper schien der lebende Beweis für seine Geschichte zu sein. Irgendetwas ging in ihr vor, etwas, über das sie anscheinend keine Kontrolle hatte. Dennoch klang seine Erklärung dafür völlig absurd. Maggie versuchte, unvoreingenommen zu bleiben. »Gibt es noch viele von ihnen?«
»Von uns, Maggie - du gehörst dazu -, und nein, es sind nicht mehr viele übrig. Unsere Art stirbt aus. Wir sind so gnadenlos gejagt worden, dass wir fast ausgerottet sind. Zum Teil ist es aber auch unsere Schuld. Auf unsere Geschichte können wir nicht gerade stolz sein.« In seiner Stimme lag ein Hauch von Bedauern.
»Was ist denn passiert?«
»Am Anfang verehrten uns manche Stämme wie Gottheiten. Das schürte bei einigen ihren Machthunger. Wie bei jeder Art gibt es auch bei uns solche, die ein gutes, verdienstvolles Leben führen, und solche, die herrschen und bestimmen wollen. Dazu kommen spezielle Krankheiten und Probleme. Wir sind leidenschaftlich, eine Mischung aus Mensch und Tier, mit den guten und schlechten Instinkten
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