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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Intelligenz und erhaschte einen Blick auf das gefährliche Feuer, das in ihm schwelte. Ihr Herz trommelte so wild wie der Regen.
    »Man nennt mich den Wind des Todes. Wusstest du das nicht?« Seine Stimme war ebenso ausdruckslos wie sein Blick. Ein kaum merkliches, humorloses Lächeln kräuselte seine Lippen, spiegelte sich jedoch nicht in den Augen. »Die haben dich aber schlecht informiert losgeschickt. Nicht besonders clever für einen Killer. Vielleicht wollte jemand, dass du bei dem Auftrag draufgehst. Darüber solltest
du mal nachdenken.« Rio zog einen Stuhl ans Bett, zündete eine Laterne an und kramte in seinem Verbandkasten nach weiteren Utensilien.
    Etwas in seiner Stimme machte Rachael nachdenklich. Sie musterte sein Profil. Er akzeptierte, wer und was er war, prahlte jedoch nicht damit. »Warum sollte ich hier sein, um Sie umzubringen?«
    »Etwa nicht? Das haben schon viele versucht, und ich bin immer noch am Leben.« Der Mann sagte ihr die Wahrheit. Zwar verstand sie nicht viel von dem, was er ihr sagte, doch seine Stimme klang ehrlich. Er hielt eine Nadel in der Hand und beugte sich tief über ihr Bein.
    Unwillkürlich schrak Rachael zurück. »Können Sie das nicht einfach verbinden?«
    Mit einer Hand presste er sie am Oberschenkel so fest auf die Matratze, dass sie sich kaum mehr rühren konnte. »Die verdammte Katze hat dich ganz schön erwischt. Geht bis auf den Knochen. Die Risse müssen genäht werden. Gegen die Bisswunden kann ich nichts tun. Es sieht nicht gut aus. Und es ist nicht besonders hilfreich, wenn du zitterst wie Espenlaub.«
    »Ich werd’s mir merken«, stieß Rachael verärgert hervor. Sie kniff die Augen zu, um nicht ihr eigenes Blut sehen zu müssen. Und trotz allem war sie sich die ganze Zeit seiner Hand auf ihrem nackten Oberschenkel sehr bewusst. »Offensichtlich sind Sie einer von diesen Actionfilm-Superhelden, die auch nach zig Verletzungen noch munter weiterkämpfen. Bitte entschuldigen Sie, dass ich nur ein Mensch bin.«
    »Was hast du gesagt?« Rio wandte den Kopf und musterte ihr Gesicht.
    Rachael spürte seinen durchdringenden Blick, wollte
ihm jedoch nicht den Gefallen tun, ihn anzusehen. Oder die Nadel. Einmal hatte sie bereits erbrochen; mit einer zweiten Runde konnte sie bestimmt keine Punkte sammeln. »Habe ich mir das nur eingebildet oder haben Sie sich vorhin in einen Leoparden verwandelt?« Und zwar keineswegs in einen x-beliebigen Leoparden. Nicht etwa in einen kleinen Nebelparder, so wie die beiden in seiner Begleitung. »In eine etwas andere Katze, als diese beiden Stubentiger da. Ich rede von einem ausgewachsenen, echten Raubtier, einem Menschenfresser.« Kaum waren ihr diese Worte entschlüpft, hätte Rachael am liebsten laut aufgestöhnt. Es war absolut lächerlich. Niemand konnte sich in ein wildes Tier verwandeln. Nun würde er glauben, dass sie vollkommen den Verstand verloren hatte. Und vielleicht stimmte das sogar. Die Erinnerung an sein verzerrtes Gesicht, seinen heißen Atem und die mörderischen Zähne ganz nah an ihrem Hals war noch sehr lebhaft. Sie hatte sogar Fell über ihre Haut gleiten spüren. Und dann diese Augen. Die würde sie nie vergessen. So einen Raubtierblick konnte man sich nicht einbilden. Unfähig, sich noch länger zu beherrschen, hob sie ihren Blick und betrachtete den Mann, als hätte er zwei Köpfe. Und ganz offenbar hatte sie sein Interesse erregt.
    »Ist eine schlechte Angewohnheit von mir«, erwiderte er leichthin. Lässig. Wie nebenbei. Als hielte er sie wirklich für verrückt. Womit er ja auch Recht haben mochte.
    Rachael sah, wie er tief Luft holte, wieder ausatmete und dann den ersten Stich machte. Sie versuchte ihm ihr Bein zu entreißen und zischte mit zusammengebissenen Zähnen: »Sind Sie verrückt geworden? Was machen Sie da?«
    »Halt still. Denkst du, das fällt mir so leicht? Du hast zuviel
Blut verloren. Wenn ich das nicht verarzte, verlierst du nicht nur das Bein, sondern dein Leben.«
    »Das wäre doch ganz in Ihrem Sinne.«
    »Kann man mir das verdenken? Schließlich hast du mir hier aufgelauert.«
    »Ich habe schlafend im Bett gelegen und nicht mit einem Knüppel hinter der Tür gestanden«, entgegnete Rachael wütend.
    Wieder wandte sich Rio ihr ganz zu, um ihr in die Augen zu schauen, und sie errötete verlegen. Blut rann von seiner Schläfe herab, bis in die dunklen Bartstoppeln an seinem Kinn.
    »Ich habe gedacht, dass Sie mich töten wollten. Aber das stimmt gar nicht, oder?«
    »Wenn ich dich hätte

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